derrn Schiffmann, Vidliothekar, Hofgasse Lulern — — IXEX)èaq a XXRXRXXD A⸗ Die einß eder deren Raum ..10 aue Ourch die Pon destelt — — 7 Sechsnuddreißigster Jahrgaug. Wren Ierwe — 62 gülr Luern jum Gringen 1la. - 8.48. — MWB Inserat⸗Annahme, größert bid Ndr, Ueinere bin 10G/0 Uhr, im Abbolen u. 8.2. 42. 60 Erpeditions · Blreau. — Anttunst uber Inserate ebendaselbf Erscheint taglich mit Auenadme den Rontagt N 17 4 oder durch Telerdon. — Sqriftliche Tubkunft uber Iuserei⸗ XXXVEEEAOOSEE J gegen Cinsendung der detr. Rucsrontetur in Vosmarien Dienstag, — Achen Zreitag cine delletrifische Veilage: Wöchentlicht interhaltungen“ — den 26. Juli 18337. Eidg. Schutjenfest in Genf. Genf, Samstag den 28. Juli. Nachdem am Freitag Nachmittag unser Wenerregent sich bewogen fühlte, der Feststadt ein erschütterndez Hoch zu bringen, dabei aber bald zu ernst geworden, war man heute noch allseitig emsig beschäftigt, die Toileue unserer Hasen stadt zu vervollstandigen und ihr einen besondern Neiz zu verleihen. Die Häuser und Straßen sind sehr reich beslaggt zahlreiche Fahnen, wobei nicht nur die Faxben fämmilicher Schweljerstände stark repraͤsentirt, sondern fast alle fremden Nationalitäten vertreten sind, beweisen den Festbefuchern die Sympathie der Vrüderlichkeit. Im herrlichsten Schmucke des Festgewandes prangt die schon ohnehin stolz gebaute Hafenstadt. Gemaß Programm langte die eidg. Fahne um 6 Uhr Abends an. Schon eine Stunde vorher verlündeten Kanonen⸗ schüsse lints und rechts am Ufer deren Herannahen. Eine unzaͤhlige Menge Volles strömte herbei und bildete dichte Spaliere an den Seeufern. Auf dem See, d. h. in unmittel: barer Nahe des Landungsplahes, schaukelten zahlreiche See⸗ jahrer auf kleinen Ruderboten umher. die ein wahres Schauspiel boten. Das herannahende festlich geschmückte Dampfboot wurde mit Kanonensalven begrüßt; sämmiliche Gloden wurden ge— ãutet; die Stadtmusik von Bern spielte: „Russt du mein Baterland“, und mit den gleichen Weisen wurde die Ankunft zes Schiffes empfangen. Der Massenchor hatte bereits Posto gefaßt und verschönerte durch seine erhebenden Gesänge aach erfolgtem Ausstieg den feierlichen Alt des Einzugs der eidgen. Fahne. Hr. Ständerath Gavard hieß sodann in warmen Worten die eidgen. Fahne sammt Begleitung will⸗ dommen, welchem in begeisterter Sprache Hr. Desgouttes, Oberst aus Vern, erwiderte. Abends herrschie in der Fest⸗ hütte, welche beinahe gefüllt war, ein animirtes Festleben, die Musik d'Elite spielte. Genf, Sonntag den 24. Juli. Wenn Ihr Berichterstatter am Ende seines Berichtes sein wird, wird auch der erste Festtag bald vorüber sein. Es war aber ein Prachtstag. Am wolkenlosen Himmel stieg Morgens früh die Sonne golden empor und brachte mit ihren freundlichen Strahlen der Calvinstadt ihren ersten Willlomm entgegen. Um 6 Uhr verkuündeten Kanonenschüsse die Eroffnung des großen Nationaljestee. Im dotanischen Garten (Dastion) sammelten sich schon früh die verschiedenen Bereine und Gesellschaften, sowie die einzelnen Theilnehmer zu diesem Festzuge, so daß um 8! /à Uhr mit der Organisation Sesselben begonnen und gemaß Programm um 9 Uhr in Bewegung gesetzt werden konnte. Es war ein hübscher Jug Aus nicht weniger als 26 Gruppen bestehend, wurde der⸗ selbe durch eine Guiden⸗ Kompagnie eroffnet. Derselben folgte eine Abtheilung Gendarmerie in GalaUniform. Im schmucken