«gtftieft Obwaldner Abonnement (Bei sämtlich«« Post-Bureaux.) Zährlich (ftan'o durch die ganze Schweiz). . Fr. ^ valbjähriich .. . 3 80 •'«*>« ;«««„„ ; ; ; 2;_ Tarne», 1896. M 2». Erscheint jc»e» Samstag vormittags. 18. Juli. (»inrückungsgebühr für Obwawnen: Die einspaltige Petitzeile oder dccen Raum . I« Rp Bei Wiederholungen 8 „ Mr Inserate von auswärts. Die einspaltige Petitzeile oder deren Raum . 16 Rp Bei Wiederholungen 10 „ 26. Jahrgang. —für un- entgegen die Annon-en-Expeditwnen der Herren Haasenstei» ä- Vogler, Rudolf M-ss- und Or.ll »st< & Cie. in Bern. Zürich. Luzern Basel. Lausanne. Gens. Berlin. Leipzig. Dresden, München, Hamburg. Frankfurt a. M. Straß bürg und Wien. t Hu» lier Aunäesverivaktnng.*) Der Ankauf und der Transport eines Zucht- Hengstes im Ausland kostet dem Bund durch- schnittlich über 7000 Fr. Wir würden aber für e. u edles Rasscutier von Herzen gern alle fremden Bramar- basse und Anarchisten geben. Zuchtfohlen und Zuchtstuten wurden i.J. 1895 in Obwaldeu 13. in Nidwaldeu 2 prämiert. Früher zuerkannte Prämien wurden in Obwalden 21, in N,d- waldcn 1 ausbezahlt. Obwalden hat viel Weideland, aber keine Fohlen- TOCtbC. , Zuchtstiere wurden 1894 25 und 1895 28 bei uus präniiert. Ein rechter Muni hat etwas Monarchisches, er imponiert uns viel mehr als der Fürst von Bul- garien Man soll ihn, d. h. den Muni, deshalb in Ehren halten. Man soll, aus dynastischen Interessen, nur die allseitige Würdigkeit prämieren und nicht, aus schwächlicher Diplomatie, auf allzu viele Kollegen die Prämie» zersplittern. Man soll nicht die Halbheit, sondern nur den ganz gediegenen Charakter krönen. Weibliche Zuchttiere prämierte Obwalden 32. Jetzt kommt die gemütliche, familiäre Seite. Zuchtfamilien wurden i. I. 1894 13 prämiert, wovon aber nur 7 Prämien zur Auszahlung gelangten. Im I. 1895 wurden 15 Zuchtfamilien prämiert. Dergestalt schafft der Bund, trotz Art. 4 des Grund- gesetzeS, im Interesse des Landes wieder aristokratische Verhältnisse. Es muß hier eine heilsame Strenge im Vollzuge des Gesetzes uud in Wahrung der Familien- ehre walten. Wir gelangen nun zu einem sympathischen Gebiete. Es wird hiedurch nämlich der Familie und dem kleinen Mann geholfen. Zuchteber wurden in Obwalden i. I. 1894 13 prämiert. Es gelangten aber nur 7 Prämien zur Auszahlung. 1895 wurden 15 Könige gekrönt im Reiche der grunzenden Vierfüßer. Unter den Ziegenböcken haben 1894 15 und 1895 13 den Ehrenpreis erhalten. Wenn man die Wichtigkeit der Ziege für die arme Familie in Betracht zieht und wenn man bedenkt, wie bislang gar nichts für Ver- edeluug der Rasse getan worden, so muß man die Initiative des Bundes dankbar anerkennen, aber auch mit praktischer Entschiedenheit benutzen. Boden Verbesserung mit Bundesunterstützung hat Obwalden eine, sage eine, zu verzeichnen. Und doch ist Obwalden nicht zu groß, wenn auch tunlichst Alles Kulturland ist. Und doch findet sich in unserm fruchtbaren, schönen Ländchen noch hie und da ein Flecken Erde, der an die Zeit der „wilden Leute" mahnt. Nun kommen wir auf ein unheimelig düsteres Ge- biet. Wutkrankheiten wurden dem Bundesrate 192 vermeldet, zweifellos nicht alle, wohl aber 167 mehr als im Vorjahr. Wenn man bedenkt, daß der von einem wutkranken Tier gebissene Mensch sehr oft nach Jahr und Tag daS Opfer der fürchterlichsten Todeskrankheit wird, fo ist es ernste Gewissenspflicht, die Hunde nicht überanzustrengen und durch natur- gemäße Behandlung uud Fütteruug vor der Wutkrankheit zu schützen. Und erfahrungsgemäß liefert die Hnnde- taxe hie und da einen schmarotzenden Belferer, aber nicht den lieben und treuen Wächter des Hauses auf die Schlachtbank. — Und wieder ein ernstes Gebiet. Die Schweiz hat i. I. 1895 Vieh eingeführt im Betrage von *) Wir bringen hier diejenige Partie der Bundesstadt- bliese, welche wegen Mangel an Raum vor Monatsfrist zurückgelegt werden muhte. Dieselbe hat ihr Interesse durch die eingetretene Verzögerung nicht eingebüßt, weil sie sich auf die Bundesverwalrung und auf den bundesrätlichen Geschäfts- bericht bezieht. Dieser Letztere findet gewöhnlich in der Presse nur eine geringe Beachtung und doch enthält er gar Vieles, um was sich auch das Publikum lebhaft bekümmern dürfte. 