HOCHWACHT POST Nr. 100/Herbst 2019 2 Benno Tschuppert, damals Präsi- dent des Quartiervereins, war skeptisch. Er gab der Hochwacht- Post nur wenig Überlebenschan- cen. «Ehrlich gesagt, machten wir das vor allem, weil andere Quar- tiere ein eigenes Blatt machten.» Die erste Nummer ersch ien im Herbst 1984, der Umfang betrug vier Seiten, die hinterste war ein ganzseitiges Inserat der Kanto- nalbank, w elche ebenso zur Fi- nanzierung beitrug wie Josef Müller von der City-Parking AG, der die Kosten für Grafik und Ge- staltung übernahm. Auf der Frontseite ist ein Beitrag über die neu von der Stadt initi- ierte offene Quartierplanung zu lesen sowie eine Mitteilung über die Absage des geplanten Quar- tierfestes am 8. September 1984. Immerhin, der Bon für einen Gra- tisbesuch des Panoramas wurde dennoch eifrig benutzt – von 180 Quartierbewohnern. Nicht feh len auf der Seite 1 der Nummer 1 durfte das Grusswort des Präsidenten Tschup- pert (heute 81), ver- bunden mit guten Weihnachts- und Neujahrswünschen sowie der freundli- chen Aufforderung, dem Quartierverein beizutreten. Die Mit- gliedschaft kostete da- mals 10 Franken (heute 25 Franken), der Verein zählte 350 Mitglieder (heute 378.) Redaktor der ersten Aus- gaben war Christian Vonarburg. Der heute 61-Jährige erinnert sich: «Ein Hauptanliegen bei der Quartierplanung war da- 100. Hochwacht-Post: Wie alles begann Blick zurück zu den Anfängen Mit einem vierseitigen Faltblatt ohne Fotos began n im Herbst 1984 die Geschichte der H ochwacht-Post . Der erste Redaktor erinnert sich, wie es damals war. mals – nebst Eindämmung des Verkehrs und Erhalt/Ausbau der Grünflächen – die Verhin- derung des Suva-Anbaus. Das gelang nicht. Eine superschö- ne Baureihe aus Anfang 20. Jahrhundert wurde abgeris- sen und durch den Stahlbau ersetzt. Ich weiss noch, dass der Stadtrat einknickte, weil die Suva der Stadt mit einem Auszug nach Root oder Rotkreuz drohte.» «Wir waren gar nicht so schlimm» Christian Vonarburg war damals in der Ge- nossenschaftsbeiz Widder tätig und ge- nau deshalb wurde er auch Vorstandsmit- glied des Quartierver- eins. Der «Widder» Das erste Foto mit dem damaligen Vor stand erschien in der zweiten A usgabe (das O riginal ist leider nicht mehr vorhan- den). Von links: Alfons Hort, Lidia Koch, Hans Dog gwiler , Maria Bewert, Julius Krummenacher (Aktuar), Walter Schnider, Lilli Stadelmann, Benno Tschuppert (Präsident), Markus Mosele (Kassier), Dr. Ueli Habegger (Vizepäsident,) Chr istian Vonarburg. war damals für nicht wenige Leu- te in der ganzen Stadt ein rotes Tuch. Zum Türöffner für den «Widder» wurde Vorstandsmit- glied Hans Doggwiler: «Er liefer- te uns das Fleisch und sah, dass die Linken und Grünen gar nicht so schlimm waren, wie überall verbreitet wurde», erinnert sich Vonarburg lachend. Auch Benno Tschupperts war es ein Anliegen, den «Widder» ins Quartier und ins städtische Leben einzubin- den. «Das rechne ich diesen Leu- ten nach wie vor sehr hoch an», sagt Vonarburg, der heute im Hu- belmatt-Quartier wohnt. In der zweiten Ausgabe der Hoch- wacht-Post im Frühling 1985 war erstmals ein Foto abgedruckt, grossflächig. Der damalige Vor- stand posierte schön in Reih und Glied vor dem Löwendenkmal. ◆ Hans Graber Titelseite der ersten Hochwacht-Post von 1984.