QUARTIER ZEITUNG Nr. 173 2022/3 www.maihof-luzern.ch Libellenstrasse Velos vor Autos Jetzt ist es also soweit: Das positive Ab- stimmungsergebnis vom Mai 2022 ist umgesetzt worden: Die Libellenstrasse ist nun eine offizielle Velostrasse. Gemäss Definition sind Velostrassen für das Velo optimierte Quartierstras- sen und machen für Nutzerinnen und Nutzer eine sichere, komfortable und flüssige Fahrt abseits der Hauptach- sen möglich. Die gelben Velo-Piktogramme sind nun also auf den Asphalt aufgemalt, ebenso wie die «Haifischzähne» an den Einmündungen von Weggismatt- strasse, Libellenrain und Gooplis- mooshalde. Der Rechtsvortritt ist da- mit aufgehoben. Velofahrer haben auf der Libellenstrasse nun Vortritt und freie Fahrt, während der motorisier- te Individualverkehr die Velostrasse nur zu Erschliessungszwecken nutzen darf. Auf gute Nachbarschaft! «In der Schweiz verlassen sich Nachbarinnen und Nachbarn ger- ne aufeinander.» Diese bemerkenswerte Aussage geht u.a. aus der Studie «Hallo Nachbar*in. Die grosse Schwei- zer Nachbarschaftsstudie» hervor, welche am 2.8.2022 vom Gottlieb Duttweiler Institut GDI veröffent- licht wurde. Die repräsentative Umfrage zeigt weiter, dass die meisten Bewohnerinnen und Be- wohner der Schweiz zwar ein eher distanziertes Verhältnis zu ihren Nachbarinnen und Nachbarn pfle- gen, aber ihnen dennoch einen grossen Vertrauensvorschuss ent- gegenbringen. Ich wurde gebeten, im Editorial dieser Zeitung zu schreiben, wes- halb ich mich im Vorstand des Quartiervereins engagiere. Die Kernaussagen der GDI-Studie brin- gen meinen zentralen Beweggrund für die Arbeit im Quartierverein gut auf den Punkt. Vertrauen in die Nachbarschaft wächst nicht von Heut auf Morgen. Das Pflänzlein der guten Nachbarschaft braucht Pflege, Zuwendung und Zeit. Da- mit sich das Pflänzlein zur tragen- den Pflanze entwickeln kann, ist mitunter die zentrale Aufgabe des Quartiervereins. Menschenfreund- liche Begegnungsräume schaffen, Interessen der Quartierbewohnen- den vertreten, Dialoge fördern. All dies mit dem Ziel, gemeinsam ein lebenswertes «Wir-Quartier» mit all seinen Herausforderun- gen aktiv zu gestalten. Der Weg aus der Anonymität hin zur Be- gegnung führt zu Verständnis und guter Nachbarschaft, wie uns die GDI-Studie so eindrücklich auf- zeigt. Weil mir dies wichtig ist, bin ich im Quartierverein und wirke aktiv und mit Freude im Vorstand mit. Karl Ressmann