DIE QUARTIERZEITUNG AUS DEM UNTERGRUND Nr. 1/2009 Der Schlüssel zur Baselstrasse Editorial VON URS HÄNER immer öfter findet die Baselstrasse die Aufmerksamkeit der Luzerner Politik, und das ist gut so. Kürzlich beriet das 3tadtparlament über die Bau- und Zonen- »rdnung und überwies eine Protokollbe- nerkung, dass «eine städtebauliche Pla- ıungsstudie über das Gebiet Baselstrasse zu erarbeiten» sei. Nun wird niemand lagegen sein, das Entwicklungspotential ler Baselstrasse genauer abzuklären, aller- lings rennt der Vorstoss offene Türen ein, weil ja mit BaBeL bereits ein Quartierent- wicklungsprozess in Gang gebracht ist. Stutzig wird man jedoch, wenn man in ler NLZ liest, was SVP-Vertreter mit der Idee verbinden, aus der Baselstrasse zin sog. Schlüsselareal zu machen: Über- tunnelung (??) der Strasse samt Bahn- trassee, 40-Meter-Hochhäuser, grössere 3rundrisse. Ohne grosse Studien kann man sagen, dass auf diese Weise das BaBeL-Quartier nicht mehr das BaBeL- Quartier sein wird! Der Schlüssel aber, der wirklich zur Basel- und Bernstrasse passt, heisst sorgfältige Erneuerungsinvestitionen in die über- alterte Bausubstanz des Quartiers. Und da ist neben den privaten Liegenschaften- »igentümern auch die Stadt selber gefor- dert, die ja etliche Häuser bewirtschaftet. Vor lauter Sorgfalt und immer neuen Stu- lien darf das konkrete Auslösen von bau- lichen Massnahmen nicht weiter hinaus- zeschoben werden. Die Türöffnerinnen *arten durch PEXT: URS HÄNER Nachdem das Projekt «Türen öffnen» ‚008 ein kleines Jubiläum feiern konn- e, geht es nun bereits in das sechste ahr mit diesem Angebot von Frauen für 'rauen. In ungezwungener Atmosphäre c«önnen Migrantinnen hier ihre Deutsch- cenntnisse verbessern und ihr Alltags- vissen über das Leben in der Schweiz wuf- und ausbauen. Chemen wie Arbeit, Familie und Kinder, zeld und Gesundheitsfragen usw. Auf liese Weise sollen sich zugewanderte 7rauen sprachlich und sozial besser aus- cennen. Eine Teilnehmerin gab kürzlich "olgende Rückmeldung: «Der Ausflug und las Kennenlernen von Luzern war super. letzt weiss ich, wo was ist, wie z.B. die Stadtbibliothek, aber ich weiss jetzt auch »twas über die Geschichte und die Sehens- würdigkeiten von Luzern.» Jm allen Frauen ein angemessenes Lern- empo zu ermöglichen, werden unter- ‚chiedliche Gruppen gebildet: Neben An- ängerinnen und Fortgeschrittenen wird such 2009 wieder den Analphabetinnen in eigenes Angebot gemacht. Die Teil- ıehmerinnen werden angeregt, über ein "hema gemeinsam mehr in Erfahrung zu ringen und auszutauschen. Die Aufgabe ler Türöffnerinnen besteht darin, in die- ;em Gruppenprozess Fragen zum Thema yufzugreifen und zu vertiefen, auf mögli- :he Missverständnisse hinzuweisen und ien Wortschatz erweitern zu helfen. Für »liche Frauen ist «Türen öffnen» der erste die Projektbeauftragte Lis Bammert, aus- ‚ebildete Erwachsenenbildnerin, hat ein \aar Feedbacks von Teilnehmerinnen der :tzten Jahre zusammengestellt. «Ich habe iele interessante und wichtige Sachen ‚ber die Schweiz und Luzern gelernt», agt eine Frau. Und eine andere ergänzt: äs ist toll, in gemütlicher Atmosphäre ber wichtige Themen zu sprechen.» - ırundidee von «Türen öffnen» ist, dass Aigrantinnen unterschiedlicher Herkunft egelmässig am Dienstagnachmittag im jentitreff zusammenkommen. Migrant- anen, die schon länger hier leben, aber uch Schweizerinnen, übernehmen dabei lie Rolle von Türöffnerinnen für Frauen, lie neu im Quartier und dessen Um: zebung sind. Gemeinsam bearbeiten sie Fortsetzung Seite 2 Rückblick Tubiläumsgala Seite 3 «Teufelskreisel Kreuzstutz» Seite 7 «Türen öffnen» für den St. Nikolaus Seite = Kurdische Tatli Seite 6 Drei-Preise-Jahr im Untergrund Seite >»