SS & RE QUÜCHTa Die Antwort auf eines der vielen «Warum?» im Leben eines Drogenabhängigen. Es war wieder kälter geworden, die Leute hüllten sich nun in dunkles warmes Tuch, um sich ein bisschen wärmer und geborgener Zu fühlen. Zwischendurch traf man sich in einem Restau- rant, um einen Kaffee oder etwas Warmes zu trinken. Am Abend zog man sich in die wärmende Stube zurück und glotzte einen schönen Film, um die kalte Jahreszeit unbeschadet zu überstehen. Doch mir half das überhaupt nicht, ich brauchte etwas Stärkeres. Die Geborgenheit eines Kindes bei sei- nen Eltern, den Liebesakt mit einer wunderschönen, ach so geliebten Frau und das Glück eines Siegers, Da diese Glücksgefühle so weit weg von mir lagen wie die Sterne, griff ich auf das so bitter schmeckende Hero- in zurück, das einen mit der Zeit zum Einzelgänger macht und ganze Fa- milien in eine Tragödie zu stürzen vermag wie etwa ein Erdbeben. Doch das Verlangen war stärker als diese Erkenntnis, stärker als der Ge- danke, dass es mit jedem Schuss nur noch schlimmer würde, denn ich kannte ja das betäubend warme Ge- fühl, welches jeder Heroinkonsum in mir hervorrief. Und so machte ich mich auf, um an gute Ware zu kommen, dies ist in Luzern gar nicht mal so einfach, wie dies früher der Fall war, wo man ıoch Auswahl und Qualität hatte. Mit Glück und etwas List schaffte ich es in die Wohnung zurück ohne ainen Polizeiausflug mitmachen zu nüssen. Nun machte ich mich daran, die: jes Häufchen, das ich unter dem Na: nen Sugar gekauft habe, welches ber in Tat und Wahrheit aus nur ma- dimal einem Viertel Heroin bestand, ‚u geniessen. Es ging nicht lange ınd ich spürte dieses wärmende Ge ühl von Kopf bis Zeh, in mir diese \kzeptanz, diesen Schutzschild deı Inverletzlichkeit, dann entglitt ich - n einer unendlichen Zufriedenheit - ı einen Traum, der Wirklichkeit... Wir Drogensüchtige werden von ler Polizei verfolgt, von der Gesell- ichaft beschimpft und von der Wirt- ichaft als Wohlstandsmüll be- ichmutzt, und wenn du dann ohne drogen versuchst zu leben, werden lir nur Steine in den Weg geworfen. Ju findest keine Arbeit, oder nur ine minderwertige, oder du wirst als ichwachkopf behandelt, nicht für 'oll genommen. Ich bin drogensüchtig und werde ıls Verbrecher pehande dabei ichade ich mir selbst. # Da gibt es Leute, die der ganzer Menschheit schaden, die sind gea: delt und verdienen ihr Geld. Der Star *dianer Sind da noch irgendwelche Fragen? Heroinabgabe - Aufnahmesperre Wie man schon verschiedent- ste”, Eigentlich wollte ich schon rüher “ins Programm”, wie es so 1eisst; oder “Tankstelle” und “Jun: <ie-Bar” hab’ ich auch schor zehört. Damals, auf dem Lande 1995, 20 km bis Bern; allein das 3ahnbillet hätte pro Monat über Fr. 200.- gekostet, plus Fr. 225.