2 HOCHWACHT POST | AKTUELL | NR. 76 November 2011 Der V erkehr lässt dem Quar tier keine Ruhe Das P rojekt «Umgestaltung Schlossbe rg» kommt im Rahmen des kantonalen Agg lo­ merationsprogramms wie der aufs Tapet. An der Spitalstrasse soll ein durchgehender Radstreifen markiert we rden. Bei beiden Vorhaben will der Quartierverein Hochwacht mitreden. Vor rund eineinhalb Jahren sind die Pläne der Stadt, am Schlossberg eine Art «Grosskrei­ sel» für den Autoverkehr einzurichten, am Widerstand der Anwohner und der Quartier­ vereine Hochwacht und Maihof gescheitert. Jetzt ta ucht das Pro jekt im neuen kan tonalen Agglomerationsprogramm e rneut auf. Wäh­ rend die sogenannte «Spange Nord» zus am­ men mit dem Bypas s (neuer Autobahnt un­ nel) erst in 20 bis 30 Jahren aktuell werden könnt e, sollen die Umgestaltungen am Schlossberg bereits in den kommenden Jah­ ren in zwei Etappen über die Bühne gehen . Die Ziele – den Verkehr verflüssigen , den Bus beschleunigen – sind löblich, aber die Umset­ zung erscheint diffus und intransparent. Fortsetzung von Seite 1 Das meint der Hochwac ht­P r äsi Zum Konzept «Quartier­ und Stadtteilpolitik» nimmt der Präsident des Quartiervereins Hochwacht, Marc Germann, wie folgt Stellung: Quartiervereine und Freiwilligenarbeit stärken Weiterhin setzt die städtische Quar tierpolitik auf die bewä hr ten Prinzipien der ehrenamtlichen Tätigkeit und der gewachsenen Str ukture n: Quartiervereine, Kirche, Interessengruppen, usw. Kla rer als bish er we rden aber auch andere «Organisationen» einbezogen: Spielgruppen, Elternvereinigungen, Migrat ion sgr uppen etc. Bei uns wären das etwa die Gr uppen «Aktiv e Familien Maihof» oder der Integrationsverein «Zusammenleben Maihof­Löwenplatz». Auch die finanzielle Unterstützung durch die Stadt wird ausgebaut; neu stehen total rund Fr. 150’000.­ für quar tierbezogene Arbeiten und Projekte zur V er fügung. Ausbau von Jugendarbeit und Fachstelle Eine wesentliche Neuerung ist der flächendeckende Aus bau der Kinder­/Jugendarbeit. Diese läuft in einigen Stadtgegenden bereits und wird schon im nächsten Jahr auch bei uns eingeführt. Zudem gibt es in der Verwaltung eine ausgebaute Kontakt­ und Koordinationsstelle für quartierbezogene Themen. Diese soll auch die Arbe it des Quartiervereins unterstützen, mit Informationen, Dienstleistungen oder V ermittlungstätigkeiten. Die vollständige Umsetzung des Konzepts ist bis ins Jahr 2015 gepla nt. Marc Germann Letztlich ist zu befürchten, dass neue Fahr­ spuren und wieder die «Umleitung» des Auto verkehrs mit Mehrverkehr , mehr Lärm, mehr Abga se und mehr Risiken vor allem für Schulkinder und ältere Menschen umgesetzt werden sollen. Die Quartiervereine Hoch­ wacht und Maiho f haben daher sehr kritische Stellungnahmen an das kantonale Bau­, Umwelt­ und Wirtschaftsdepartement ge­ schi ckt mit der klaren Aufforderung, auf Strassenbauten zu verzichten, welch e die Lebensqualität der Quar tiere bedrohen. Mitsprache verlangen die Quartiervereine Hochwacht und Luegisland auch bei der Umsetzung der Radstreifen an der Spitalstra­ sse. Die Markierung ist Teil eines Postulats im Grossen Stadtrat. Die Spitalstrasse sei im kommunalen «Richtplan Leichter Zweirad­ verkehr» enthalten, erklär te der Stadtrat bei der Entgegennahme des Vorstosses. Er sei «bereit, sich im Rahmen der Erweiterung der Parkierungsanlagen auf dem Areal des Kan­ tons spitals dafür einzusetzen, dass in einem bescheidenen Umf ang Parkplätze für die Anwohnenden geschaffen werden könnten. Im Gegenzug sol len die Strassenparkplätze entlang der Spitalstrasse aufgehoben wer­ den, womit die Voraussetzung für durchge­ hende Radstreifen gegeben wäre.» Das Vorhaben überraschte die betroffenen Quartiervereine Hochwacht und L uegisland wie auch die S pita l verwaltung. Sie verweisen unter an derem auf das Bedürfnis des Quar ti­ erladens an der Spitalstrasse nach Parkplät ­ zen. Die beiden QV versuchen nun, bei der Umsetzung dieser Pläne ein Wörtchen mit­ zureden, schliesslich wird von Seite n Stadt­ rat und ­verwaltung immer wieder betont, dass sie Lösungen zusammen mit den Betrof­ fenen suchen wollen. Marc Germann