ABSCHIED UND NEUANFANG Es gibt wohl niemanden, der den Wan- del der Universität Luzern in den letz- ten Jahren so stark geprägt hat wie Professor Walter Kirchschläger. Der gebürtige Österreicher wurde 1982 als ordentlicher Professor für Exegese des Neuen Testaments an die dama- lige Theologische Fakultät berufen, deren Rektor er später wurde. Von 1997 bis 2000 war er Rektor der Uni- versitären Hochschule Luzern und von 2000 bis 2001 Gründungsrektor der Universität Luzern. In einem gros- sen Interview blickt Walter Kirch- schläger auf diese bewegten Jahre zurück. Ausserdem würdigen ihn zu seiner Emeritierung verschiedene Weggefährten. Doch nicht nur von Abschied ist im «uniluAKTUELL» die Rede. Mit Christoph A. Schaltegger, Simon Lüchinger und Roland Hodler hielten gleich drei Professoren des Ökonomischen Seminars ihre Antritts- vorlesung. Seinen «Einstand» an der Universität Luzern gab auch Profes- sor Martin Hartmann mit der Vorle- sung «Achtung und Verachtung: Zur politischen Philosophie des sozialen Vergleichs». Wir berichten auch über den gelungenen Start des Zentrums für Religionsverfassungsrecht, einer gemeinsamen Einrichtung der Theo- logischen Fakultät und der Rechtswis- senschaftlichen Fakultät. ■ERICH ASCHWANDEN ■KOMMUNIKATIONSBEAUFTRAGTER AUSGABE NR. 39 · MAI 2012 uniluAKTUELL «Dann hätten wir halt irgendwo im Hinterland in einer Hütte gelebt» ■MARTINA PLETSCHER IM GESPRÄCH MIT WALTER KIRCHSCHLÄGER Herr Kirchschläger, wir führen unser Gespräch hier in Ihrem Büro im Uni-Gebäude. Mit welchem Gefühl sind Sie hier eingezogen? Das war ein gutes Gefühl, ein erhebendes Gefühl. In den jetzt dreissig Jahren in Luzern hatte ich zwar als Rektor ein Büro, aber bis 2001 nicht als Professor. So gerne ich in der Pfistergasse gewesen bin und sie als einen Identifika- tionsort der Theologischen Fakultät und der Hochschule betrachte, die Ausstattung und die Möglichkeiten dieses Hauses lassen sich damit nicht vergleichen: die Biblio- thek, die Begegnungsräume in den Fluren und im Treppen- haus, die Mensa. Das ist ein richtiger Luxus. Und der Uni-Bau? Gefällt er Ihnen? Er gefällt mir sehr gut. Es gibt natürlich bei jedem Neubau Dinge, die man so oder so machen kann. Und natürlich musste auch das Budget eingehalten werden. Aber insge- samt finde ich ihn sehr gelungen. Und jetzt müssen Sie bald ausziehen. Ich habe mein Herz nie an den Neubau gehängt, ich bin ja davon ausgegangen, dass es damit noch länger dauern kann. Ich bin aber sehr froh, dass ich das Gebäude noch ein ganzes Jahr erlebt habe. FOKUS 1 NEUERSCHEINUNGEN 23 FORSCHUNG UND LEHRE 6 PANORAMA 28 TAGUNGEN 18 Walter Kirchschläger hat als Professor und Rektor wie kein anderer die Entstehung der Universität Luzern hautnah miterlebt – und mitgeprägt. Ein Gespräch im Rück- blick auf 30 Jahre Lehre und Forschung, Roms wachsames Auge und den «Plan B». Walter Kirchschläger Foto: Universität Luzern