Tier T ODlitualöncr Volksfremd. Abonnement lvei s仫llich»n Post-Bneeanr.) äbrlich (franko durch die ganze KchwNj) . . Halbjährlich S« der Srpeditton abgtholtZjckhrlich . . . . ... . halbjährlich . . fr- 4. - . 2. 10 . 3. 80 . 2. - H Tarnen, 1886. M 1. Erscheint jeden Tamstag BormittagS. i. IZnncr. Einriicknngsgebiihr Die dreispaltige Petil̂ite oder deren Raum . Bei Wiederboloagea 8 Die zweispaltige Petitzeile »der deren Raum . . 20 Bei Wiederholungen 16 10 Rv 16. Jahrgang. 3nfcrate von neh«en f« an« entgegen die »nn°«c.n-Srv«diii»n.n der Herren Haasenstetn Js Vogler, «udolf Moffe und Orell »üglt » Eik. in Bern. Zilrich, Luzern, Basel. Lausanne. Senf, »erlin. Leipzig. Dretden. München, Hamburg. Frankfurt a./«.. Gtratburg und Wien. MonnMents-Lintaduiig. Der „Obwaldner Volksfreund" wird auch im kommenden Jahre nach Hal- tung und Form in bisheriger Weise forter scheinen, weßhalb er zu zahlreichem Abonne ment bestens einladet. Derselbe kann bei jedem Postamt und beim Verleger (Buch- drucker Jos. Müller) bestellt werden. Das Blatt kostet jährlich bei Versendung durch die Post Fr. 4, halbjährlich Fr. 2.10. Für das Ausland beträgt das Jahresabonne- ment Fr. 6.60 und ist dasselbe zum Voraus an die Expedition einzusenden oder durch Beauftragte in hier einzahlen zu lassen, da- mit die Zusendung keine Störung erleidet. Der ausgedehnte Leserkreis des „Volks freund" macht denselben für die Verbreitung von Anzeigen besonders geeignet. Redaktion und Expedition. Neujahrsketrachtungen. - Alles begrüßt sich heute mit den» lebhaft srohen Zuruf: „Ein glücklich freudenreiches Neujahr." Alles wünscht sich gegenseitig Glück, Segen und Wohlergehen auf ein ganzes langes Jahr. Aber ach, wie viele Wünsche, gedankenlos hingeplaudert, verhallen ohne alles weitere Echo auf Straße und Gasse l Wie viele Wünsche hinwieder, aus treuem aufrichtigem Herzen kommend, entflammen in dem gedrückten Gemüthe des Unglücklichen neue Hoffnungen für Gegenwart und Zukunft? Doch die Zukunft und wenn auch nur die kurze Spanne eines Jahres umfassend, sie liegt ver« schleiert vor uns. Die dunklen und die heitern Loose, um mit dem Dichter zu sprechen, Niemand vermag sie mit Bestimmtheit vorauszusehen. Gerade das ist zweifels« ohne eine der weisesten und wohlwollendsten Anordnungen Gottes, daß der Mensch, obwohl er fast immer seines eigenen Glückes oder Unglückes Schmied ist, doch nicht eine einzige Minute mit Sicherheit in die Zukunft zu blicken v.rmag. Es liegt ein mächtiger Drang im menschlichen Herzen, die Zukunft vorherwissen zu wollen. Nicht selten waren es sogar hervorragende Geister, bei welchen dieser Drang in eine Art Manie ausartete und welche zu allerlei abergläubische» Mitteln ih'e Zuflucht neh- m.-nd, mit Gewalt den Vorhang zu heben versuchten, welcher die Zukunft von der Gegenwart trennt. Trübe Auestchten begleiten vielfach den Antritt des neuen Jahres. Ein europäischer Krieg von schrecklicher u»d großartiger Tragweite wurde soeben im Orient , mit knapper Noth verhindert, aber immer noch lastet eine unheimliche Beklommenheit auf den Völker» und beißt sie vell ding,r Ähnung in die Zukunft fchauen. I» unserm Vaterland erlöilt lauter Jammer über Herr« schenke G jcl'äjlvktiien und allerhand volkswirlhschaft» 'iiche U.dcistände; Trübsal in Hülle