ÄeÄsllnddreißigster Jaorgamv (Erscheint Mittwoch und Zamstaa. Obwaldner Volksfremd. «banne ment (bei fämilichen Post-Bureaux) jährlich (franko durch die ganze Schweiz) . . Fr. 5.— Halbjährlich 2.50 bei der Expedition abgeholt jährlich. . . . „ 4.2V , halbjährlich . . „ 2.10 Druck und Expedition: MuchdrucKerei Jos. Müller, J>atnen. . M 7Z Sarnen, SamStag l.">. Sept. ^inrücknngsgcbühr für Lbwalven. Tie tinsvaltige Petitzeile oder deren Raum . * ;Hp- Bei Wiederholungen 6 „ »>sir Znsera.c von auswärts Die einspaltige Petit,eile o:er deren Raum . 10 „ Bei Wiederholungen 8 „ <»rati<-v«Uage, Allust viertes „ g> o n n t a g s 6 C et 11". Telephon. Telephon. Inserate von Aufwärts nehmen für unS entgegen die Annoncen-Expeditionen der Herren HansensNt» Ar ®o«Ur, «udol, Moss« und Vr«ll itzükli A- <kt«. in Bern, Zürich. Luzern «asel, Lausanne. Genf. Berlin. Leipzig. Dresden. München. Hamburg. Frankfurt a. M.. «trahburg und Wien. - Anion Hchwei,̂ Zeitungen für den )nleralen.-?erkt»r, ^u,era. -I- * * Der eidgenössische Bettag mahnt uns Jahr um Jahr daran, daß wir gegenüber dem Vaterland auch Pflichten zu erfüllen haben, ivelche religiöser Natur find. Wir fallen für das Wohl des Vaterlandes beten und auf dasselbe den Schutz und den Segen des Hinnnels herabflehen. Man interessiert sich lebhaft uni die Geschicke des Vaterlandes. DaS ist gc- wiß nur lobenswert und bildet einen Ausfluß unserer patriotischen Gesinnung. Man kritisiert gar oft die öffentlichen Zustände in unserm Vaterlande. Auch dazu ist nicht selten nur zu viel Grund vorhanden. Aber wie selten erinnert man sich daran, daß man die Pflicht hat, für das Vaterland zu beten; und doch trägt der gläubige Christ die Ueberzeugung in sich, daß an Gottes Segen Alles gelegen ist und daß Gott der Herr die Geschicke der Völker ebenso gut in seiner allmächtigen Hand trägt wie die Schicksale der einzelnen Menschen. Wir haben allen Grund, dem lieben Gott zu danken. Ein gesegneter Sommer liegt hinter uns. In d.n letzten Tagen las man in allen Zeitungen von den großen Truppenübungen, deren Schauplatz sich gegen die Ostmark unseres Vaterlandes ausdehnte. Auch die waffenfähige Mannschaft unserer engern Heimat wurde zu diesen Ma- növern herangezogen und hat sich, trotz der großen Ent- behrungeu und Strapazen, die mit dem Dienst verbunden waren, in demselben durch stramme Disziplin und durch tüchtige Leistungen Ehre eingelegt. Gewiß waren es Tage^ die manch Einem sauer und mühevoll vorgekommen sind.' Aber es handelt sich zum Glück doch nur um Waffenübungen zur Friedenszeit. Welch anderes Bild würde sich unserm Auge darbieten, wenn unser Vaterland je einmal von der Furie des Krieges heimgesucht werden sollte, was Gottes Huld gnädig abwenden möge! Aber gerade dieser Truppenzusammenzug mit den glücklicher- weise unblutigen Schlachten, welche in demselben geli.se>. wurden, legt uns den Gedanken nahe, welch unberechenbar kostbares Gut der Friede ist. >i-eit langen Jahrzehnten hat unser Vaterland keine Mutigen und mörderisch i Schlachten mehr gesehen. Für dieses hohe Glück wollen wir am eidgenössischen Betlag einem gnädigen Himmel danken! Wenn wir im stillen Ernst der Betlagsfeier unsern Blick auch der nächsten Heimat, dem, wenn auch kleinen, so doch darum nicht weniger teuern Obwaldnn lande zu- wenden, so erscheint uns dasselbe kaum je so schön wie an einem klaren Seplenibertage, an dem sich der blaue Himmel über ihm wölbt, von welchem segenspmdtnd die Sonne niederfcheinl. Mnn am Morgen der Nebelschleier sich lüftet und dem hell leuchtenden Ta^esgestirne das Feld räumt und dieses seinen milden Strahlenglanz aus- gießt über den See'sspiegel, über die smaragdgrünen Wiesen, über den Wald sruchtbeladener Oostbäume, über die dunkeln Wälder, das sanft ansteigende Hügelgelände, die hoch zum Himmel ragenden Berge, die saubern Ge- Höfte und die schmucken Dörfer, dann kommt es uns vor, als ob das