See N Seite 2 EN SR ak ka a MER En nr . Aa ea OA. SE — ME ERS ea | SB SS —.. Sa Bl NS NN Ne 5 Merry-Christmas Im Laufe der Zeit... Wenn die Blätter sich langsam wie: der verfärben, die Tage wieder kürze! und die Nächte länger werden, danr Jeginnen die Leute vom Management sich Gedanken über die Weihnachts- ljekorationen zu machen. Wieviele -ampen brauchen wir für die Zürcheı 3ahnhofsstrasse? Wieviele Glühbir- ıen pro Quadratmeter braucht es und ’eicht der Strom wohl aus oder brau- zhen wir noch ein neues KKW. Jedes Jahr wird es ein bischen bombasti scher, noblesse oblige. Für viele Leute beginnt der Gedanke an Weihnachten mit eben diesen, sicht- >aren Appetitmachern. Plötzlich wird ainem bewusst, dass auch dieses Jahr >ald schon wieder vorbei ist. Ein schö- ıes Ereignis, für viele von uns das Zreignis schlechthin, steht aber noch aus: Weihnachten! Das Fest der Liebe "hristi Geburt. Dann kommt (zumindest bei mir) lie Frage auf, ob es wohl mal wieder ;lappt mit einer weissen Weihnacht, loch dieser Wunsch bleibt leider in 'en letzten Jahren meist unerfüllt. Andere dafür, können erfüllt wer- len. So ist aus diesem Fest der Liebe ‚um grossen Teil auch ein Fest des f{ommerzes geworden. Die Regale in len Läden füllen sich mit allerlei schö- ıen Sachen, die sich zum schenken :ignen, die neuesten Computerspiele verden noch fristgerecht auf den Aarkt gebracht, die Produktionsma- .chinen für "Mon Cherie" laufen heiss ınd das Verkaufspersonal in den Lä- len hat keinen Anspruch auf Ferien nehr. Wir überlegen uns, ob wir auch ıichts und niemanden vergessen ı1aben. Es soll ja niemand sagen kön- ı1en, er habe dieses Jahr nichts auf Neihnachten geschenkt bekommen, zs ist ein schöner Brauch, das jeschenke machen. Für meinen Ge- ;schmack jedoch hat diese Seite des 7estes eindeutig zuviel Gewicht )jekommen. Ob all dieser Schenkerei wird allzu- »ft vergessen, dass es ja eben das Fest ljer Liebe wäre. Das Fest auch der Yächstenliebe sollte es ja sein. Wir ;ollten ob all der Freude auch nicht '‚ergessen, dass es sehr viele Leute jibt, mit denen es das Leben nicht so ‚ehr gut gemeint hat. Ob dies nur ein 'emporärer Zustand ist, oder ob dies ür länger gilt, ist eigentlich zweitran- 7ig. Wichtig ist der Moment. Und eben lieser Moment ist für immer mehr ‚eute ein schwieriger, in dieser Zeit ler Arbeitslosigkeit und allgemeiner virtschaftlicher Probleme. Wir sollten ob all unserer Festfreude licht vergessen, an die Leute zu den- Ken, denen es nicht so gut geht, die jich heuer keine Geschenke leisten sönnen oder die alleine zu Hause sit- ‚en; die Millionen Kinder auf dieser Nelt, die auch über Weihnachten ar- )eiten müssen, weil es nun mal nicht ınders geht. All diese Leute sollten wir ein- schliessen in unsere Gedanken wenn wir denn das Fest der Feste feiern. Ind dann diese Festtage geniessen, jenn der Alltagstrott hat uns schnell jJenug wieder. _euchtend-goldiae Weihnachtsfalle EA Enta: Paul Waher Hoff die stille Begleiteri offnung, die stille Begleiterin Von kleinen, und anderen mutigen Schritten Wie war es doch, vor einigen Monaten, als ich zurückkam? Alles sah irgendwie FOSIQ aus. Sauber wie ein Christkind, mit gros- sen Hoffnungen kehrte ich damals in die Schweiz zurück. Wie sicher war ich damals, es geschafft zu haben! Nie mehr sollte ich einen Rückfall erleiden. Voller Energie stieg ich wieder ins Leben ein, sicher, alles wende sich jetzt zum Guten. Natürlich, etwas Hilfe wür- de ich schon noch brauchen, aber der grosse Schritt war ja schon getan. Mehr als ein halbes Jahr schon hatte ich nichts mehr angerührt. Eine wunderba- re Zeit genossen in Asien, die Tür zum „eben schien mir weit offen. Zurück in der Schweiz suchte ich so- fort Unterstützung, nicht finanziell, nein, ich wollte etwas Lebenshilfe. Im: mer habe ich gedacht, diese werde auch gewährt, hier, im Lande der Ban- ken. Wie gross war die Enttäuschung, nachdem ich alle entsprechenden Tel Nummern durchprobiert hatte und überall den gleichen Bescheid erhielt‘ Da sie keine Therapie gemacht haben sind wir leider für sie nicht zuständig! Ernüchternd, die Sache. Acht Mona: te hatte ich nun im Ausland zuge bracht, war nicht etwa in einer dieser Therapien, die jeden Tag zwischen 200.