Bevölkerung nicht genügende Beschäftigung bieten, daher unsere Auswanderung. — Eidgenössisches Schützenfest. Die soeben fertig gestellte Schlußrechnung deS eidgenössischen schützen- festes in Bern weist einen Aktivsaldo von Fr. 8167.15 auf. Die Ausgaben betiefen sich für daS Bau- und DekorationSkomite ans Fr. 254,222.05, für das Polizei» komite aus Fr. 11,266.16, für daS Quartierkomite auf Fr. 904.50, für daS EmpsangSkomite auf Fr. 2069, für daS Musikkomite auf Fr. 16,624.42. Total Fr. 301.767.98. Netto eingenommen wurden vom Schießkomite Fr. 241,720.84, vom Finanzkomite Fr. 7067.37. vom WirthschastSkomite Fr. 68,870.67. Total Fr. 317,658.88. Bleibt ein Einnahmeüberschuß von Fr. 15.890.90. Davon gingen ab Zinsen auf da» Aktienkapital Fr. 7723.75. Somit bleibt der oben genannte Neltoüberschuß von Fr. 8167.15. — Schützenwefen. DaS OrganisationSkomite vom letzten eidgenössischen Schützenfest beschloß die Er» richtung einer sog. Schützenstube und betraute ein en» gere» Komite mit der AuSsührung, welches sich bereits an seine Ausgabe machte. Die Schützenstube soll ein Museum werden, in welchem Alles vereiniget wird, wa» aus daS schweizerische Lchütz-nwesen Bezug hat. ES werden also hier zur Aufstellung kommen: Modelle und Originale sämmtlicher Schießwaffen von früher und jetzt, Schützenbeqer, Schützenthaler, Scheibenbilder, Schießpläue, Schießreglemente, Pläne von Gaben» tempeln, Festhallen, Schieß- und Scheibenständen u. s w. — Ziegenzucht. Der Borstand deS schweizer- ischen landwirthschastlichen Vereins fordert auf, der Ziegenzucht mehr als bisher der Fall war, Aufmerk- samkeit zu schenken, indem die Ziege für die rationelle AuSnützung der Hochalpen und die Ernährung der ärmeren VolkSklaffe von nicht zu unterschätzendcr Be« deutung fei. Zu dem Ende soll gestützt auf ein ringe- hotteS Gutachten deS yrn. 0r. JutiuS Kühn in Halle durch Beranftaltung von SpezialauSstellungen ein so« genannter Konkurrenzkampf eröffnet werde» zwischen den verschiedenen Schlägen, um das beste Zuchmaterial nach Form, Größe, Farbe, Milchergiedigkeit u. f. w. herau» zu finden. Ferner« soll eine BundeSsudvention begehrt werden zur Anlage einer Musterfarm für Ziegenzucht, wie solche in England bestehen. O d w a l d e n. «u» dem RegieruungSrathe. DaS eidgen. LandwirthschaftSdepartement übermittelt einen Bericht über .die Betheiligung des Bundes an der Hagelver» sicherung' und ersucht, ihm diesseitige Ansicht über die Stellung deS Bundes zu dieser Frage mitzutheilen. DaS Departement spricht sich in dieser Brochure gegen eine BundeSdttheiligung auS. Schreiben und Bericht gehen zur Prüsung resp. Begutachtung an das Staats» wirthschastSdepartement. Hr. Peter Muxel in Sar« nen wird als Polizeiwachtmeister, Hr. Jof. Bäbi als Polizist in Alpiiach und Beat Ming als Polizist in Lungern auf ein Jahr bestättet. Die Polizeidirektion stellt sämmtlichen 3 Gewählten das Zeugniß befriedi» gender Dienstleistungen aus. Carnen Am Siephanstag war der hiesige O r t S» Piusverein im Gasthaus zur „Krone" so zahlreich wie noch nie versammelt. $>ochw. Hr. Psarrhelser Omlin von Sächseln batte sich erbeten lassen, die Ber> sammlung durch einen Bortrag zu erfreuen und er löSte seine Ausgabe durch eine formell und inhaltlich gleich ausgezeichnete Behandlung deS Themas: „Die soziale Fiage und die katholische Kirche". Redner zeigte, daß das Christenthum schon bei seinem Eintritt in die /mlUtoit. Welt sich den gewaltigsten sozialen Aufgaben gegenüber, gestellt sah und dieselben auch bewältigte