Mit dies er Schlagzeile kommentierte der Filmkritiker der Luzerner Zeitung den neuen Dok-Film ‹Rue de Blamage› von Aldo Gugolz über Menschen an der Basel - strasse (siehe auch Sentipost 1/2017). Zu sehen ist ein liebevolles und einfühlsa- mes Kaleidoskop von vielfältigen Szenen aus dem Alltag in unserem Quartier, die Suche der Beteiligten nach einem Stück vom Glück sowie manch skurrile und schräge Beobachtung. Roter Faden im Film ist die komplikationsreiche Entste h - ung der neuen Kreiselfigur ‹Heinz› am Kreuzstutz: von der ersten Vermessung des Modells, des ehemaligen Strassen - wischers Heinz Gilli, durch den Künstler Christoph Fischer bis zur nächtlichen Auf richte im vergangenen September. Der Filmtitel sorgte bereits im Vorfeld des Kinostarts für einige Diskussionen: An der Mitgliederversammlung des Quar - tier vereins Wächter am Gütsch beispiels- weise waren die kritischen Stimmen un - überhörbar – in manchen Ohren klang dieser frühere Übername der wichtigs- ten Strasse durch unser Quartier wie das übliche Baselstrassen-Bashing, das sie satt haben. Über einen Film zum Quartier, der Fur ore mac hte Es war einmal ... Seite 3 Die persische Küche entdecken Seite 7 Ökumenischer Kreuzweg in Luzern Seite 8 DIE QUARTIERZEITUNG AUS DEM UNTERGRUND Nr. 2/2017 Editorial Quartierentwicklung als Daueraufgabe installieren von Urs Häner, Co-Pr äsi dent Verei n Sentitreff Der Stadtrat hat kürzlich seine Pläne für die Fortführung der Luzerner Quartier - ent wicklung vorgelegt. Denn die Finan - zie rung der Quartierentwicklungs pro- jek te Basel-/Bernstrasse und Fluhmühle- Linden stra sse läuft Ende 2017 aus. Er will beide Projekte in eine Daueraufgabe über- führen und plädiert überdies für eine stär kere Zusammenarbeit über die bis - herigen Quartiergrenzen hinaus. In der neu en Plattform ‹Reussbogen› soll der regelmässige Austausch aller Beteiligten ge pflegt werden. Beide Weichenstellungen halte ich aus Sicht der Quartierkräfte für sehr wün- schenswert! Denn längst ist BaBeL über den Status eines Projekts hinausgewach- sen, es ist Zeit, diese Ressourcen in eine Re gelstruktur zu überführen. Auch einer Ausweitung der Kooperationen über die Quartiergrenzen hinweg soll keineswegs widersprochen werden – im Gegenteil. Jene Herausforderungen, die den ganzen Reussbogen betreffen, sollen auch ge - mein sam angepackt werden . Angesichts der Tatsache, dass auch unser Quartier in den Sog der Gentrifizierung hineingezogen wird, finde ich es aber wichtig, weiterhin auf das Quartier spe - zi fische zu achten und den Schutz des Ge wachsenen ebenfalls als Daueraufgabe zu installieren. Zum Sentigarten –Seite 3 Alles andere als eine Blamage von Urs Häner kinder seite Kinderwelten –Seite 6 Rue de Blamage Aber hat der französische Klang die- ses fröhlichen Spotts nicht auch etwas Leicht füssiges, Liebevolles? Wobei der Regisseur zu seiner Überraschung fest- stellen musste, dass sein Filmtitel im frankophonen Sprachraum gar nicht ver - standen wurde – Blamage ist ein sog. Scheingallizismus, tut also nur so, als ob es französisch wäre ... Anzufügen ist, dass die Bezeichnung ‹Rue de Blamage› offen- bar ein Wandermotiv ist: Auch in Solo - thurn kennt man eine Strasse solchen Namens, in Altstätten/SG ebenso. Auf einem Zeltplatz in Brienz heisst ein Strässchen ebenfalls Rue de Blamage, man kann sich vorstellen, dass es sich Fortsetzung Seite 2