Weichenstellungen für die Stadtentwicklung Unser Lebensraum verändert sich laufend, Häuser und ganze Quartiere werden um - gebaut, neu gebaut, manchmal zugebaut. Damit die städtische Politik solche Ent - wicklungen einigermassen steuern kann, gab sie sich eine Bau- und Zonenordnung (BZO). Die jetzige wurde in den 1980er Jah ren unter dem Motto ‹ Stadt im G leich - gewicht› erarbeitet –auch der Sentitreff und z.B. die Freihaltung des Lädeliplatzes waren Früchte der damaligen Diskus si - o nen. Nun soll die BZO, welche 1994 vom Volk gutgeheissen wurde, einer gründli- chen Revision unterzogen werden. Dass ein solcher Überprüfungs- und Er - neu erungsprozess eine eher trockene Sache ist, zeigt sich daran, dass die BZO- Revision bisher noch nicht wirklich gros- se Wellen warf. Dabei werden in ihr Nut - zungsarten und Bauweisen aller Grund - stücke der Stadt auf Jahre hinaus festge- schrieben. Eine sorgfältige Überprüfung der Vernehmlassungsdokumente für die BZO-Revision ist daher gerade aus dem Blickwinkel der Quartiere, ihrer Ent wick - lungen und Verbesserungswünsche wich- tig. Leider ist wegen des verspäteten Fussball-Weltmeister gesucht Seite 2 «Hallo Kinder» Seite 3 Älplermagrone met Öpfumues Seite 6 Die BZO-Revision und das BaBeL-Quartier von Urs Häner Beton-Akropolis Seite 7 Programmübersicht in der Mitte DIE QUARTIERZEITUNG AUS DEM UNTERGRUND Nr. 3 /2010 Editorial Im Chor der Nationen von Urs Häner Anfang November fand im KKL ein wun- derbares Konzert statt: Als Auftakt zur Woche der Religionen in Luzern trug der «Chor der Nationen» ein vielfältiges Pro gramm mit Liedern aus Kroatien, der Schweiz, dem Iran, Russland und Süd afri ka u.a. vor. SängerInnen und In - stru men talistInnen aus etwa 30 Län dern brach ten so einander und dem Publikum ihre verschiedenen Liedtraditionen nahe. Berührend, wie z.B. die indische Tän- zerin das Volkslied «Du fragsch mi, wär i bi» des Jodlerclubs mit ihren Gesten umsetzte. Dass diese Meldung Eingang in unsere Quartierzeitung fin det, hat damit zu tun, dass einige der Mitwirkenden aus dem BaBeL-Quartier stammen und/oder Gäste im Café International des Sentitreffs sind! So stelle ich mir gelebte Integration vor: Teilnahme und Austausch in internatio- naler Vielfalt werden langsam selbstver- ständlich, nicht nur im Arbeitsalltag, son dern auch bei Freizeitaktivitäten. Der gemeinsame Besuch der Ausstellung «Lebenszeichen» im Kunstmuseum und das spannende Theaterprojekt «Will kom - men in der Schweiz – ein interkulturelles Gastmahl» sind weitere Beispiele geteil- ten Alltags über Ländergrenzen hinweg. Hoffentlich finden diese Anlässe 2011 eine kraftvolle Fortsetzung. Erscheinens der Sentipost die Vernehm - las sungsfrist bereits abgelaufen. Aber die Stadtbevölkerung hat weiterhin die Mög lich keit zur Mitsprache, sei es über die Planauflage (vorgesehen im Frühjahr 2011), sei es via Parteien, Organisationen oder ParlamentarierInnen. Die kürzlich lancierte öffentliche Debatte über den Schutz des (zahlbaren!) Wohnraums in Luzern deutet jedenfalls an, dass es da noch um einiges gehen wird bis zur Volks - abstimmung (angepeilt im Sommer 2012). Werfen wir also einen kurzen Blick auf mögliche Wirkungen der BZO-Revision im BaBeL-Quartier (eigentlich müsste man mit dem Erläuterungsbericht in der Hand einen ausführlichen Stadtspazier - gang machen …): Sechs der vorbereiteten rund 70 Umzonungen in Luzern betreffen das BaBeL- Quartier. Oftma ls sind es Nach - vollzüge von angedachten Bauprojekten, so beim Areal von Bächler-Sidler an der Sagenmattstrasse, wo studentisches Woh nen den bisherigen Gewerbebetrieb ablösen soll. Oder auf der Reussinsel, ehe- mals klassisches Gebiet für frühe Indu - Fortsetzung Seite 2