Zwei Straßen ι ο οοσ 21 .Ein feines Mädchen, die da beim Senn“, schrie er lachend über den Tisch. Die Bauern staunten ob dem Mut, den er im Ver— kehr mit den Fremden gezeigt hatte. Aber der vorlaute Tröschen-Franzi wollte ihn mit der Städterin necken. „Mostkopf“, schrie da der Lieni, „meinst, ich sei ver— rückt?“ Und er faßte eine dralle Stegälplerin am Arm und trollte sich mit ihr nach dem Tanzplatz. Folgenden Morgens zog die Familie Galleter berg— stockbewaffnet von der Alp. Die Gletscher schimmerte goldumflossen ragten die Felskolosse in den morgen— klaren Himmel. Die Schönheit thronte sieghaft übe den einsamen Matten, die Frau Eva immer noch ver— drießlich verließ, während dem Mädchen die Seele er— füllt war von dem machtvollen Bilde, dem sie den Rücken wandten und Galleter heimlich schon ans Wieder⸗ kommen sann. Als sie an den Hütten vorüberschritten, gafften ver⸗ schlafene Gesichter ihnen nach. Das des Lieni war nicht darunter. Aber weit unterhalb der Alp, wo der Pfad hart an einem Felsen vorüberführte, sah Eva plötzlich ein Antlitz aus den Steinen in die Höhe starren. Und als sie näher hinblickte, war es verschwunden. Sie war sich selber nicht klar, ob es dem jungen Bauern angehört hatte, der ihr das Leben gerettet. III. über die Stegalp war der Winter gegangen, diesem ein kurzer Frühling gefsAgt, welcher den Schnee aus den Winkeln und Löchern so sorglich geräumt hatte.