– 3 – AKTUELL sentipost nr. 4/17 Wo Joe Weibel viele Jahre seine Jazz- Freunde versammelte und eine eigene Zeitung herausgab (noch früher befand sich hier ein Coop-Laden), sind letzten Sommer zwei junge in itiative Hand werke - rinnen eingezogen: Dorothy Northe und Kathrin Gerber. Sie haben an der Basel - strasse 75 ihren Werkplatz gefunden. Er ist zugleich Werkstatt und Laden, Show - room könnte man auch sagen. Zwei gros- se Schaufenster geben einen Einblick in ihre beruflichen Tätigkeiten und weck en Lust, einzutreten und sich umzuschauen. Die zwei Frauen haben beide ein solides Handwerk gelernt, Dorothy Innendeko - rateurin Richtung Dekoration, Kathrin Keramikerin. Beide bildeten sich weiter, Dorothy in der Schule der Innenarchi - tekten, Kathrin mit einer zusätzlichen Lehre als Plättlilegerin. Und jetzt arbeiten sie im gleichen Ate lier und ergänzen sich wunderbar. Sie sind sich zufällig begeg- net: Dorothy hatte schon an der Basel - strasse 99 eine Werkstatt mit Schau fen - ster. Kathrin brachte ihr einen Polster - sessel, um ihn traditionell polstern und neu beziehen zu lassen. Seither kennen sie sich und haben nun zur Werkstatt ge - meinschaft zusammengefunden. Beiden geht es um schöne Raumge stal - tung. Kathrin arbeitet mit harten Mate - rialien. Sie gestaltet Wände und Böden mit Kacheln. Während Bad- und WC- Wände häufig rein zweckdienlich mit Plättli irgendwelcher Farbe ausgestattet wer den und alles etwas streng und steril daherkommt, vermittelt Kathrin schöne, künstlerisch gestaltete Kacheln und Bo - den platten aus verschiedenen Materia - lien. Die lehmbeschichtete und darum ‹atmungsaktive› Wand im Laden zeigt eine neue, vielversprechende Ges tal tungs - möglichkeit eines Raumes. Die Kundin - nen und Kunden werden persönlich bera- ten und fin den so zum passenden D esign ihrer Räume. Kathrins Töpfern ist kombi- nierbar mit diesem neuen handwerkli- chen Schwerpunkt, doch Kacheln oder auch originelle Lavabos selber herzustel- len, bleibt vorläufig ein Traum. Dorothys Handwerk der Raumgestaltung ist sozusagen die weiche Ergänzung. In der Werkstatt führt sie Polsterarbeiten nach individuellen Wünschen in alter hand werklicher Tradition aus, von der klassischen Handschnürung bis hin zu modernen Techniken. Gemeinsam mit ihren Kundinnen und Kunden erarbei- tet sie ein harmonisches Interieur aus Mö beln, Vorhängen, Leuchten, Wohn- tex ti lien und Wandbespannungen für ein stim miges Wohnerlebnis. Dorothy und Kathrin sind glücklich, die- sen grosszügigen, architektonisch span- nenden Raum mit einer Geschichte ge - fun den zu haben. Dass das Haus im Besitz der Stadt Luzern ist, ermöglicht ihnen, langfristig etwas aufbauen zu können. Auch wenn da kaum SpaziergängerInnen und Touristen vorbeiziehen, fin den Inte - ressentInnen den Weg zu ihnen, häufig durch Mund-zu-Mund-Propaganda. Wir QuartierbewohnerInnen freuen uns über die sympathische Neubelebung un - seres Quartiers und wünschen der Werk - stattgemeinschaft gutes Gelingen. Eine Gelegenheit, die beiden Frauen und ihr künstlerisches Handwerk kennenzuler- nen bietet sich im März kommenden Jahres (siehe Kasten). Voranzeige Werkstattbesuch Am Samstag, 10. März 2018, um 11.30 Uhr bieten Dorothy Northe und Kathrin Gerber einen Einblick in ihre Arbeit an der Baselstrasse 75. Sie zeigen den Intere ssierten gerne die Polster- und Ke ra mik werkstatt. Treffpunkt beim Quartierzmorge im Sentitreff um 11 Uhr Am Vorabend, 9. März, haben die beiden Handwerkerinnen zudem ihre Vernissage der Frühlings-Kreationen (z.B. Keramiktische). Leere Lokale füllen (jm) Ob sich bald noch weitere Hand - werksleute an der Baselstrasse niederlassen werden? Leere Lokale gibt es immer mal wieder. Wünschenswert wäre, dass Hausbesitzer ihre Miet preise den Möglichkeiten eines Hand werks - unternehmens anpassen würden. Das frühere Migros-Ladenlokal an der Basel - strasse 47 beispielsweise steht schon seit Monaten leer. Neue HandwerkerInnen- Gemeinschaft von Josef Moser Beitrag zur Gewerbevielfalt im Quartier