AKTUELL sentipost nr. 3/19– 2 – Durch die kreative Gestaltung verschie - dener Obje kte im und ums Damm gärtli hat ein Künstlerkollektiv zusammen mit den Anwohnern einen Beitrag zur Veränderung des BaBeL-Quartiers ge - leistet. Matthias und Karin Leutwyler verbrach- ten als Anwohner und Elte rn viel Zeit mit ihren beiden Söhnen im Dammgärtli. Durch Spielplatzgespräche mit anderen Eltern und Kindern entstanden erste Ideen für eine kreative Gestaltung, um eine acht same Nutzung des Dammgärtlis zu fördern. Positive Rückmeldungen haben dazu ermutigt, diese Ideen wirklich in die Tat umzusetzen. Zu den Vorbereitungen gehö rten diverse Absprachen und das Ein - holen von Bewilligungen, sogar die Prü - fung für die Nutzung von Hebe bühnen wurde absolviert. Im Juni ging es los. Für die Umsetzung konnten Rahel und Damon Lam mit ihren Kindern gewonnen werden , welche in den letzten Jahren auf der ganzen Welt krea - tive Projekte im öffentlichen Raum mit der Bevölkerung realisiert haben (www. cup ofcolor.org). Wir sind sehr dank bar für die Erfahrung und den tatkräftigen Ein satz durch die Fa milie Lam. Eine ganze Woche lang wurden zusammen mit der Quartierbevölkerung der ‹Löwen wagen›, die Rutschbahn und etwa 40 Meter der Dammwand gestaltet. Beim Löwenwagen konnte jeder und jede einen Pinsel in die Hand nehmen und mitmalen, was gut 40 Personen während der Woche machten. Ungefähr 120 Menschen aus dem Quartier liessen sich fotografieren. Die Portraits wurden ausgedruckt und als Paste-ups an die verschiedenen Objekte gekleistert. Ab geschlossen wurde die Woche wurde durch ein lebendiges Fest, das starkem Regen trotzte. An dieser Stelle möchten wir auch allen w eiteren Musikern aus dem Publikum danken (deren Namen leider unbekannt geblieben sind), welch e spon- tan das Fest bereichert haben. Es war ei- ne Woche voller Freude und kostbaren Be geg nungen. Weitere Fotos und dem- nächst auch ein Film können auf der Web - seite von Cup of Color angesehen werden. Mehr als nur ein Wermutstropfen auf das erfolgreiche Projekt ist die Tatsache, dass nun, ein paar Wochen später, das Damm - gärtli gesperrt ist aufgrund geologischer Bohrungen im Zusammenhang mit dem geplanten Bypass-Tunnel. Es bleibt zu hoffen und dafür zu kämpfen, dass die Lebensqualität und die ‹Oasen› im Quar - tier erhalten bleiben. Eine Idee von Quartierbewohnern ist, eine feste oder temporäre Grillstelle im Dammgärtli einzurichten und mit regel- mässigen, unkomplizierten Grillabenden zu beginnen, damit die entstandenen Be - ziehungen weiter wachsen können und die Zukunft des Quartiers auch gemein- sam weitergestaltet werden kann. BOHRUNGEN FÜR DEN BYPASS (uh) Kurz nach dem schönen Erfolg mit ‹Seed of Change› rieb man sich im Dammgärtli die Augen, als neben den schönen, neugestalteten Löwen - wagen ein zweiter Wagen gestellt wurde, dazu reichlich Gerätschaf- ten für Bohrungen, die den ganzen Spiel platz in Beschlag nahmen. Der Sentipost-Redaktion liegt ein Schreiben des Bundesamts für Strassen ASTRA vom 3. Juli 2019 vor, dass der Spielplatz Dammgärtli wegen ‹geologischen Untersuchungen für den Tunnel Bypass › im Juli und August gesperrt sei. Wer für diesen ‹behördlichen Überfall› ohne jegli- chen Vorlauf verantwortlich ist, wird derzeit noch abgeklärt. Jedenfalls ist es Ausd ruck einer katastrophalen Kommunika tionsk ul tur , wenn die Informationen über die Sperrung eines wichtigen Spielplatzes praktisch gleichzeitig im Quartier eintreffen wie die dazugehörenden Baugeräte. Veränderungen im Quartier spriessen lassen Von An drea und Andreas Mül ler «Seed of Change»