und Fülle soll *»das Unglücksjahr 1886 bringen. Und doch gar so hoffnungslos und trostlos steht es keineswegs aus, lebt doch immer noch der alte Gott. Seit Jahrzehnten vielleicht war daS Schweizervolk im Großen und Wesent- lichen nie so einig, als gerade jetzt. Au» der letzten Bundesversammlung wehte ein milder Luftzug versöhn« licher Stimmung zwischen den verschiedenen politischen Parteiungen und durch die trübe, neblige Atmosphäre langjähriger Parteiwillkür brechen von Bern her die Sonnenblickt eines wohlthuenden Verständnisses zu ge> meinsamem Vorgehen auf volkswirthschaftlichem und socialem Gebiete. Ja, um nur mit einigem Erfolg an die Lösung der großen sociale» Fragen heranzutreten, bedarf daS Schweizervolk vor Allem der Einigkeit. Von unserm kleinen Obwalden können wir im Kleinen daS Gleiche behaupten. Die Einjührung der Kantonalbank mit der Gültenamortisation, diesem so ungemein wichtigen und schwierigen Geschästszweige, steht vor der Thüre. Auch hier bedarf man, um nur einigen Erfolg zu sichern, geeinigten Vorgehens. Wer daher immer es mit dem Volke ernstlich gut meint, wer immer eifrig bestrebt ist, wirklichen und wahren Fortschritt zu sördern, wird kleinliche Parteichikanen hintansetzen und wenn nöthig dem Vaterlande und seiner Ueberzeugung ein Opfer zu bringen wissen. Noch kommen wir kurz, unsere Neujahrswünsche selbsten zu entbieten. Sie lassen sich in zwei Worte zusammenfassen: Friede und Wohlergehen möge unseren Freunden und Gönnern, Friede und Wohlergehen un« serm lieben Obwalden, Friede und Wohlergehen möge aber anch unserm gesammten schweizerischen Laterlande im Jahre 1886 beschieden sein. Wenn wir schließlich so nnbescheiden sein dürfen, auch für uns etwaS zu wünschen, so sehnen wir uns nicht bloß nach einer noch größern Abonnentenzahl, s andern wir hoffen auch aus eine noch regere Theilnahme ab Seite unserer Freunde. So eine kleine Korrespondenz wäre öfters gar bald verfertigt und würde dem „Volks, freund" nur wohl anstehen. Drum, Ihr geistlichen und weltlichen Herren, die Ihr Euch doch Gönner und Freunde des „VolkSfreundes" nennt, ergreifet hie und da die Feder, senkt sie ein in das schwarze Naß und laßt den „Volkssreuud" etwas Neues, etwas Ge- diegenes vernehmen. Mannigfaltigkeit und Frische machen eine Zeitung anziehend. Drum frisch voran! Wir schließen diese etwas länger gewordene Be. trachtung mit dem aufrichtigen Wunsche, es möge das Jahr 1836 in That und Wahrheit werden zu einem Jahre des Heils und Glück i für uns Alle. * Ein Zubiläum für das Zahr 1886 ist vom hl. Vater den 22. Dez. 1885 verkündet wo» den. Er wurde dazu durch folgende Erwägungen ver« anlaßt. In feinem letzten Nundfchreibe» habe er ge« zeigt, nach welchen Grundsätze» die christlichen Staaten geleitet und regiert werden sollen. Nun aber sei ein christlicher Staat vorzüglich dadurch bedingt, daß die Einzelnen ein tugendhastes und christliches Leben sühren. Durch ein Jubiläum werden sie ;u einem solchen 5.'ebe» aufgemuntert und diese Aufmunterung sei um so noth» wendiger, je größer die Gefahren sind. Der hl. Vater bedauert es, daß in unserer Zeit viele Tugenden un« erer Voreltern verschwunveu, daß die böse» Neigungen mehr Freiheit erlangt, daß die unsinnigsten Meinungen täglich immer mehr ausgebreitet werden, daß