Obwaldnerland eine Perle sei, welche in einer zwar bescheidenen Fassung, aber doch kostbar und wertvoll mitten in der großartigen Natur des schweizer- landes liege. Daß diese Ansicht in weiten Kreisen ge- teilt wird, das hat auch der diesjährige Sommer wieder gezeigt, hat er doch Gäste aus der Nähe und aus der Ferne, beinahe aus aller Herren Ländern in einer noch kaum je gesehenen Zahl hieher geführt, um Ruhe, Er- holung, Gesundheit und Genuß an den reizenden Land- schastsbildern zu finden. Danken wir dem lieben Gott für die schöne, durch so manche Vorzüge sich auszeichnende Heimat, die er uns verliehen hat! An diese Dankespflicht mahnt uns die Bettagsfeier." Faffe aber auch ein Jeder den ernsten Vorsatz, an seinem Orte dafür zu sorgen, daß den äußern Vorzügen deö Landes auch der wahre, innere Wert des Volkes entspreche. Suchen wir in Frieden und Eintracht mit einander auszukommen, uns wechselseitig zu vertragen und gemeinsam am Wohle des Landes zu arbeiten. Bringen wir uns Zutrauen entgegen. Gewiß lassen sich in unfein Tagen in engern und in weitern Kreisen Kämpfr nicht immer vermeiden. Aber der Kampf soll vorüber- gehender und nicht dauernder Natur sein. Sonst müßte das Wohl des Landes darunter leiden und manche Auf- gäbe, welche zu ihrer glücklichen Lösung der Eintracht und des Zusammenwirkens aller soliden Elemente bedarf, würde eben zum Schaden von Land und Volk ungelöst bleiben. Darüber läßt sich nun einmal nicht hinauskommen, daß der Eckstein, aus welchem das Wohl eines jeden Landes und Volkes ruht, jene großen Tugenden sind, die wir den Lehrern und den Gnaden d?s Christentums ver- danken. Das zeigt uns ein Blick in die moderne Welt. Daran erinnert uns auch der eidgenössische Bettag. . *** Willkomm den Geschichtsfreunden! Am Montag nach dem eidgenössischen Bettag ver- sammelt sich der Histo rische Verein der V Orte zu feiner 64. Jahresversammlung in Garnen. Die Freunde uud die Förderer der vaterländischen Geschichts- künde sollen uns herzlich willkommen sein. Das P>o- gramm ihrer Tagnng wurde in diesem Blatte allbereits veröffentlicht. Die Vortrüge werden zweifellos interessante Bilder aus der obwaldnerischen Geschichte entrollen. Diese Versammlung wird eine ganz erhebliche Zahl sehr ehrenwerter Eidgenossen zu nns führen. Vaterlän- difche Vereine haben bei uns immer eine, wenn auch be- fcheidene, fo doch gastliche und herzliche Aufnahme ge- funden. Es ist uns nicht bekannt, daß solche Vereine, welche bei uns Tagfahrt hielten, unbefriedigt über den ihnen gewordenen Empfang von dannen gezogen sind. Die Freunde und Forscher der vaterländischen Geschichte sind in den Ansprüchen, welche sie an den Festort stellen, ungemein bescheiden. Sie beschränken ihre Versammluug auf einen einzigen Tag und verzichten nicht nur auf alles äußere Festgllpränge, sondern lehnen solches ausdrücklich ab. Der V örtige Verein hat sich während seines 6? jäh- rigen Bestandes um die vaterländische Geschichtsforschung große Verdienste erworben. Das bezeugen schon die 6l> stattlichen und umfangreichen Bände deS „Geschichts- freund", welche er herausgegeben hat. Ganz abgesehen davon hat er aber auch eine große Zahl anderer ver- dienstvoller Arbeiten zu Tage gefördert, welche nicht im „Geschichtsfreund" enthalten sind. Er hat anregend ge- wirkt und es sind von ihm ebenso zahlreiche als wirksame Impulse ausgegangen, welche zur Tätigkeit auf dem Ge- biete der vat.rländifchen Geschichte angespornt haben. Auf seinen Wanderversammlungen, welche ihn je und je der Reihe nach in die V Orte geführt haben, hat er überall fruchtbare Saatkörner ausgestreut, ivelche meistens einen ergiebigen Boden gefunden haben. Er hat das Interesse für die Geschichte der engern Heimat geweckt. Er hat zur Erforschung dieser Geschichte angeeifert. Er hat Schätze zu Tage gefördert, die sonst im dunkeln Schacht verborgen geblieben wären. „Wir sind moderne Menschen und