- fürs Programm”. Trotzdem schaffte ch die Aufnahme und hatte der "ermin für den ärztlichen Unter ‚uch, als ich bei der Zeitaufwand Rechnung (40 Minuten bis zum 3ahnhof, diese zu Fuss oder mit lem spärlich verkehrenden Bus, 20 Min., Zug 15 Min., durch die Stadt und dies alles retour und drei Mal pro Tag), wie auch geldmäs- ig, einsehen musste; es ist un- nöglich. Der zweite Versuch begann arr »8. Juni ‘96. Im Drop-in Luzerr ‚erwies man mich auf die Tatsa ‘he, dass ab 1. Juli Aufnahme iperre sei, Grenzen müssen sein ınd trösteten mich, dass man die nitiative “Jugend ohne Drogen’ :;‚bwarten müsse. Auf die Tatsa hen, dass ich Ende ‘95 in der Psy hi landete und mein Hausarzi ıuch schon dem BAG telephonier- ;je, möchte ich nicht näher einge- 1en. Romano Regal lich gehört hat, sollen ab März freigewordene Heroinabgabe- Plätze wieder belegt werden. Dies nach einer Aufnahmesper- re vom 1. Juli 1996. Was ich zu diesem Datum noch sagen möch: te: Irgendwie muss man schon kla: re Grenzen ziehen; das ist auch in der Justiz üblich und so. Auch ich hab’ mich angemeldet und stehe zeit Oktober ‘97 “auf der Warteli- Ty &: A , " x Fühlen Sie sich jetzt gut? Können Sie sich Ihres Lebens jetzt freuen, als Landsvater einer Nation, die ihre Frauen tötet? Wenn ja, so freue ich mich für Sie, Sie Zwerg. Nur damit Sie nicht alleine sind, nicht weil ich Sie mag! Carla Tucker hat viel Leid in eine Familie gebracht. Sie hat ihre Tat bereut, sogar die Familie der Opfer hat ihr ‚ergeben (Schwester, Bruder) ange Jahre hat sie in der Todeszel: e verbracht. Sie aber lassen zu lass sie getötet wird. Warum haben Sie nicht Ihr rotes "elefon benutzt und Gouverneur 3ush in Texas angerufen, um ihm zu sagen, er soll diese Schande für hr Land stoppen? Ich denke, dass jie es nicht taten, weil Sie eine ächerliche Marionette sind. Ihre delfer haben Ihnen wohl gesagt lass Amerika so für ein paar Tage nach Texas blicken wird und Ihre schmutzigen Affären dafür für eini- Je Zeit in Vergessenheit geraten. Wann lassen Sie das erste Kind ımbringen, um über Ihre eigenen ”ehlier hinwegzutäuschen. Die Kri- ninellen werden ja immer jünger, lie Gelegenheit dazu werden Sie ja vohl bald bekommen. Oder haben jie etwa Hemmungen? Vor 10 - 15 Jahren hat Ihr Vor. jJänger, George Bush, der Vateı von Texas - Bush, den damals 10ch kleinen Saddam Hussein auf Welche Frau Oder welcher Mann aus der Luzerner Gassenszene hat Lust und n © 7 e 8 DEE Freude, [an der «Gasse; tige mit beiten? 8 a ; Schreiben, mitdenken und- Oder fotografieren? Komm doch einfach an unsere Sitzungen, Die Daten erfährst Du beim Team Gassenarbeit oder in der «Chuchb». % Wirfreuen uns auf Dich: Se Wieso haben Fixer immer Geldsorgen? *ire J81SOMXI-I U8UOY NZ 180 UBS Seite 3 Wo seid ihr, ihr verscholle- nen Freunde Einst haben wir uns getroffen, als Freunde im Wüstensand, im Sand der Camargue, und wir beide sind aufeinander zugegangen und haben uns umarmt. Wo bist Du nun, alter Freund? Ich sah Dich manchmal durch die Gassen in wildem Tempo. mit Deinem Motorrad, mit Feder- schmuck im Haar, vorbeifahren; ich fuhr mit Dir weite Strecken; wo bist Du nun? Oh Freund, wenn ich an un- sere frühen Zeiten denke, da bleibt mein Herz stehen, Dein hart ge- schnittenes Antlitz erscheint mir von damals. In der Sonne glitzert der In- dianerschmuck, Du hattest immer ein Lächeln auf den Lippen, auch da- mals. Du blätterst in einem Buch mit eigenen Zeichnungen von Indianer- kleidern und Utensilien. Du lächelst, es läuft sanfte Musik, ich bin von dort gegangen und nun sehe ich Dich nicht mehr. Irgendwo auf der Welt musst Du sein, oder hat es Dich auch schon in die ewigen Jagdgründe ver- schlagen? Das