sich ein großer Theil scheut, die Wahrheit offen zu bekennen, daß das böse Beispiel da und dort aus die Gesittuug des Volke« einen nachtheiligen Einfluß ausübt und daß sich eine geidiffe Gesellschaft alle Mühe gibt, daS Volk von Golt und dem christlichen Glauben abwendig zu machen. In Anbetracht dieser Gefahren findet sich der hl. Vater verpflichtet, nichts zu versäumen, was ihm einige Besserung verspricht. Er verkündet deß« wegen ein hl. Jubiläum und ermahnt Alle, denen ihr Seelenheil am Herzen liegt, ihre auf die Erde gerich« teten Gedanken zu sammeln und zu Besserem zu er« heben. In dem Grade, in welchem die Einzelnen im Christenthum zunehmen, wird auch der Staat christ- licher werden. Damit daS Jubiläum um so mehr Früchte bringe, ermahnt er die hochwürdigsten Bischöfe, daS Volk dazu vorzubereiten und den Priestern den Auftrag zu geben, dasselbe durch süßliche Predigten zur Buße zu ermähnen und das um so mehr, da die Welt so sehr geneigt ist zur Sinnlichkeit und zur Genuß- sucht und so wenig Kraft nnd Ueberwindung besitzt und deßhalb das Abstinenz« und Fastengebot alS eine unerträgliche Last betrachtet. Er ermahnt die Priester, das Volk recht deutlich zu lehren, daß nicht nur das Evangelium, sondern auch das Naturgesetz es ver« lange, daß mau sich selbst regiere nnd seine bösen Neigungen beherrsche und daß die Sünde nur durch Buße getilgt werden könne. Um den Bußgeist zu be« sördern, ist nach seiner Lehre der dritte Orden des hl. Franziskus ganz besonders geeignet, da die Regeln deSsclben jetzt leicht zu beobachten und nicht wenig zur Förderung des christlichen Lebens beitragen. Er er« mahnt, in diesen so großen Drangsalen seine Zuflucht zum Gebet, besonders zum Roseukranzgebet zu nehmen, „welches eine sehr schöne, zeitgemäße, leichte und sehr nützliche Gebetsart ist." Wie Gott dem Menschen die Hände gegeben, um sich die leibliche Nahrung zu ver« schaffen; ebenso hat er ihm die Fähigkeit zum Gebet gegeben, um das zu erlangen, was zu seinem Seelen« heil nützlich ist. Er ermähnt neuerdings, die im letzten Rundschreiben berührten Streitigkeiten ganz besonders zu meiden. Zur Gewinnung des Jubelablasses sind dann Kirchenbesuch, Fasten und Almosen vorgeschrieben. Eidgenossenschaft. — Der Bnndesralh hat das Kommando der III. Division Hrn. Oberst Fciß Übertrag.'». — Hr. Dr. Ellin wurde zum Hauptmau« der Sanitätstruppen befördert. — Schweizer in der Fremde. Herr Josef Durrer vou Kerns, Sekretär des eidgenössischen stati« stischen Bureau's iu Lern, veröffentlicht eine AbHand- lung. aus welcher hervorgeht, daß im Jahr 1880 sich >19,7(17 Schweizer in andern europäischen Ländern be- fanden, wovon einzig in Frankreich 66,281. In frem« den Erdtheilen weilten > 14,338,und zwa> in Nordamerika 83,821, im übrigen Amerika 19,159, in Afrika (mit Algier) 3456, in Australien 2300, und in Asien 802. Im Auslande wohnten somit 234,045 oder 8.7 Pro- zent der schweizerischen Gesainmtbevölkerung. Zu glei« cher Zeit wohnten 2l 1,053 Ausländer in der Schweiz. Der Grund dieses Völkeraustausches liege darin : Einer- fnl§ genüge die schweizerische Bevölkerung zur Bewäl- tigung der Jndnstrie, der Gewerbe und der Handwerke nicht, daher Zuzug aus dem Auslande; anderseits könne die Schweiz dem Nachwuchs der landwirtschaftlichen