Herrn Schiffmann, Bibliothekar, Hofgasse xuzern eAbonnemenis: F —— — adruic a ⁊Renaie u RNonate — uur uem im dipn di t Zweiunddreißigster Jahrgaug. durch die Post ided .80 3. 10 Donnerstag, NXro 168. Anserate: die einspaltiße Lctitzeile oder deren Raum 10 Cis. sur Wiederholungen. 8 Juscrale von Rgeilen uud wecuiger .. 0 den 19. Juli 1333. αι AI voruehmen oder reichen Personen aus Mespekt oder aus Habjucht die sperrende Kette öffnen und der Verschleppung des Krankheitostoffes Vorschub zu leisten pilegen. Daß nicht nur lebende Personen, sondern auch Kleider— Zoffe die Krankheit zu übertragen im Staude sind, ist einr nängst erwiesene Thatsache. Als im Jahre 1864 dit Cholera in Egypten wilthete und unter den Eingebornen wie unler den Europäern eine große Zahl von Opfern sorderte, wurde polizeilich das Verbrennen der einem Todten gehötigen Kleider, Stoffe u. s. w. angrordnet und durch ge⸗ jahrt. Einer italienischen Dame, die sich zufüllig in Egypien befand, siarb eine in Alerandtien ansaßige Schwester. In dem Nachlasse derselben bejand sich ein seidenes Kleid, welches sie heimlich der Vernichtung durch das Feuer ent⸗ jog und im Reisekoffer wohlverpadi mit sich nach einem Dtie in der Nahe von Jialien übersührte. Sie schentte es der Besiherin der von ihr gemiethelen Wohnung, die bald daraus an den Symplonen der Cholera erkrankle und schließlich das Geschenk des Kleides mit dem Leben bezallen mußte. Der ersie Cholerafall in Italien ward hiemit festgesiellt. Die Panik, welche das Auftreten der Cholera in Tgyplen hervorzurufen pilegt, spouet aller Veschreibung Jeber, welcher zur einige Mittel befibt, denlt zunächst an die Flucht, und die Schiffe, welche von den Mittelmeer hafen des Delta nach den europäischen Seestädlen hinüber— jühten, sind üͤberfüllt von meisenden jeder Nation. Die Zurückbleibenden, meistens Veumte, denen der Urlaub ver. sagt worden ist, und die ärmeren Alassen der europaischen Veoölkerung werden muthlos und bereichern die Apotheken durch den Verbrauch angedticener Präservativinitrel. Mit angstooller Miene erkundigt man sich nach der Verbrei⸗ ung der Krautheit ron Ort zu Ort (ehr gewohnlicher Lan' geht stromaufwärts in der Nichlung von Rorden nach ZSuͤden, woselbst Theben nach den bieherigen Erfahrungen die sübliche Grenze bilder) und niehht mit Schreclen ihre Ankunft in der eigenen Stadt entgegen. Die europäischen and noch mehr die eingeborenen Aerzte kämpfen vergeblich gegen die Macht der Krankhei, die nur die eigene Natur su üͤberwinden scheint. Leichenzug solgt auf Leichengug in den Straßen und das Tischlergewerbe bluht bei der Ve— schaftigung, wenige Bretter zu einem Sarge zusaumenzu nageln. Die überfüllten Leichenäcler fangen an, verderb uche Dunste audzuhauchen, uud der schuell Vorübergehrude muß sich häufig genug die Nase zuhalten, um nicht durch den Geruch fast ohnmachtig zu werden. Die Hospitäler füllen sich mit Kranken, die unter den Händen der Aerzie und der barmherzigen Schwestern in kurzer Zeit ihr Leben enden. Die Zahl der vorhandenen Aerzte reicht nicht mehr aus, um durch ihr Erscheiuen dem Erkranlten noch einen letzien Trost zu spenden. Bri solcher