wie z. B. durch Abschaffuug der Sklaverei. Sodann schilderte er die Entstehung und den Charakter der sozialen Noth- stände unserer Zeit und leistete den Nachweis, daß nur durch die Kirche mit ihren Lehren und Gnaden die Begriffe des Eigenthums, der Armuth, der Arbeit und Entsagung in ein Licht gestellt werden, welches eine Hebung der sozialen Nothstände bedinge. Er wies aus die durch den Katholizismus im Lause der Zeit ins Leben getretenen Schöpfungen hin, welche zur Er- reichung deS angegebene» Zweckes so Vieles beitrugen. Wir hoffen den Vortrag demnächst vollinhaltlich ver« öffentlichen zu können. An der Diskussion betheiligten sich die Ho- Gerichtspräsident Wirz, Landammann Wirz und Gemeindepräsident Dr. Ming und es wurde von denselben hauptsächlich betont, daß der Piusverein vermöge seines Zweckes und seiner Wirksamkeit zur Lösung der sozialen Frage beitrage, daß ein einträchtiges Zusammenwirken von Kirche und Staat ein unum» gängliches Erforderniß für Erreichung des vom Re- ferenten angedeuteten Ziele« bilde, daß deßhalb eine Beeinträchtigung der kirchlichen Lebensentjaltung ein Hemmnis, für die soziale Wohlfahrt sei und daß auf den Gebieten der obligatorische» Armenpflege, der Krankenunterstützung und des Versicherungswesens für Linderung der sozialen Noth erfolgreich ge- arbeitet werden könne. — Das Referat fand ein« stimmig die wärmste Verdankung und es wurde dessen Veröffentlichung beschlossen. Die Vereinsrechnung und die Rechnung sür die Suppenanstalt in Sarnen wurden genehmigt und für die Suppenanstalten in Sarnen und im Stalden angemessene Beiträge beschlossen. Ebenso wurde dem Komite Vollmacht ertheilt, eine solche Sup« penanstalt auch sür Kägiswil zu schaffen. Aus der Berichtgabe über die Bereinsbibliothek notiren wir nur, daß dieselbe im Lause der letzten fünf Jahre durch« schnittlich von ca. 100 Abonnenten benützt wurde und daß diese während dieser Zeit über 12,000 Bände be« zogen haben. Die Verwaltung der Bibliothek wird in nächster Zeit an Hrn. Kanzlist Amrhein in Kirch. Hosen übergehen. Das Vereinskomite wurde bestellt in den HH. Psarrhelser Britschgi als Präsident, Civil- richt« Simon Wirz, Kaplan Kaiser im Stalden, Hauptmann Jstdor Kathriner und Lehrer Röthlin. Den gemüthlichen Schluß der interessanten Verhand» lungen bildete eine Verloosung zahlreicher und hübscher VereinSgaben unter die anwesenden Mitglieder. 'Sächseln. (Christbaumfeier.) Zum ersten Male Halle» wir hier am letzten Sonntage eine Christ» baumfeier, und dieselbe war so durchaus gelungen und hat unS soviel Unterhaltung und selbst Erbauung ge- bracht, daß eS sich wohl geziemt, wenn wir den Ur» hebern dieser herzigen Feier ein Wort öffentlicher An« erkennung und Dankes aussprechen. Die Feier fand in dem geräumigen Schulhaussaale statt und dauerte über 2 Stunden; aber bei dem trefflichen Arrangement und dem reichhaltigen und mit viel Abwechslung ver- bundenen Programm verging die Zeit unS sehr schnell. ES wurde durch die Mädchen der obern Primär und Fortbildnngsschule ein recht sinnvolles Theater, siückchen aufgesührt: „Die Jugend am Scheideweg, oder der Kamps zwischen dem guten und bösen Engel." Die Zwischenakte wurden mit ernsten und launigen Deklamationen ausgefüllt. Und die guten Kinder haben Alle, da« dürfen wir mit Fug und Recht sagen, ihre Sache ganz famos gemacht; doch gebührt die Palm- dem guten Engel, der wackern Sängerin Anna, und der komischen Eierhändlerin, aber vor Allem der braven Lehrerin Schwester Anastasia, die neben der Schulzeit