– 9 – AKTUELL sentipost nr. 4/19 Die Stadt Luzern lässt derzeit eine Ent - wicklungs studie durchführen, die auf - zeigen wird, wie sich das Quartier Basel-/ Bern strasse in den kommenden 15 Jahren entwickeln soll. Dabei soll auch die Quar - tierbevölkerung mitbestimmen können, in welche Richtung sich das Quartier wei ter entwickelt. Analog zum Juni gab es auch im Oktober verschiedene Partizipa - ti onsmöglichkeiten. Aus den Ergebnissen der Beteiligungen vom Juni wurde ein Zu - kunftsbild mit 17 möglichen Mass nahmen ausgearbeitet. Diese Massnahmen galt es nun zu priorisieren. Die Stadt führte einen zweiten öffent - lichen Workshop durch, an welchem eine breite Quartiermischung von über 30 In - te ressierten teilnahm. Zusätzlich hat die Quartierarbeit jeweils eine Klasse der Schulhäuser St. Karl und Grenzhof ein - bezogen. BaBeL hat erneut die Gäste der Senti treff-Angebote ‹Quartierzmorge›, ‹Mit tagstisch›, ‹Türen öffnen› und ‹Café International› befragt. Dadurch konnte die Meinung von weiteren 29 Erwachse - nen und 32 Kindern aus dem Quartier ab - geholt werden . Zweiter Workshop spielerisch Die Stadtplanung hat für die Beteili gun - gen ein kreatives Spiel entwickelt, bei welch em die Teilnehmenden mit einer be - schränkten Anzahl ‹Taler› Mass nah men kaufen konnten. Die Gruppen mussten sich in spannenden Diskussionen eini- gen, welch e Massnahmen sie priorisieren, welche Bereiche (Siedlung – Frei raum – Mo bi lität) sie favorisieren und ob sie den Schwerpunkt eher auf kurz- oder lang - fristige Massnahmen legen wollen. Nebst dem Kauf der vorgeschlagenen Mass nahmen wurden auf leere Kärtchen auch neue geschrieben wie zum Beispiel «Gentrifizierung und Beibehalten von günstigem Wohnraum», «Tempo 30» oder «Lokalität zum Tanzen für Men schen über 50». Am Tisch einer Schulklasse wurde bei- spielsweise diskutiert, dass man bei den Ein Zukunftsbild des Quartiers entsteht von Melanie Seeholzer, Gesch äftsst ell e BaBeL Massnahmen nicht nur die Menschen ins Zentrum setzen darf, sondern auch die Tiere und Pflanzen. Sie setzten deshalb die Hä lfte ihrer Taler einstimmig auf eine neue Massnahme: die «Renaturierung des Reussufers», damit die Fische ihre Laich - gebiete zurückerhalten. Im Café International hat eine Iranerin den ‹Sänti-Park› (ein neuer Park auf dem Autobahndach über der Reuss) favori - siert und mit kreativen Argumenten den Mitspielern zu ‹verkaufen› versucht. Man könne beispielsweise übereinander- liegende Brücken-Parks mit Cafés, Res - tau rants und Läden bauen. Man müsse die Zukunft im Blick haben und etwas «Neues und Kreatives» wagen, anstatt nur auf kleine Massnahmen zu setzen. In allen Gruppen waren sich die Teil - nehmenden einig, dass es im Quartier an Grünflächen fehlt und der Verkehr dominiert. Entsprechend wurden vieler- orts Pocket- und grössere Parks, natur- und wassernahe Reussufer Aufwer tun - gen, ei ne neue Innenhofgestaltung der Senti matt oder ein zusätzlicher Zugang zum Gütschwald (mit Gratis-Lift und Brücke) favorisiert. Fortsetzung folgt All diese Ergebnisse flossen zurück an das Entwicklungskonzept-Team. Im Frühling 2020 wird das ‹Zukunftsbild› im Q-Point 72 (Baselstrasse 72, Luzern) ausgestellt. In diesem Rahmen wird dann auch infor- miert, welche Massnahmen im Jahr 2020 weiterverfolgt werden. Rückmeldungen und weitere Inputs dazu können der Stadt planung gemel det werden . Wir sind gespannt auf die Ergebnisse und freuen uns auf eine breit abgestützte Wei - terentwicklung des BaBeL-Quartiers. Arbeiten an der Entwicklungsstudie Basel- und Bernstrasse Auch im Café International wird e ifrig diskutiert an hand der Spielkarten zu möglichen Massnahmen im Quartier