fast rathlosen Lage nehme man dazu die furchtbare Hihe des Sommers und man hat einen schwachen Begriff von dem iraurigen Bilde, das sich bei dem Auftreten der Chelera in Egypten vor dem ruhigen Veschauer in unvergeßlichen guͤgen entrollt. Das öffent. uche Vertrauen, welches in den geordneten Staaten Eu— topas das wohleingerichtete Sanitäiswesen den Einwohnern rinfldßt, fehlt eben im Drient, und dieje leider nur all zu begründete Ueberzeugung nimmt angstlichen Raturen auch das ledte Fünkchen von Mulh. Nur dem Zwange fügt sich der Orient, und diesen Zwang krafrig auszuuben, sollte ich Europa im Jnteresse der eigensten Wohlfahrt durch deine Versprechungen und Vorslellungen in Zukunft ab— halten lassen. — Schwelz. Alprnllub. Die Trallanden jür die Ab— geordnetenbersammluug des 8. A. “. enthalten unter An⸗ derm auch den Antrag des Zentralkomite's, ein praklisches, kurzqgefaßtes, jedoch möglichst vollständiges, auf Erfahrung beruͤhendes Handbuch erstellen zu lassen, worin die Ge⸗ fahren kleiner und qroßer Verabesteinungen, sowie die Miltel, solche zu vecmeiden und Unglücksfalle zu verhüten, behandelt würden. Es soll dafur eine Preiebewerbung erdĩnet und dem Zentralkomite ein Kredit von 400 Fr. zut Prämirung einer oder mehrerer Arbeiten gemählt werden. — Schweizer. Wohlthätigkeit. Das Verjzeichniñ der „Scdywelz. Handelezig.“ über die derselben im Juni 1883 bekannt gewordenen Geschenke und Vermächtnisse zu gemein⸗ nühigen Zwecken ergibt eine Summe von 218,700 Fr. Vom 1. Januar bis 30. Juni 1883 sind den Instituten der Gemeinnüdtzigkeit zugeslossen 2,321,7609 Fr. — Gotthardhahn. Die Betriebseinnahmen im Monat Juni sind: 330,000 Fr. vom Personen⸗ und 430,000 FIr. vom Guͤterverlehr, zusammen 760,000 Fr. (gegen 900,000 Fr. im Mai). Die Betriebsausgaben stellen sich auj 435.000 Ir., so daß jich eiu Einnahmen— überschußß von 328,000) Fr. ergibt (gegen 430.000 Fr. im Maij. Das erste Halbjahr 1883 (1. Jünner bis 30. Juni) ergibt eine Totalbetriebkeinnahme von 1,740,000 Fr. und eine Tololbetriebausgabe von 2,553, 000 Fr., somit einen Einnahmenüberschuß von 2,187,000 Fr. Einem längern, sehr interessanten Arlikel der Verliner „Vossischen Zeitung“, welcher „von einem der ersien jed lebenden Kenner egypiischer Verhältnisse“ (wahrscheinlich Prof. Vrugsch:Bey) geichrieben it, entnehmen wir über das Anstreien der Cholera in Ezypien was folgt: Die schlimmen Nachrichten über den Ausbruch und Aber das Umsichgreisen der Cholera in Egypten sollten billigerweise den europäischen Staaten die Veranlassung zeben, endlich einmal ihr Augenmerl auf den Seuchen⸗ heerd am Nil zu richten und mit aller Strenge die Durch · führung der allgewöhnlichsten sanitären Maßrtegeln zu uberwachen. Eghpien selber nach dieser Nichtung wallen lassen, hieüe einen Nachbar neben sich dulden, in dessen Zause die Keime der schlimmsten Kraukheitsstoffe mit jyste matischer Nachläbigkeit entwidelt und genährt werden. Die Krankheit an Ort und Sirlle durch europäische Aerzte studiren zu lassen, wie es bei der großen Epidemie im Jahre 1804 geschehen ist, mag der medizinijchen Wissen⸗ schaft groue Diensie leisten; viel wichtiger dürfte es