gedruckt und aufgeklebt werden. So ent- stand regelmässig eine halbe Nacht - schicht …» Fabian Hodel steuerte zudem während Jahren eine pfiffig gezeichne- te Giraffe bei (das Wappentier des ge - meinsam erkämpften Sentitreffs), welche die Texte illustrierte und kommentierte. Am andern Tag dann gingen die fer tigge - stellten Sei ten jeweils zum Drucker Robi Schürch von ‹Privo Print›, und schliess- lich wurden die Zeitungen in diversen Rayons im Quartier ausgetragen (mit der Zeit wuchs dann auch die Zahl jener, wel- che die Sentipost per Postversand erhiel- ten, heute sind es etwa 750 Abos bei einer Gesamtauflage von 3300 Exemplaren). Ge druckt wird die Sentipost heute bei Gamma Print –für diese Jubiläums num - mer gab es freundlicherweise einen Ra - batt, danke! Blick in den November 1989 Das 30-Jahr-Jubiläum soll auch Anlass sein, in den ominösen Monat November 1989 zurückzuschauen, der offensichtlich in vielen Belangen ein sehr b ewegter war. Dass in jenen Wochen sich der Mauerfall ereignete und dass die Armeeab schaf - fungs initiative der GsoA eine Woche nach der Sentitreff-Eröffnung mit fast 36% JA-Stimmen ein sensationelles (oder ka ta - strophales, je nach Blickwinkel) Ergebnis zeiti gte, ist den meisten noch im Be wusst - sein. Die Welt und die Schweiz wa ren nach dies em Monat nicht mehr dieselben wie davor! Dass aber am 20. November 1989 auch die UN-Kinderrechts konven - tion unterzeichnet wurde und dass am 22. November 1989 ein gewisser Herr Leuen - berger den PUK-Bericht zur damaligen Fichenaffäre der Öffentlichkeit präsen- tierte, zeigt den vibrierenden Takt der Er - eignisse jener Wochen. «Es war eine his - torische Umbruch- und Aufbruch phase damals», meint Fabian Hodel, «und da passten wir mit unseren ‹revolutionären Ideen› für eine dynamische Quartier zei - tung gut dazu.» Am Montag nach dem Bezug der neuen Räumlichkeit an der Baselstrasse 21 titel - te das ‹Luzerner Tagblatt› (eine der drei da maligen Luzerner Tageszeitungen …) am 20.11.1989: «Kein Zirkuswagen mehr nötig». Der Trägerverein Sentitreff sei nun als erste Gruppierung im Sentispital eingezogen. Er «fei erte dies zunächst mit einem fröhlichen Umzug von der Lädeli - strasse zum neuen und alten T reff» (man war ja schon vor der Renovation und vor der Schliessung des Hauses durch die Stadt eine Weile Nutzer im Parterre, quasi als Untermieter der Colonia Libera Italia - na). Anschliessend wurde auf dem Platz neben dem Haus (wo sich heute der Senti - garten befindet) gemeinsam eine Linde gepflanzt. An dies em Baum lässt sich also in etwa das Alter dieser Quartierzeitung ablesen … Vierteljährlich Bereits im Januar 1990 war eine zweite Nummer der ‹Sentipost› fällig. Sie brach - te natürlich auch einen Bericht zum Er - öffnungsfest und konnte konstatieren: Im Quartiertreffpunkt beginnt sich Le - ben auszubreiten. Ablesbar war das bei den nächsten neuen periodischen Pro - grammgefässen ‹Kreatives Nähen› mit Claudine Santoleri und ‹Winterspiel - platz› (für vorschulpflichtige Kinder und ihre Mütter/Väter) mit Theres Gwerder. Das Editorial erwähnte zudem erste Un - ter mieter (eine spanische Volksmusik - gruppe) und die Idee eines Seniorenkafis. Ein besonderes Augenmerk wurde auf die Notschlafstelle gerichtet, die just in jener Zeit in die Nachbarschaft ziehen wollte. Weil sie auch Gegnerschaft mobilisier- te, half der Sentitreff, Verständnis zu we - c ken, und die Sentipost konnte ein Gruss - wort des damaligen Stadtpräsi denten Franz Kurzmeyer abdrucken – er war nicht nur ein unermüdlicher Förde rer zahlrei- cher Sozialeinrichtungen in der Stadt, sondern hatte auch grosses Wohl wollen für den Sentitreff ! So entwickelte sich die Sentipost in vier- teljährlicher Erscheinungsweise (was sich fast immer durc h halten liess) stets weiter mit dem doppelten Zweck, einerseits das Quartier treff-Leben abzubilden und zu fördern, andererseits aber Entwicklungen und Aktua li täten im Quartier aufzugrei- fen und manchem Anliegen eine Sti mme zu geben. DAMALSsentipost nr. 4/19– 3 –