gehören dem zwan- zigstcn Jahrhundert an. Was kümmert uns die Ver- gangenheit. Wir leben in der Gegenwart." So möchte man sagen. Wir würden eine solche Sprache weder für einsichtig noch für patriotisch halten. Einsichtig ist sie nicht, weil schon ein alter Römer vor zweitausend oder mehr Jahren die Geschichte als die Lehrmeisterin des Lebens bezeichnet hat. Dieser Satz ist seither nie umgestoßen worden. Nun ist es ja richtig, daß der geschichtsforfchende Verein der V Orte historische Detailarbeit pflegt. Aber die Geschichtskenntnis im Großen und Ganzen setzt di» Erforschung des historischen Details voraus. Wer alles nur nach großen Zügen und nach weit bemcssenen Grund- linien beurteilen will, der läuft Gefahr, in die Irre ge- führt zu werden. Gewiß füll man sich davor hüten, vor lauter Bäumen den Wald nicht zu sehen. Man darf aber nicht vergessen, daß es ohne die einzelnen Bäume gar keinen Wald geben würde. So ist es in der Ge- schichte. Der einzelne Fund, welcher zu Tage gefördert wird, bildet einen Baustein zum ganzen, großen Haus. Patriotisch wäre es nicht, wenn man den Wert der Geschichtsforschung und der Geschichtsrunde verkennen wollte. Wenn uns das Vaterland nahe am Herzen liegt, so kann uns seine Geschichte nicht gleichgültig sein. Unser Patriotismus umsaßt Land und Volk der Eidgenossen in seiner Vergangenheit so gut wie in der Gegenwart und in der Zukunft. Wenn wir für das Vaterland arbeiten, so denken wir dabei nicht blos an den gegen- wärtigen Augenblick, sondern auch an die kommenden Tage. Was hinter uns liegt, sollte dann unser Interesse nicht mehr erregen? Wie sich unfere Pietät an die Gräber der Heimgegangenen heftet, so hestet sich unser Patriotismus auch an die Geschichte vergangener Zeiten. Darum seien uns die Geschichtsfreunde herzlich willkommen. Eidgenossenschaft. Versicherungswesen. Bei der „Helvetia", Schweiz. Unfall- und Hastpflicht-Versichernngsanstalt in Zürich wurden vom 1. Januar bis Ende August l. I. 5847 Unfälle angemeldet. Hievon betreffen 5684 Fälle die kollektive Arbeiter- und Haftpflichtversicherung und 163 Fälle die Einzelunfallverficherung. In der gleichen Periode wurden an Unfallsentschädigungen vergütet Fr. 531,805.55, wovon Fr. 524,413.55 auf die Kollektiv-und Haftpflicht- verfichernng und Fr. 7392.— auf die Einzel-Unfallver- sicherung entfallen. Staatsschuld. Einen Schatten heißt es im schweizerischen Finanzjahrbuch von 1906 — „auf das sonst nicht ungünstige Bild der eidgenössischen Staatsschnld wirft die Tatsache, daß dieselbe zu zwei Dritteln bis drei Vierteln im Ausland (namentlich in Frankreich) unter- gebracht ist. Die Verschuldung der Schweiz ist heute keine unbeträchtliche, und ein kluges Maßhalten bei der Aufnahme neuer Anleihen scheint sowohl für den Bund als für die Kantone angezeigt zu sein." Obwalden. Ans den Verhandlungen des Regierungsrates vom 12. Sept. 1906. Das eidgen. Eisenbahndepartement teilt mit, daß es den definitiven Entwürfe zu den Winter- fahrplänen der Bundesbahnen II. Kreises, der Pilatus- bahn und der Stansstand-Engelbergerbahn die Genehmig- ung erteilt habe. — Das schweiz. Jndustriedeparteinmt gibt Kenntnis, daß auf hierseitige Antragstellung die mech. Schreinerei und Glaserei des Fritz Röthlin in Kerns dem Bundesgesetz betr. die Arbeit in den Fabriken unterstellt werde. — Von der Mitteilung des argentinischen General- konsulates, daß dessen Sitz von Genf nach Bern verlegt, unter gleichzeitiger Ernennung des Hrn. Fritz Molina Salas als Generalkonsul für das Gebiet der Schweiz, wird Vormerk genommen. — Dem schweiz. Tonring-Klub in Genf wird auf bezügl. Einfragen und Reklamationen über die Auslegung und Tragweite des Automobilverbotes auf der Brünigstrecke hinsichtlich Beschränkung des Ver- kehrs auf bestimmte Tageszeit Auskunft erteilt. — Der Gemeinderat Sächseln sucht um Bewilligung nach zur Zwangsenteignung bestimmter Privai-Rechtsamen zwecks