Anjuge des Knaben Tell erschienen die Warner, welche der rothen Jeigergarde solgten. Stolz und im Pud erschienen die Studentenderbindungen; überhaupt jede Gruppe lenkte ihre Aufmerksamteit auf sich und fand Bewunderung, nament lich war es aber Tell mit seinem Knaben. Nachdem der Zug unter den brennenden Sonnenstrahlen die haupisachlichsten Straßen, welche alle reich mit Fahnen, Flaggen und Guirlanden ceich geschmuͤckt sind und längs welchen unzaählige Menschen massen enggeschlossene Spaliere bildelen, passirt hane, sand die Uebergabe der eidgenössischen Fahne statt. Hr. Dr. Bobat, Reg. Nath in Bern, überreichte dieselbe Ramens des Organisationskomite Bern mit einer klaren, von Geist und Patriotismus getragenen Rede, an deren Schluß er der Siadt Genf sein Hoch brachte. Ebenfalls in zundenden Worten nahm Hr. Rat.Rath Vautier, Präsident des Drganisationslomites, die Fahne in Empsang, treue Obhut derselben versprechend. Am darauffolgenden Banket nahmen ca. 6000 Personen Theil. Die Stadtmusik von Bern Lonjertirte als Festiusil und erwedte durch ihre hübschen Weisen die Fesistimmung, und auch der Redestrom öffnete sich. Hr. Staatsrath Gavari trank auf das Wohl des Vaterlandes; Hr. Nauonalrath Dufour sprach für die heimgesuchten Zuger und bewirkt eine Substriptin zu Gunsten derselben. Wohl gebührt ihm hiefür die Krone der heutigen Rednerei, es sind nicht längß abgedroschene Phrasen; nein, es waren Worte. die aus dinderung des Unglüctes unserer Miteidgenossen in Zug ge⸗ richtet waren und ihren wirklichen werthen Erfolg hatten. Mehr in bilblicher Darstellung als in Worten, erntett Ir. Elle Dutommun, Sekretär der Jura⸗Bern⸗Luzern: Vahn in Bern, endlosen Beifall. Von der Ansicht ausgehend, daß zu ersprießlichem Gedeihen der Fottenwicllung des Fort⸗ schrittes der Vund mit den Kantonen Hand in Hand arbeiten müsse, suchte er dieses Bild durch drei hübsche Jungfrauen don denen die eine unsere Muner Helpetia und die bei den anderen die Staͤnde Bern und Genf reprasentiren, dar zustellen. Der Devise: „Sprich kurz und klar, doch recht und wahr“ treu, betrat Hr. E. Masor Tritten von Bern als letzter Red ner die Buühne. Er gab sei ner Zufriedenheit Ausdruck, daß die eidg. Fahne von Bern nach Genf gekommen sei und unter der Obhut dieser letztern Stadt bewahrt bleibe. Ein Kanonenschuß verkündete nunmehr die Erdffnung oes Schießens, und bald fieng es an zu knattern. Wie wett⸗ eiferten die 38 zum Becherkonkurrenischießen angemeldeten Schüten um die Ehre! Schon in laum 26 Minuten war der ersie Becher von unserm noch jungen Vasellandschaäftler Herr⸗ mann erlämpft. Nachmittags drei Uhr langten die belgischen Schützer mit Fahne an. Dieselbe wurde von Hrn. van Hobe, Kapi tain, ühergeben, indem er die Schweizer der wahren Sym⸗ pathie der Helgier versicherte und der Schweiz sein Hoch brachte. Hr. Advolat Richard besorgte den Empfang und antwortete ebenfalls mit warmen Worten. Um 4 Uhr fand die Vertheilung der 10 ersten Becher an die glücklichen Schühen statt, denen noch je ein Lorbeer⸗ kranz in Anerlennung ihrer Leistungen auf's Haupt gesetz wurde. Heute Abend zieht fast Alles zur Stadt hinaus nach dem Festplat, auf welchem ein dichtes Gedränge ist. Die Fest hütte ist bis zum letzten Plat besegt und erweist sich trot ihrer enormen Grohe sast als zu klein. Die Musitgesellschafi Harmonie von Lausanne spielt und werden ihre vorzüglichen Leistungen kräftig applaudirt. Die zehn ersten Bechergewinner sind: 1. Herrmann, Büchser, Bödten (Baselland) in 26 Min. 80 Sel 2. Hauri von Reinach (Aargau) 28. 