71,989,«79 Franken. Und sie ist doch ein Alpcnland, die Schweiz! Das ist nmso verhängnisvoller, weil die Landbevölkerung manchen Ortes abnimmt und weil die Städte riesig wachsen. Mancher Bauer führt allerdings einen harten Kampf um's Dasein, aber treibe man nur überall möglichst gründliche Land- und Alpwirtschaft und Viehzucht, und es muß nicht dieser ungeheuere Silberstrom in's Ausland wandern. Das ist geradezu eine Lebensfrage für die Selbständigkeit des Landes im Frieden und im Kriege. Es ist interessant, daß der Bund für die Vieh- Versicherung einzig Basel-Stadt unterstützt. Wird denn in den Komptoirs der Basler Millionäre die Kuh gemolken, der Rahm von der Milch genommen, geweidet und geätzt? Wir mögen den Baslern diese buudes- brüderliche Unterstützung ihrer Senten herzlich gönnen, denn sie sind beim Unglück von Eidgenossen mit ihren Liebesgaben die ersten auf dem Platze. Des Rätsels Lösung aber besteht darin, daß der Bund nur Unter- stütziingen verabfolgt an die obligatorische Vieh- Versicherung. Der Bund sagt sich nämlich: nur die obligatorische Versicherung hilft dem armen Bäuerleiu. alles andere ist Flickwerk. Wir wissen nun wohl, daß man in Obwalden nicht zur obligatorischen Vieh- Versicherung für das ganze Land gelangt. Obwalden ist zu groß dazu. Das geht nur in kleinen Kantonen, wie neuerlich in Zürich. Dagegen möchten wir ein Gesetz vorschlagen, daß einzelne Gemeinden oder Gemeindebezirke die obligatorische Viehversicherung für s i ch einführen können. Es könnten sodann mit der Zeit einzelne Gemeinden sich freiwillig verschmelzen oder nicht. Nur mit der obligatorischen Viehversicherung kommt die amtliche Kontrolle, es vermehrt sich hierdurch die gemeinsame Energie für Vorbeugung von Krank- heiten. durch Verteilung der Gefahr sowie durch eid- genössische nnd kantonale Beiträge würde die Versicherung ungemein erleichtert Das eidgenössische Jagdgesetz zeigt immer günstigere Wirkungen. Es hat dies zunächst seine volkswirtschaftliche Bedeutung, denn wenn der Mensch an der Tierwelt frevelt, geht ein enormes Kapital ver- loren. Alle nützlichen Tierarten haben ihren wichtigen Beruf in der Oekonomie der Schöpfung, und ihr Massenmord straft sich durch die Gesetze, die als Natur- gesetze Gesetze Gottes sind. Wehe dem Menschen, der kein Gefühl für Gottes Schöpfung hat. er hat dann in der Regel auch ein kaltes Herz für Gott uud Vater- land. Es giebt keine wahre und warme Schönheit ohne Leben, uud das Leben in Feld und Wald und Berg und Luft bringen jene fühlenden Geschöpfe, die Gott zu seinem Ruhm geschaffen hat. Wer kein Gefühl für die Tierwelt hat, der hat kein Mitleid mit dem armen Menschen. Auch zur Vertilgung von Krähen vergütet der Bund zum Teil das Schußgeld. Der wäre ein äußerst schlechter Schütze, der oft rings um unsere Dörfer keine Krähe trifft. Obwalden hat es seinem vielverdienten ehemaligen Departementschef der Staatswirtschaft zu danken, daß es endlich in Förderung der Fischzucht einen ehren- haften Rang einnimmt. Die natürliche Einwanderung der Fische in unser Ländchen ist nahezu verunmöglicht. Die Fremden-Industrie verschafft aber dem Fischreichtum einen sehr erhöhten Wert. Darum wäre es Sünd' und Schade, wenn wir unsere herrlichen Seen und Bäche nicht mit guten Fischsorten zu bevölkern suchten. Es gereicht der Eidgenossenschaft zu hoher Ehre, daß sie die volkswirtschaftlichen Hilfsmittel des Schweizer- Volkes allüberall zu heben und zu finden sucht. Das ist das gesegnete Erdreich für gemeinsame Tatkraft und freundeidgenössische Solidarität. Denken