kinder seite Das Corona-Virus stellte alles auf den Kopf Erst war es ein fernes Problem in China, dann näherte es sich schnell, und Mitte März ging es Schlag auf Schlag: Beim Quar tierzmorge im Sentitref f hiess es, die- ses finde vorläufig zum letzten Mal statt, und am Montag drauf rief der Bundes rat wegen der Co rona-Krise eine ‹ausseror- dentliche Lage› aus. Die Quar tier orga ni - Besuch in Ueli’s Schleiferei Seite 2 Corona-Lockdown und dann? Seite 6 Quartierverein Wächter am Gütsch Seite 7 DIE QUARTIERZEITUNG AUS DEM UNTERGRUND Nr. 2/2020 Editorial Digitales und Gedrucktes von Urs Häner, Vizepr äsi dent Verein BaBeL Der Sog der Digitalisierung setzt schon länger eine breite gesellschaftliche Dyna - mik frei, nun hat ‹Corona› dies en Prozess gewaltig beschleunigt. Wenn alle zu Hau - se bleiben müssen, greifen sie zum Te - lefon, s etzen sich vor den Bildschirm und vereinbaren Sitzungen per Zoom-Kon fe - renz. Und weil die Umstände so rasch wie selten ändern, suchen viele ihr Heil in kurz fristigen Kommunikationen via Digi- Kanäle. Ob dadurch das Gedruckte auf Dauer zurückgedrängt wird (als ehemali- ger Zeitungsdruckereiarbeiter kenne ich die Problematik …), ist aber eine offene Frage. Vermutlich liegt die Zukunft in einer ge - schickten Kombi-Strategie: Wer gut und breit kommunizieren will, muss sowohl die Stärken des Digitalen als auch jene des Gedruckten ins Spiel bringen! B eides sollte einander wechselseitig in die Hand spielen. Ich behaupte weiterhin, dass Ge - drucktes nachhaltiger haften bleibt (die Flyer für die Vicino-Quartierhilfe hängen auch nach zehn Wochen noch in vielen Hauseingängen …), aber natürlich ist das Digitale wendiger und in kürzerer Frist anpassbar. So hoffe ich, dass Ihnen das Print-Produkt ‹Sentipost› über den Tag hinaus Lesefreude bereitet und dass Sie auch die digitalen Kommunikations ka - näle im Quartier zu Ihrem Nutzen ver- wenden. Neues zum Dammgärtli –Seite 8 Solidarität in seltsamen Zeiten von Urs Häner Corona-Reporter*innen –Seite 3 sationen reagierten schnell und klärten Möglichkeiten zur Nachbarschaftshilfe ab, aber weil die Stadt Luzern mit Vicino/ Zeitgut ein flächendeckendes Angebot aufziehen konnte, verzichteten sowohl der Senti treff als auch BaBeL, die Pfarrei St. Karl und der Quartierverein Wächter am Gütsch auf eigen e Angebote. Sie hal- fen vielmehr, das gesamtstädtische An - gebot bekannt zu machen, und schon bald hing an praktisch jedem Hausein - gang der Vicino-Flyer ‹Quartierhilfe›. Weil Bundesrat Berset allen, die nicht arbeiten gehen mussten, zurief: «Bleiben Sie zu Hause!», kam ein gewaltiger Digi - talisierungsschub in Gang: Es wurde wie wild gestreamt und gezoomt (auch die angestellten Mitarbeitenden des Senti - treffs richteten eine Grussbotschaft an die W ebsite-BesucherInnen), die Telefone liefen heiss und die Mails explodierten. Trotzdem waren immer wi eder auch tolle ›analoge Aktionen› zu beobachten: So platzierte eine Strassenpoetin eine auf- munternde Installation beim Q-Point72 (siehe Bild). Die drei «Handschuhe der Freundschaft» waren übrigens schnell weg … Fortsetzung Seite 2