gardehauptmann Ludwig von -ftüe, der Vertheidiger der Vastille am 14. Juli 1789. * (Schluß.) Nachdem Ludwig den vielen Gefahren glücklich ent- gangen, ging er zum Regiment nach Pontoise, wo er von den Offizieren und Soldaten mit unbeschreiblicher Freude empfangen wurde. Diese Freude war um so größer, da gerade damals neun ihm nahe verwandte von Flüe als Offiziere beim Regiments waren. Einer davon war sein Bruder, Hauptmann Franz. sieben davon seine Nepoten, nämlich Michael. Josef, Karl und Viktor, Söhne deS Landammann Niklaus Jgnaz, Jgnaz, Niklaus und Franz, Söhne des Pannerherrn Nikodem, und Nikodem, ein Sohn des Landammann Johann Peter. Diese Freude des Wiedersehens war eine wohlverdiente Entschädigung für die vielen Müh- feligkeiten, die er gelitten hat. 1791 den 10. April erhielt er den Orden des hl Ludwig und als sein Bruder Franz gestorben, wurde er den 15. Mai 1791 zum Hauptmann seiner Compagnie ernannt. Er besaß dieselbe aber nicht, weil Franz Söhne hatte, von denen Ferdinand bereits die Stelle eines Unterlieutenants be- kleidete. Den 1. November verließ er dieselbe, um Rekruten auszuwerben. ES ist ziemlich wahrscheinlich, daß er beim Tod seiner Mutter, die im Alter von 83 Jahren den 15. Jänner 1792 gestorben, zugegen war. Im Juni 1792 marschirte das Regiment von Havre nach Rouen. Beim Einzug in Rouen sagte Marschall Bachmann zu einigen nachlässigen Soldaten: „Ihr macht eueren Kameraden Schande, marschiret in Ord- nung und gehorchet!" Als dieses nichts half, schlug er auf Einige mit der Degenklinge und sagte: „Ihr marschiret wie CarabinierS, ihr seid schlechte Soldaten." Darüber wurden die Hauptleute dieser nachlässigen Soldaten, Buxtorf, Burkard und Salis-Seewis so er- bittert. daß sie sofort das Regiment verließen. Alle Versuche, sie zur Rückkehr zu bewegen, waren umsonst. In dieser Angelegenheit stellte sich Ludwig mit den übrigen Offizieren des Schweizerregiments Salis- Samaden auf Seite der Ordnung und der Disciplin; er mißbilligte daS Vorgehen der drei HanptleM und erNärte frei und ungezwungen, daß er sich glücklich schätze, unter Bachmann zu stehen und daß Bachmann Allen ein wahrer Freund und Bater sei. Diese Er- klärung ist unterzeichnet von den Hauptmännern Acher- und gewiß mit" großer Aufopferung dieseMnder so gut instruirt und überhaupt das Ganze aus sich selbst so trefflich arrangirt halle. Freundlichen Dank auch dem löbl. Kirchen-Gesangchore für feine gefällige Un« terstützung und Mitwirkung zum Gelingen des herzigen Kinderfestes. Den Schluß bildete dann die Austheilung der reichlichen Gaben an die Kinder; 9l Kinder wurde» beschenkt; bei 140 Gaben, darunter Regenschirme, Schreibmappen, Arbeitskörbchen. Unterkleider, Finken, Strümpfe, ic. waren von einer einzigen Wohlthäterin zu den Füßen des Christbaumes gelegt worden. Der Frauenverein hatte bei 34 Kleidchen sür ärmere Kinder gespendet. (Die Gaben an die ärmern Knaben waren früher ausgetheilt worden.) Auch der löbl. Töchter- verein hatte zahlreiche praktische Gaben geliefert; obige edle Wohlthäterin und ein anderes thätiges Mitglied deS Frauenvereines hatten noch für Ringlibrode und Lebkuchen an sämmtliche Kinder gesorgt. Wir greisen wohl kaum zu hoch, wenn wir den Werth der Gaben aus nahezu 500 Fr. anschlagen. Welche Lust und Freude, und welch' ein Leben kam da beim Anblick all dieser Gaben unter die liebe Kinderschaar! Und wie sehr mochten wir den lieben Kindern dieses Stück Poesie gönnen, ach, das spätere Leben bringt wohl den Meisten der oft bittern und