abet jein, die prophylaktischen Mittel zu etlennen und durch. uführen, welche inn Stande sind, dem Ausbruch der Krank heit vorzubeugen oder wenigstens die Verbreuung derselbden auf lokale Gebiete zu beschtänken. Der Araber im Nilihale, welcher bekanntlich dem un⸗ vermeidlichen Schicksal die glücklichen und unglücklichen Tage und Stunden seines Dajeins zuschreibt, thut freilich nichis, um einem hervorraßenden Uebel zu begegnen, und seine unglaubliche Indolenz sindet ihre Begründung in der iandlaufigen Vorstellung, daß man dem Willen und den Absichten Goiles nicht entgegen arbeilen durfe. Er beob achtet etsahrungemäßig, daß Heuschteclenzüge, Niunderpest, Pferdekranlhelten und das nassenhafte und plöhliche Sterben der Straßenhunde die Vorboten riuet Epidemie unter den Menschen seien, wirjt aber die Cadaver der gefallenen Thiere in den Fluß und schopft sein Trinkwasser in un⸗ mütelbarster Nahe einer Thierleiche am User des Stromes. Die Vorboten werden somit zur eigentlichen Ursache der strankheiten, ohne daß es dem Orientalen einsiele, hier inen ditellen Zusammenhang zu erkennen. Das Vegraben der thietischen Cadaver wird nur iun den von Europäern mibewohnten Stadren durchgeflihrt, bleibt aber auch hier nur eine halbe Maßregel, da die Leichen höchstens zwei Fuß unter der Erde verscharrt werden und die Lufjt in der ganzen Umgebung verpesten. Wie der Fluß, so bielet auch die Dbersläche des Vodens in Stadi und Dorf den Epi⸗ demien eine wahre Musterkatie von Krankheitsstoffen dar. Faulende Küchenabjälle, Cadauer kleinerer und großerer Thiere und gräulicher Unraih bedeclen Straßen und Plaäbe in den bewohnten Orien, und wenn auch neben der trocke⸗ den und dötrenden Lust die Hunde und Raubvogel das Ihrige dauu beitragen, die edelhastesien Diuge von der Welt derschwinden zu lassen, so bleibi dennoch genug ührig, neue srankheiteosioffe schlimmster Urt zu erzeugen Mur die streng sten Vaßregeln unter Aufsicht europaischer Sanitalsbeamten können diesem Uebel steuern. Es ist wenig glaublich, daß in diesem Jahre die Cholera von Indien aus nach Egypten eingeschleppt worden ist, denn s ist ausgemacht, daß, wie in frühern Jahren, so auch in diesent bei dem Ansange der Rilschwelle und bei druckend heißer Luft eine Ninderpest aufgeireten ist, wobei nach allem Vrauche die gesallenen Thiere in den Fluß und in die sumpfartigen Seen in der Nähe von Port⸗ Said, Damieita und Mensaleh geworsen worden sind Der Mangel an guten Aerzten und an Hospitälern in den kleineren Stadten, die Scheu des Arabers vor Medika— menten und seine Neigung zu Quacsalbereien und Talis. manen, das Zusammenwohnen von Mensch und Thler in den Hulllen bei sengend heißer Luft und jehlender Venti—⸗ sation, die schlechie Nahrung, der häufige Genuß unreifer Früchte und verdorbenes unfilirirtes Trinkwasser gebern der Epidemie den reichsien Sioff zu ihrer Entwiclung Selbsi die egyptische Quarantaine dürfte sich als ungenil. gend bewahren, da Soldaten und Veamie erwiesenermaßen Luzern. Aus den Verhandlungen dee Regierungsrathes. Vomt 1I. Juli. Tit Lolaldireltion der Steihalbalnr wird zur CEinrrianuig eincs Veriduis uüber den Sland der