QUARTIERVEREIN sentipost nr. 2/17– 3 – Wir hatten einmal einen Bahnhof in unse- rem Quartier, der kleinste wohl weit und breit. Es stand so geschrieben auf dem Tor bogen der altehrwürdigen Gütsch - bähnli-Talstation. Und es gab da auch einen ‹Bahnhofvorstand› resp. deren drei, denn sie lösten sich in einem Zwei- Schicht-Betrieb von 7–24 Uhr an 7 Tagen in der Woche ab. Einer von den Letzten, die diesen Dienst versahen, ist Alois Bucher. Bis 1988 verkaufte er Billette zu einem Franken für eine einfache Fahrt (und Fr. 1.50 für eine Retourfahrt). Dann setzte er das Bähnli mit einem Schlüssel in Bewegung. Es gab auch Abonnemente für regelmässige NutzerInnen; da wurde für jede Fahrt ein Löchli geknipst. Hotel - Was wäre ein Garten ohne Sitzgelegen - heit zum Verweilen? Anlässlich des Fes - tes zur Saisoneröffnung im Sentigarten kon n ten fünf weitere Bänkli mit insge- samt gegen 20 Sitzplätzen im Sentigarten eingeweiht werden. Es sind wetterfeste, aus Eichenholz mass- gefertigte, auf den Betonmäuerchen ver- ankerte Roste. Insbesondere die Bänkli rund um den Lindenbaum schaffen ein Gefühl der Verbundenheit auf dem klei- nen Dorfplatz, siehe Bild mit Daniela Schmid, die die Gäste zum Gartenfest begrüsst. Wie schon an andern Orten im Quar- tier hat der Quartierverein ‹Wächter am Gütsch› diese Bänkli gesponsert als ein Beitrag zur Verbesserung der Lebensqua - lität im Quartier. Es wird sich gewiss herumsprechen, dass man im Senti ga rten sich verabreden kann, dass es da schön ist zum Pick nick en – ein Brunnen mit frischem Quellwasser in nächster Nähe. Ausserdem natürlich zum Lesen eines Buches aus dem Bücher - schrank ... gäste bekamen eines in ihre Hotelkarte, mit der sie gratis fahren konnten. Der Monatslohn betrug ungefähr 1000 Fran - ken, dazu kam das Gratis-Essen, das vom Hotel Gütsch oben ins Bähnli gestellt wurde. Es war ein langer Tag auf einsamem Pos - ten. Zwischendurch war es sehr ruhig, was dazu verleitete, mal auf der Bank des Bähnli ein Nickerchen zu machen, was dem Chef, dem Hoteldirektor, gar nicht gefi el. Am Abend wurde die Geldkassette im Garde roben-Kästchen eingeschlossen, die Noten wurden heimgenommen. Zur Ar - beit gehörte auch das Trottoir-Wischen am Morgen. Es gab viele Pannen und das Bähnli stand dann einfach still, bis ein Spezialist aus Goldau hergereist kam und es w ieder zum Laufen brachte. Bei Unwetter kam Sand und Geröll das Trassée herunter. Heute freut sich Alois Bucher, sich hin und wieder mit dem neuen Lift in die Höhe hi even zu lassen. Zum Start in die zweite Gartensaison von Josef Moser, Präsident QV Wächter am Gü tsch Frühlingsfest im Sentigarten Es war einmal ... von Josef Moser