freude- losen Prosa noch genug! Um den Kindern das Maß ihrer Freude voll zu machen, sehlte ihnen nur Eines, — ihre edle Gönnerin, die gute, verehrte Frau Landammann Hermann mußte wegen Unpäßlichkeit leider zu Hause bleiben. Wie sehr hätten wir auch ihr die Freude gönnen mögen, die vor Freude und Glück strahlenden Kindergesichter mitanzusehen l Aber sicherlich werden diese reichbe- schenkten Kinder dann auch am Abende ihr Herz und Händchen für ihre edle Wohlthäterin und alle die übrigen Gönner zum Himmel erhoben haben. Engelberg. (Korr.) Weihnachten voräberl Vor- über die Zeit seligster Hoffnung und srommer Begei- sterung der Jugend. Sie hat sich wieder beim reich- geschmückten, hellerleuchteten Christbaum im Schul» hause als die schönste Zeit des Lebeiis in kindlich-frohem Sinn bewahrheitet. Mit freudestrahlendem Antlitz standen die 292 Kinder da und betrachteten die vielen schönen Bescheerunqen des liebe» Christkindleins. Gaben voil über 1200 Fr., meistens in Kleidungsstücken und Schulmaterialien bestehend, welche je nach Bedürfniß unter fämmliche Schulkinder vertheilt wurden, halten die fleißigen Hände des löbl. Wohlthätigkeilsvereines »in den Christbaum gelagert. Es waren dies meist Spenden von hiesigen Kurgästen und edlen Menschen» freunden von Engelberg. Das Kloster hatte sein Schärslein redlich dazu beigetragen. Einige Gesangs- produklionen und humoristisch-deklamatorische Vortläge ver Schulkinder begrüßten als Einleitung die Christ« feier und gaben ihr ei» recht liebliches Gepräge; eine sinnige, zu Herzen gehende Ansprache von Hochw. Hrn. Pfarrer P. Joseph an die Kinder und ein warmes Dankeswort an die Geber der Bescheernng schloß sich an. Unter großem Jubel der jungen Schaar schloß hieraus die wohlthätige Feier, deren wohlverdiente An- erkennung durch die zahlreiche Theilnahme des Publi« knms bekundet wurde. Die geschmackvolle Ausschmückung des Christbaums und die Anfertigung und Vertheilung der Gaben hatten Frau Cattani, zum Engel, und Frau Wyrfch übernommen und sei ihnen besonders für die lagelaiige Arbeit und Mühe der wohlverdiente Dank ausgesprochen. Herzlichen Dank auch allen übrigen Gönnern und Wohlthätern von Nah' und Fern'. Jesus, der göttliche Kindersreund, wird Allen reichlich ver« mann, Dieffenthaler, Nikodem von Flüe, Luchem, Stehelin und Ludwig von Flüe. Durch die feierliche Auflösung der Schweizerregimenter zu Arras den 25. Sept. 1792 wurde dann auch dieser Streit beendet. Nach der Entlassung fand Ludwig Zeit, sich um eine Frau umzusehen. Er verheirathete sich den 21. Jänner 1793 mit Katharina Sophie von Boulanger zu Rouen, von welcher er mehrere Kinder hatte, die aber schon frühzeitig gestorben sind. Im Frühling dieses Jahres kam er mit seiner Frau nach Obwalden und hinterlegte eine Gült von 760 Pfd. auf der Thurm- matt, damit er das Landrecht nicht verliere, weil er eine Fremde geheirathet. 1794 warb er mit seinen Nepoten Michael und Joseph für das Regiment Roll in englischem Dienste. Diese Werbung wurde aber geheim betrieben. Dessenungeachtet erfuhr es der fran- zösische Gesandte und beschwerte sich deßwegen. Zürich verbot diese Werbung und Obwalden ertheilt Ludwig die Weisung, bei der Werbung keine Unterhändler zu gebrauchen.' Das Bataillon sammelte sich zu Villingen und verreiste den Iß. Dezember 1795 von TelfS in Tirol nach Korsika. Sie kamen nach Lissabon und London. 1796 wurde das Regiment Roll wieder auf- gelöst, weil es durch Schiffbruch und Krankheit sehr gelitten. Ludwig ging dann wahrscheinlich zu seiner