30, 3. Calpini, Sitien (Wallis) 30 — 4. Tobler, Zürich 30 — 5. Elmer, Büchser, St. Gallen 33, 30, ß. Hirschy, Neuchutel —A 7. Banziger, Buͤchser, St. Gallen 3898 — 8 Siebenmann, Aarau 39 18 9. Widmer, Büchser, Biel x0 — 10. Robert Ariste, Chaur⸗de: Fonds 420, 458 W. Aus Italien. GSqghluß . Siena, 19. Juli. Mun ist die Reitbahn geraumt. Ein dritter Schuß und Trommelwirbel verlünden den Beginn des Wettreitens Die Fanti, mit den Farben der Contraden belleidet, reiten zuerst friedlich neben einander zum Thor hinaus, führen aber in der Rechten einen festen Knotenstock, norbo genannt. Es ist eine wahre Freude, die leinen ungesartelten Pferde dem angespannten Seile zueilen zu sehen, von wo der Ritt beginnen soll. Jedt entspinnt sich eine heftige Schlacht. Um einander zu schädigen, die Pferde zu lähmen ader sich gegenseitig vom Rosse zu schlagen, gebrauchen die ämpfer ihre nerhi in unbarmherziger Weise; ob auch des Nebenmannes Kopf und Arm in Stüde zerfliege, was thut's Jeder will für den Anfang des Rennens den besten Posten ur sich gewinnen, Jeder will der vorderste sein. Remm — das Seil springt, und wie der Blit fliegen die ZFehn dahin, jortwahrend mit den norbi einander beschädigend. Da⸗ Volk in der Piazza, das einen Augenblick mäuschenstill ge⸗ wesen, beginnt zu schreien: Urra! Lupa! Girafsa! Urra Jdellt sich auf die Fußspitzen, gestikulirt, so gut es im Ge— dränge möglich ist, mit Händen, Kopf und Füßen — ein Augenblick allgemeiner Aufregung. Fällt ein Reiter oder ein Pferd, so verdoppelt sich das Geschrei, und die laute Theilnahme eines Fremden an dem Unglück des armen Fante indet keinen Anklang, höchstens begegnet man ihm mit einem bohnischen Lacheln. Schon haben die vordersten ihren zweiten Umritt degonnen, und immer noch bleibt unentschieden, wer )er Sieger sein werde. Da, bei der Ede, wo der Reiten anter einem Winkel von hochstens 400 sein Pferd umzügelr md sieil bergab reiten muß, gewinnt der Fanino der Si caffa einen Vorsprung, und indeß die andern genug du thun haben, um mit dem Pferde nicht zu stürzen, siht Giraff⸗ wie aufgemauert und eilt, sogar rückwäris biickend, ob keiner ihn errtiche, alen weit voraus. Aber noch isi der Sieg unentschieden; denn die hintersten, die fast um die Hälfte des Weges zurücgeblieben, halten ihre Pferde auffallend zurück, um, wie man mir sagte, Giraffa den Weg zu sperren und vielleicht vom Pferde zu hauen. Doch schon halb siegesbewußt und darum im Gefuͤhle verstärkter Kraft sprengt der Muthige in den Knäuel hinein und zertheilt mit seinem Stod die Schaar, und jetzt: Rvviva! Vittoria! — ein vierter Schuß — er hat das Ziel zum dritten Mal erreicht. Wahrend die Zurücgebliebenen noch in wildem Galoppe dahin sausen, stürmt das Volk über das Geländer hinüber, um dem Sieger entgegen zu eilen, ihn zu umarmen, zu kissen und im Triumphe den Kampfrichtern zuzutragen, wo er vorläufig als Preis die Fahne des Palio er⸗ halt (die Summe Geldes, die ausgesegt war, wird ihm päter ubergeben). Aber auch das Pferd wird gleich dem Reiter umarmt, gelüßt, geliebkoßst. In diesem Augenblicke wissen die Mãnner und Jünglinge nicht mehr, was sie thun, sie bersien beinahe vor Freude, und die Frauen