glaube ich nicht. Doch wo kann ich Dich finden. Man hat mir gesagt: Gehe mit dem Wind, folge den Vögeln am Himmel, gehe von Hof zu Hof und dann wirst du fin- den, wonach du gesucht hast. So werde ich gehen, weit ins Land, rund um die Welt, doch ich bin klug, Pferd und Wagen nehme ich mit, dann geht die Reise los, ich werde Dich finden. Doch wo sind die anderen Freun de. Sie haben eine Familie gegrün det, ein trautes Heim, eine feste Ar- zeit, eine sichere Sache. Ich beneide Euch, doch auch ich werde mich ein- mal zur Ruhe setzen. Da werde ich arst merken, was es heisst, eine Fa- milie zu haben, Kinder. Noch streife ich umher, getrennt von meiner Lieb- ;ten, auf neuer Jagd nach fernen Zie- 'en. Auch Du wirst mich beneiden, wie ich frei und ungefesselt in den Tag leben kann. Doch eines Tages werden wir wiedeıl zusammen sein, alle wieder neu ver- eint, und sei es der Tag meines To- des. "”--=mn Alcione alias Frappe ke oder mir ein Medikament gegeben zum Schlafen. Jetzt wissen Sie (Ihr), wie brutal ein Mensch sein kann, ich bin denn noch HIV-positiv dazu, Ich verstehe die Welt nicht mehr. Andrea Foto: Pütsch G-frust Ich musste ins Zentralgefängnis „uzern gehen für fünf Tage. Ich wollte die Strafe umwandeln lassen und arbeiten gehen statt ins Zentralge- fängnis. Die Regierung sagte nein für freiwillig arbeiten zu gehen. Am Samstag haben die Wärter mir die Türe nicht geöffnet, gewisse Leu: 'e wollten vielleicht, dass ich im ZG sterbe. Fast vier Stunden habe ich gewartet, bis die Türe aufgeht. Bekam fast keine Luft mehr. Sie woll: ;jen vielleicht, dass ich versticke Aötzlich ging meine Zellentüre doch ıoch auf. Hatte fünf Tage und fünf ‚Nächte nicht geschlafen. Die Wärteı natten nicht mal einen Arzt gehalt wm > Z | ent ss gebaut. Als CIA-Chef hat er ihr aufgerüstet und mit der Lizenz zum Töten ausgerüstet. Als klein lussein dann aber zu gross wurde ınd amerikanische Interessen (der üeldbeutel) zu tangieren schien ıat Big George zugeschlagen (Goll Krieg). Wieviele unschuldige ıaben dabei wohl ihr Leben gelas- sen, Wieviele Mütter beweinten ihre Söhne? Nun wollen Sie schon wieder ei ıige unglücklich machen, wiedeı ainmal Saddam angreifen (nich: den Irak, Saddam)! Sie, der selbsi als der erste Präsident der USA un ter Eid vor einem Gericht aussager muss, wegen eines Blow-Job’s. Mı President, ich habe einmal an die Vereinigten Staaten geglaubt sogar noch nach dem Desaster ir Vietnam, jetzt allerdings glaube ich die USA sind ein sinkendes Schiff und Sie sind die Ratte darauf. Ich wünsche Ihnen, dass nie ei- a2es Ihrer Familienmitglieder in den Krieg muss, um sinnlos sein Leben zu lassen, genauso wie Sie, der sich ‚a auch erfolgreich davor gedrückt hat! Aber Sie sollten auch daran jenken, dass alle anderen auch Familien haben! Und Kriege sind 1un einmal so, dass sie viele Opfer fordern, zumeist unter der Zivilbe- völkerung. Und die Tränen einer Mutter kann man nun einmal nicht mit einer Handvoll Dollar und einem Orden aufhalten! Hören Sie doch auf, den Weltpo- izisten zu spielen, wischen Sie den Dreck vor Ihrer eigenen Haustür auf. Sie sind nicht Gott, sie haben jenauso wenig ein Recht zu töten wie jeder andere Mensch auf dieser Erde! Gruss Püitsch