Auobezallung der Erpro⸗ ꝓrialienetutidsadiquugen tingeladen. — Einem Gerch der Gemeinderäthe Boin Schoh und Altidhosen unt Umthebung der Reßirrungsrathoschluß · nahnit vou. Auguft 1306u betresserid ennentligjertluaruug der Guterstraßge duben · Entetherqe vnreng wird nicht ciusprogen; sür die Vorprizung und Vequtachtung der gesstu die Bil cidenheuoutrihzeunug jur die Korteklion geunzulen Straße eiugegaugenen Netarse wird cine Erperieulommnsion aewabli. — Ed wird ein „Bauiegleunent der Siatt Surtce“ erlassen. — Sinem Gesuch der Amteihiczarzie um Aufhebung einer Vestimmung riuito Regietungtbehlu ssee vorn T. Harnunss 1c773 beireisend Unnber⸗ iragharlen von Biluurpeltorstellen au Amneilicrarzit wird nicht ent⸗ predxcu. — Tit Wahlen werden sortgescht und zwar wetden gewahlt oie Bituten und Augcsiellicu der Ciulziusertaffe, die Salzauswager uud die Bitiunspelsoren und deren Siellperticier. Zum Bugshaltler der Eiu⸗ niuiertafse wird gewahli: Hr. Peintich Wyder bon Hildisrieden, bidhher 2. Gehulie, und zunm 2. Gehulsen Hr. Franz Boller, bieher Buchhalier. Bom 13. Juli. Cin Gessaqh deo veterie · Vurtau des ungarischen Jodei· Slubs in Budaves um die Bewilligung zum herwarltigen Berlauf der Loose einer vou uhin verensiallett.a rotlerie zur Ochuug der inland. Vollblutzuan wud abgewinnen. — Tie Handelokammer witd in ihrem oieherigtn Bestand beftatigi. Die Rexuung uber die Verwaliung der xapelle zu Si. Vhitirpud Reri — 1831 wird geuehmigt und mit RNugsuln auf deren Ergebuißz von der Forderung rines Beirraßto au die geijniche asse Umgang grnommen. —? Hr. Renward Vrandsteiter von Münster hat in Vasel das philojophische Dokiorexamen „mit ausge⸗ zeichnelem Lobe“ bestanden. Seine Dissertation behandelt ein sehr interessanles und den Kanton Luzern speziell an⸗ geheudes Thema, nämlich „Die Zischlauuie der Mundart von Bero⸗Munsier.“ Veru. Die „Verner Post“ verössentlicht wieder das am 4. Janur 1878 von ihr abgedrudie „Progeramm für die Revision der Staatsversassung des Kantons Vern vom Jahr 1846, wie dasselbe im Dezember 1877 vom damaligen Zentralkonite des freisinnigen Volksver- eins war durchberathen und sestgestellt worden. Aus diesem Programm ergibt sich, daß alle diejenigen Wünsche und Vegehren, welche die „Vollopartei“ (Dülrrenmatt & Cie.) deute als ihre Ersindung dem Volke antilhmi, schon da⸗ mals von den Freiñunigen als leitende Gesichtspunkte bei einer Verfassungkrevision waren hervorgehoben worden. Die Führer der „Vollspartei“ haben also etwa sechs Jahre gebraucht, um in politischer Beziehung auf dem Stand⸗ puntt des „Volksvereins“ anzulangen. Uri. GKorr. ) Seildem in Url die Friedenepseife geraucht wird, ist es entsetzlich laugweilig geworden; vor Richt von nuserm stwohnlichen Kerteipoudenitu. Eidgenossenschaft. X auf die Ermächtigung dee schweizer. Bundedralhes vom 22. Ottober 1874 hat die Oberposidireklion jür die zu Gunsien der Wasser bie schädigten in Ridwalden versandten Liebesgaben bie un Gewichte von 5/kz. (eie Geldsendungen und daher Zuch die Geldanweisungen inbegriffen die Poriostelheit zewilligt, ebenso für dir ein und ausgehenden Korrespon denzen der belreffenden Hüljslomite's.