und Töchter weinen. Noch nie habe ich eine Volksmenge in solcher Etstase gesehen. C'ò un esplosione di gioia!a antworteten mir die beiden Fräulein, als ich fragte, mit welchem Aus⸗ druck man das Gebahren der Leute bezeichnen könnte. Nachdem sich der allgemeine Jubel eiwas gelegt hat, eilt Jeder mit seinem Pferde seiner Contrade zu; der Sieger aber wird mitsammt dem Rosse von neuem in die Kirche getragen, wo sein Name in der Chronik der Contrabe verewigt werden muß. Das Thierchen wird alsdann in den eigens hiefür bestimmten Stall der Kirche gebracht, und wührend der Fante bei gut bestellter Tafel sich erfrischt wird auch ihm mit dem ausgesuchtesten Futter der Tisch gededt. Aber noch hat das Fest sein Ende nicht erreicht. Die siegende Contrade durchzieht mit dem Fante von zahl⸗ losen Fahnen begleitet und unter Freudengeschrei und Trom⸗ melwirbeln, die Gassen der Stadt, verkündet laut den er⸗ rungenen Sieg und ladet zum veranstalteten Festessen ein, das je nach der Wohlhabenheit und Freigebigkeit der Con⸗ trade mehr oder weniger großartig ausfaͤllt. Das ist der offizielle Schluß des Palio. Daran fuͤgte sich diesmal zur besondern Ehre der hohen Ehrengäste ein äußerst splendider Fadelzug und eine mit kunstlerischene Sinn ausgeführie Illumination der ohnehin schon sehr reich geschmücten Stadt. Die farbigen Lichter und Kerzen zählten in die Millionen, pab' ich doch an einem einzigen, kleinern Hause über 40 Lampions gezählt. Aber welch ein Lichtmeer auf der Lizza (große Garienanlage vor der Stadi)y! Es war mir wie ein Traum aus „Tausend und eine Nacht“. Sogar die Gesträuche und Väune waren über und über mit rothen, gelben und blauen Lichtern behangen, und leuchtende Säulen- hallen und Bogengänge, von denen man vorher sozusagen teine Spur entdedte, verwandelten die Lizza in einen strah⸗ lenden Tempel. Konig Humbert und Gemahlin Margarita, mit vieliausendfachemPyriva« begrüßt, waren nicht wenig erstaunt, ihre Namen und Wappen in der Luft schweben zu sehen, und gaben sich mit ungetheilter Freude dem großen Schauspiele hin. — Der Eindruck des Festes mit allem, was d'rum und d'ran hängt, wird ihnen, wie allen Theilnehmern, unvergeßlich sein, wovon uns das gestern bei der Abreise am Bahnhofe gesprochene Wort des Königs: Ich hoffe euch recht bald wieder zu sthen, darum nicht Addio“ über⸗ zeugen konnte. Ich will den Leser nicht laäͤnger hinhalten. Wer je ein⸗ mal das wunderretiche Jtalien zu bereisen das Glück hat, der moöge nicht versäumen, von Florenz aus einen kleinen Abstecher nach dem luftigen Siena zu machen. Kann er es einrichten, auf den 2. Juli oder 16. August hier anzulangen, so wird auch ihm das Vergnügen zu theil, den Palio mit⸗ anzusehen. „Wer Siena nicht gesehen, der kennt eine der schoͤnsten Perlen Italiens nicht“, sagt der hiesige Vollsmund, und „wer den Palio nicht gesehen, der kennt nicht den En⸗ thusiasmus, zu dem das Herz eines Italieners fähig ist“, ist der Sinn einer andern todkanischen Redensart. R. Eidgenossenschast. Hũlfe für Zug. Die Sammlung zu Gunsten von Zug bei der Einweihung der Festhütte in Genf ergab 2800 Franken. Luzern. (Mitgetheilt) Eidgen. Schützenfest in Genf. Auf Ansuchen des Organisations⸗Komite's hatte die Stadischũtzengesellschaft zur Zeit eine Einladung an die Schuͤtzen des Kantons Luzern zur Theilnahme am int er⸗ „kantonalen und internationalen Konkurrenz⸗