Einblick in ein Wochenangebot des Sentitreffs Von den munteren Mittagstisch- MacherInnen von Flavia Stalder, Leiterin Mittagst isch Sentitreff Irgend nach acht stehe ich im Laden und kaufe ein. Auch heute steht Abreham schon vor dem Laden und hilft mir um - packen. Um neun treffen wir die andern vor dem Sentitreff und tragen die vollen Kisten in die Küche. Ka ffee und Abwasch - maschine aufheizen, lüften, Schrank und WC aufschliessen (es sind übrigens ganze zehn Türen, die aufgeschlossen und teil- weise immer gleich wieder verschlossen werden wollen). Im Keller die Wasch ma - schine befüllen, Kisten für die Schweizer Tafel, Vorräte und Töpfe mit nach oben nehmen. Währenddessen macht einer der Jungs schon mal Kaffee für alle, Musik aus dem Radio wird gewünscht. Kurze Angaben, wie was geschnitten werden soll, dann legen wir los. Für das Dessert müssen die Eier getrennt und das Eiweiss soll steif geschlagen wer- den. Filmon wagt sich an diese Aufgabe. Eine Person steht verloren im Treff und sucht das Büro. Warum ist diese Türe schon wieder verschlossen? Kurz darauf kommt ein Paket und bald tauchen noch mehr Leute auf, die jemanden suchen oder die Räume besichtigen wollen. Uii. Missverständnis: Das Rotkraut ist in grosse Stäbe geschnitten, dabei sollte es ganz dünn gehobelt werden. Hmmm, etwas verkleinert gehts auch. Die Karot - ten wollte ich eigentlich in Stäbchen, jetzt sind es winzig kleine Schnipsel. Egal! Wir passen halt die Kochzeit etwas an. Sobald das Schnätzeln erledigt ist, ver - teilen sich die Arbeiten mittlerweile wie von selbst: Tische decken, Post holen, Kom post leeren, Kaffee und Teewasser zu - bereiten. Dazwischen wird immer fleis sig abgewaschen. Amanuel und Alexandr schauen kurz vor einem Termin vorbei, erzählen Schauer - geschichten vom neuen Mitbewohner, von den Terminen beim Amigra, vom Zu - sammentreffen mit der Polizei und ihrem letzten und nächsten Ferienaufenthalt. Dabei helfen sie wie selbstverständlich beim Abtrocknen. Wir lachen viel, ob - wohl die meisten Geschichten eher zum Heulen sind. Wi eder einmal erinnert mich Jonatan da - ran, dass ich die Menü-Tafel schreiben muss, und übernimmt kurzerhand das Anbraten und das Mixen der Suppe. 11.30 Uhr, die ers ten Gäste ko mmen schon! Maâmar kommt zum Essen, er ist gu- ter Laune und unterhält uns mit seinen Spässen. Die Schweizer Tafel sollte noch kommen und Salat und Brot bringen. Es ist 11.45 Uhr. Maâmar geht los, um die Sachen im Laden zu besorgen, da kommt der Bus der Tafel doch noch. Schnell – «hayda, hayda». Salat waschen, rüsten, in Schüsseln verteilen, servieren. Auch die Salatsauce ist gerade noch fertig geworden. Puhh! Geschafft! Um 12 Uhr sind wir sind be reit für unsere hungrigen Gäste! Kaum gegessen, stehen die Jungs schon wieder bereit und waschen ab, füllen Wasser - flaschen nach, holen Servietten, Zahn - stocher, noch einen Löffel oder und und ...32 Gäste sind satt, machen Kompli men - te und verabschieden sich. Am Schluss sind alle müde und zufrieden. Wir haben es gut gemei st ert! REGELMÄSSIGES sentipost nr. 3/19– 3 – ZWEI MITTAGSTISCHE IM SENTITREFF (uh) Wer regelmässig Gast ist im Sentitreff, weiss, dass neben dem Mittagstisch am Dienstag auch am Donnerstag gekocht wird. Weniger bekannt ist, dass der Mittagstisch vom Donnerstag gar nicht vom Sentitreff angeboten wird, sondern vom Verein Arbeits - losen-Treff. Seit 1996 ist dieser zweite Mittagstisch (jener am Dienstag geht in die Anfangs zei- ten des Sentitreffs zurück) Teil der Bemühungen, Erwerbslosen eine Plattform zu geben und Möglichkeiten zu schaffen, sich aktiv einzubringen. einzubringen.