wir doch nicht nur an das, was uns trennt, sondern danken wir dem l. Gott für das herrliche Vaterland durch friedliche, freudige Schaffenskraft zu Ehr' und Wehr' des engern und des weitern Vaterlandes! Eidgenossenschaft. — Der Bundesrat hat die Abstimmung über die drei dem Referendum unterstellten Bundesgesetze anf Sonntag de 1 4. Oktober anberaumt. * Sind die Schweizerkatholiken chinesische Zöpfe, daß sie nicht wie das deutsche Zentrum für die R e ch t s e i u h e i t einstehen? Wir kennen unter unsern Freunden viele Freunde der Rechtseinheit. Di Dinge liegen aber anders. Wir haben in der Schweiz das Verkehrsrecht zentralisiert. Das war in Deutschland nicht der Fall. Wir machen mit dem Betreibungsrecht durchaus nicht glänzende Er- fahrniigen. In Deutschland hatte man nirgends einfaches Volksrecht, sondern überall sehr kompliziertes Recht, das die Fürsten diktierten und die Kronjuristen redigierten. In Deutschland hatte so wie so das Volk zur Rechts- gesetzgebuug kein Wort zu sagen, während in der Schweiz in den Kantonen vielmehr Demokratie herrscht als in der Eidgenossenschaft. Bevor man in der Schweiz alles zentralisiert, soll man. wie in Deutschland, verschiedene Kulturkampfartikel der Siebzigerjahre rückwärts revidieren. Obwalden. — Aus dem Regierungsrat e. Der Bundes- rat teilt mit, daß er verordnet, versuchsweise pro 1897 das neue Modell Jnsanteriepacknng in Gebrauch zu setzen. — Der Bundesrat teilt mit, daß er die Volks- abstimmung über die Bundesgesetze betreffend das Eisen- bahnrechnnngswesen, betreffend Nachwährschaft im Vieh- Handel und betreffend Disziplinarstrafordnung für die eidgen. Armee auf Sonntag den 4. Oktober angesetzt habe nnd ladet ein, die für Vornahme der Abstimmung nötigen Vorkehren zu treffen. — An die Verwaltnngs- kosten betreffend Fischereikonkordat für den Vierwald- stätterfee wird der auf Obwalden entfallende Beitrag verabfolgt. — Der Staatsrat Neuenburg teilt die Wahl des Hrn. I. F. Bonhote zum Staatskanzler mit. — Dem kantonalen Lehrerverein wird an die Kosten der Konferenzabhaltungen ein Beitrag von Fr. 50 verab- folgt. — Dem Professorenkollegium wird pro 1895/96 das vertragsgemäße Honorar ausgezahlt und demselben wie zumal Sr. Gnaden Abt Augustin, ihre segensreiche Tätigkeit und Sorge um die kaut. Lehranstalt verdankt. — Das Publikum wird aufgefordert, Fälle ansteckender Krankheiten unter dem Viehstande jeweilen sofort der Gemeindebehörde anzuzeigen. — Das Gruppenkomite 39 der Landesausstellung in Genf teilt mit, daß die HH. Oberst Cameuisch in Sarn, Großrat Jneichen in Muri und Präsident Gsell. St. Gallen, mit der Vorschau der für die Viehausstellung angemeldeten Tiere betraut seien. — Der Bundesrat wird ersucht, au die Verbauungs- kosten der Wildbäche in Giswil wieder eine Subveutions- quote als a oonw-Zahlung zu verabfolgen. — Es wird durch das Amtsblatt den Kutschern und übrigen Fuhr- leuten gemäß Art. 25 des kant. Straßenreglements neuerdings verboten, beim Aufwärtsfahren die zum An- halten der Wagen gebrauchten Steine in der Straße zu belassen, oder solche Steine aus den Seitenmauern der Straßen loszubrechen. — *Die Regierung hat das Staatswirtschastsde- partemenl eingeladen, zu untersuchen: 1. wie durch eine kantonale Verordnung die Alpeukultur gehoben wer- den könnte, 2. wie durch praktische Ausbildung die land- wirtschaftlichen Interessen gefördert werden könnten. Das Departement kann sich zum Studium dieser Frage durch weitere Sachverständige ergänzen. Beide Anregungen finden sich in der kantonsrätlicheu Präsidialrede des frühern Departementschefs. Unsere Haupteinnahmequelle ist die Viehzucht und diese hängt mit der Alpenkultur gus das Innigste zusammen. Die meisten Alpen sind Gemeindeland und ihr Wert soll verfassungsgemäß sich nicht mindern. Wir erhalten erst BundeSgeld, w.nn wir für dessen zweckentsprechende Verordnung gesetzliche Ge»