Hochw. Hr. Pater Beichtiger, Frauenkloster. Abonirc nr ent. (Bei allen Postbureaux.) Jährlich (franko durch die ganze Schweiz) . Fr. 3. 8V. Halbjährlich....................................................„2. —. Bei der Expedition abgeholt jährlich . . „3. 60. „ „ „ halbjährlich . „ 1. 80. 1. Erscheint jeden Samstag Vormittags. Einrückungsgebühr. Die dreispaltige Zeile oder deren Raum . . . 10 R?. Bei Wiederholungen ..........................................3 „ Die zweispaltige Zeile oder deren Raum ... 20 „ Bei Wiederholung...............................................16 „ Sarnen, 1874.4. Jahrgang. Inserate von Auswärts nehmen für uns entgegen die Annoncen-Expeditionen der Herren Haafenstein A Vogler und Rudolf Mosse in Bern, Zürich, Basel, Lausanne, Genf, Berlin, Leipzig, Dresden, Hamburg, Frankfurt a./M., Straßburg und Wien. . - Aboimemcilts - Einladung. er 0l»väld»kr valksfreund" M ̂^ - .. . . - t hört mit Neujahr nicht auf — sondern wird sortfahren, wie bisher, zum Schutze der Wahrheit, zur Lertheidigung des Rechts in Kirche und Staat, zur Förde rung des wahren und zeitgemäßen Fort schrittö und zur nöthigcn und nutzbringcn den Aufklärung des Volkes überall und jederzeit ein freies Wort zu reden. Fragt man nach der Haltung des Blattes, so darf man sagen, der „Volkssreund-" ist liberal im wahren Sinne des Worts d. h. er gönnt Jedem sein Recht und achtet seine Meinung, verlangt aber Das­ selbe auch für sich. Er ist aber nicht we­ niger auch konservativ, d. h. er arbeitet für Erhaltung der gesetzlichen Ordnung und schuldigen Unterwürfigkeit gegen kirch­ liche und staatliche Behörden. Das ist der „Obwaldncr Volkssreund." Das Eingehen der „Lbw. Zeitung" ändert an nnserm Blatte weiter gar nichts, als daß das Publikum etwas weniger mit unnützen Fehden gclangweilt wird. Auch die Veränderung des Druckes und der Expedition hat aus den Inhalt der Zeitung nicht den mindesten Einfluß; Wohl aber ist es durch Anschaffung einer Schnellpresse eher ermöglicht worden, den vcrehrl. Lesern mehr neuere Nachrichten bieten zu können. Für die nicht Politische Lcsewelt wer­ den interessante Erzählungen, sowie Ar­ tikel über Landwirthschast eine angenehme Unterhaltung und Belehrung bieten. Format, Zeit des Erscheinens und Abonnemcntspreis bleibt sich gleich. Zu zahlreichen Bestellungen ladet hier­ mit einAi- HM-Hast des „Hbwaldner AEofreimd". ^ Neujahrsgedanken. Mit aufrichtigem Herzen wünscht der Volksfreund seinen Lesern und männiglich, sei er Freund oder Feind, ein glückliches, neues Jahr! Und in der That, der Wunsch ist ein tiefgefühlter und ein wohlberechtigter, denn gestehen wir es nur, das ver­ flossene Jahr gehört in manch einer Beziehung nicht zu den glücklichen und die Aussichten für das kom­ mende sind, wo möglich, für die Katholiken noch trüber. Es sei jedoch ferne, daß wir dabei undankbar gegen den Allgütigen die vielen, vielen Wohlthaten, welche uns das verstoßene Jahr geworden, vergessen, oder daß wir wegen den Bedrängnissen der Kirche über Gottes Rathschlüsse murren, denn das wäre der traurigste und verderblichste Anfang, den es für ein christliches Herz geben könnte. O nein, klagen wir nicht, denn wer hat nicht Ur­ sache zu danken? Wer hat das Recht zu klagen, wenn der Allmächtige prüfst oder straft? Wer hat den Sinn des Herrn errathen und wer ihm zuvor etwas gegeben, daß ihm vergolten werde? Also anbeten sollen wir die Nathschlüsse Gottes und uns seiner Weisheit und Liebe empfehlen, ihr vertrauen und in diesem Vertrauen unsere Pflicht thun, dann mag das beginnende Jahr bringen, was cs will, wir werden feststeyen und ein glückliches Ziel erringen. Von solchen Entschlüssen und Gesinnungen geleitet wird der Volksfreund muthig der Zukunft entgegen gehen und wer weiß, ob nicht die Stunde der glück­ lichen Wendung der Dinge schon in diesem Jahr schlägt?! — Nur der Allwissende, in dessen Hand die Schick­ sale der Menschen und Länder stehen, kann diese Frage beantworten, allein auch den Sterblichen ist es ver­ gönnt wenigstens Hoffnungen auf die Lehren der Geschichte zu bauen und Schlüsse aus der Vergangenheit für die Zukunft zu ziehen. Und fragen wir die Erfahrungen der verstoßenen Zeilen; so tritt uns immer die Be­ stätigung der Wahrheit entgegen: „Nach heftiger Ver­ folgung der Kirche, folgt ihr glänzender Triumph!" und eine weitere Wahrheit: „Hochmuth kömmt vor dem Falle!" Nun, die Verfolgung ist da, das letzte Jahr hatte eine Menge Thatsachen zu registriren, welche dafür nur zu lautes Zeugniß geben. Italien räumt mit den letzten durch Religion und Dokumente geheiligten Stätten (Klöster und Stiftungen) auf, im ehrwürdigen Nom, und nicht eine Stimme wagte es, nur ein Veto einzulegen, der hl. Vater allein ist es, welcher den Frevel beklagt und gegen die j Gewallt hat protestirt, aber was kümmert sich ein Räuber um das Wehrufen seines Opfers, und was die glaubenslose Diplomatie um die Grundsätze des Rechts und die Interessen der hl. Religion? In Deutschland hatte man nichts ernstlicher zu thun, als die Kirche zu knebeln und ihre Bischöfe zu verfolgen. Und in der Schweiz? Ach, welche Schmach mußte man da erleben! Vertreibung rechtmäßiger Ober­ Hirten, der Bischöfe und des päpstlichen Nuntius, Ver­ drängung würdiger und rechtmäßiger Pfarrer und deren Ersatz durch feile Miethlinge, Hohn und Spott über das, was dem Katholiken heilig ist, und ein Projekt für eine neue Bundesverfassung, wodurch die Knebe­ lung der Kirche und die Hegung des Unglaubens von bundeswegen noch mehr durchgeführt werden soll. Kurz, die systematische, mit List und Gewalt angestrebte Kir- chenverfolgnng ist im Gange, und nirgends zeigt sich eine menschliche Hülfe, es ist in dieser Beziehung finster, recht finster, aber ein Morgenroth glänzt am Himmel, ein Morgenroth als sicherer Vorbote des kommenden Lichtes, dieses Morgenroth ist die Treue und Festigkeit der Bischöfe und der großen Mehr­ zahl des katholischen Klerus, und der erwachte Glau- bensmnth des Volkes! Die Gegner verkünden zwar mit scheinbarer Siegesgewißheit den Sturz des Papstthums, aber wäre ihr Ingrimm gegen die sog. Ultramontanen möglich, wenn sie des Sieges so gewiß wären, wie sie sich den Anschein geben? Sicher würde ein wohlfeiles Mitleid mit uns Ultramontanen sich breit machen, wenn die Radikalen, Freimaurer und waS die Sippschaft für Namen haben mag, die ihnen „Ver­ haßte" besiegt hätten, aber das hat noch gute Weile,, darum wird es auch im bego n n enIahr anKa m p f und Verfolgung nicht fehlen. Doch Hochmuth kömmt vor dem Fall und die sich allmächtig wähnen­ den Bedränger der Freiheit der Völker, unter heuch­ lerischem Namen von Fortschritt und Freiheit, und die Bedränger der katholischen Kirche und die Feinde jeden, positiven Ehristenthums, sie, auch sie werden es er­ fahren > daß Hochmuth vor dein Falle kömmt, den Erstern treiben und pflegen sie, den Letztern bereiten sie sich selbst vor, und er wird schrecklich sein ihr Fall, doppelt schrecklich, weil selbst verschuldet ̂und zer­ malmend. Man untergrub seit Jahren jedes Ansehen der Autorität, man reißt dem Volk den Glauben aus dem Herzen, man erdrückt dasselbe mit Steuern und Militärlasten, man stürmt gegen die Kirche, welche die Leidenschaften zügelt und Gehorsam lehrt, was kann aus solchem Beginnen erblühen, als eine Ruthe, eine Strafruthe für selche Frevler? Dies sind die Aussichten für die Zukunst, sie sind düster, doch nicht trostlos, und während die Lügenpropheten den- Untergang der katholischen Kirche verkünden, dürfen wir getrost dem Worte desjenigen vertrauen, der vor 1800 und mehr Jahren gesprochen: „Und die Mächte der Hölle werden sie nicht überwältigen!" denn er hat Wort gehalten, und sein Wort wird bestehen, wenn Himmel und Erde vergehen, ihm sei Lob und Ehre, Preis und Anbetung! ' Eidgenossenschaft. Der Ständerath gieng Dienstag den 28. Dez. auseinander, nachdem er in dreizehn angestrengten Sitzun­ gen die erste Berathung des Revisionswerkes zu Ende brachte. Wir nehmen unser Referat da auf, wo wir es vor einer Woche liegen ließen, und erlauben uns nur die Bemerkung, daß in letztes Referat mehrere durchaus siunstörende Druckfehler sich einschlichen. So sollte Hr. Ständerath Wirz von „Nütlikantonen" statt „Städtekantonen" gesprochen haben. — Am Donner­ stag wnrde zunächst dem Nationalrath beigestimmt in der Fassung: „Die kirchliche Gerichtsbarkeit ist abge­ schafft." Die Katholiken schlugen eine liberale Fassung vor, nämlich: „Niemand ist gezwungen, sich einer kirch­ lichen Gerichtsbarkeit zu unterwerfen." Die Fassung aber, wie sic mit 2l gegen 18 Stimmen beliebt wurde, kann für die kirchliche Freiheit von sehr schweren Fol» gen sein. Es kann nun ein katholisches Ehepaar auch