—- und 250.- Fr. kosten, nein ich haben den Entzuag kalt gemacht. bin et. vas in der Welt herumgereist, habe mit mir selbst gekämpft! Wer jemals einen kalten Entzug hin- 'er sich gebracht hat, weiss genau, wo- ‚on ich spreche! So hoffte ich danr. :ben auf die Mithilfe unserer dafür aus jebildeten Mitbürger. Diese hatten abe: inscheinend keine Lust auf mich. Alsc ıatte ich mich alleine durchzuschla: jen. Das ist gar nicht einmal so ein- ach. Nach längerem Suchen, einigen ‚bsagen und Enttäuschungen aber. and sich doch tatsächlich noch je- nand, der bereit war, diese Verantwor- ung zu übernehmen. Paul, der Gas- enarbeiter wurde meine Pech eratungsstelle. Er ist ein fanttischeı \ensch, versucht wirklich immmer ei: ıen Weg zu finden. Er wurde ıuch zu einem wirklichen Freund für lich. Viele Sachen haben wir seitheı niteinander unternommen, ter an- lerem haben wir auch die eitung egründet miteinander, Leider hat er ber natürlich noch sehr viel anderes u tun, noch sehr viele andere Leute zu ‚etreuen, viele administrative Arbeiten u erledigen, so dass ich froh sein ‚ann, wenn er mal einen ganzen Nach- nittag Zeit hat für mich in zwei Wo- hen. Natürlich, er gibt sein Bestes, loch hat er so viel zu tun, dass einfach icht mehr Zeit drin ist. So ist es also gekommen, wie es sommen musste: Irgenwann war es °orbei mit dem Junkie im Ruhestand Tr ist wieder aktiv geworden. Allen Be nühungen zum Trotz ist daraus wiedeı in aktiver Junkie geworden. Noch im- ser sind die auten Vorsätze da noct mmer versuche ich so viel wie möglich ür die Allgemeinheit, sprich für die an- leren Junkies zu tun, die GAZ weiter- ‚uschreiben, etwas Positives in diese Velt einzubringen, doch mit jedem Tag ‚ird es um ein Vielfaches schwerer. Im- ner schwerer wird es, mich selbst zu ırbeit zu motivieren, daran zu glauben, ass sich doch noch irgendwo ein Sinn nden lässt. Immer schwerer wird es uch, daran zu glauben, dass ein dro ‚enfreies Leben wirklich erstrebenswer! ;t (Wieso eigentlich keine Drogen neh- ıen, wenn man ohne Dope dasselbe rschloch ist wie mit, wenn einem so iieso keine Sau glauben will, dass mar ‚ewillt ist, den anderen Weg zu ge- ‚en?), die Maxime gilt schliesslich noct mMmer, einmal Junkie, immer Junkie! Und dennoch, immer wieder keim! ie Hoffnung auf, die Hoffnung auf et- ‚as anderes, einfach anders, vielleicht je grosse Liebe, nein, die hatten wir ja chon, vielleicht ein neue Chance, nein lerer wurden schon zu viele vertan, eir euer Freund, zuviele habe ich scho ntäuscht. ein neues Leben vielleicht? Diitsch Leserbriefe Diese beiden Leserbriefe sind fiktiv, und sollen unsere Leser/Innen animieren, Uns Ihre Meinung kunazutun. Bitte teilt Bon mit, was Euch an der Gaz gefällt, aber auch was Bach nicht so gefällt. Ihr würdet uns sehr helfen, unsere Zeitung so basisnahe wie nur möglich zu gestalten! Liebe Gaz Ich war total entsetzt, als ich zufälliger- veise die Gassenzeitung von Luzern las die mein Sohn nach Hause brachte. Alsc für mich ist das eine typische Drogenzei- tung. Ich finde es tragisch, dass man eine solche Zeitung und überhaupt diese gan- ze Drogenszene toleriert! Meiner Ansicht nach sollte man diese Drogensüchtigen alle internieren, die es nicht aus eigener Kraft fertigbringen damit aufzuhören. Man sollte sie alle in Internierungslager stecken. bis sie frei wären von Rauschaif- ten! Und dabei sollte man ihnen beibrin- gen, wie man arbeitet (chrampfe), wie wir as früher auch tun mussten. Dann wäre ch überzeugt, dass dieses ganze "hin und 1er" mit den zu bedauerneden Süchtigen :in gutes Ende hätte, Letztendlich wären je uns sogar dankbar für solch eine Aassnahme. Und die Konsequenz von al- em wäre: Sie wären drogenfrei: Es gäbe teine Drogenszene mehr und vieles an- lere. Und selbstversändlich bekäme ich licht mehr zufälligerweise so eine Zeitung n meine Hände. Ben Cartwright Es liebt mich Es liebt mich.......Nicht.................. Es liebt mich Es liebt mich.......vieleicht.....nicht Vielleicht liebt es mich.............. 78 lieht mich.......... H Hoffentlich liebt es mich und lässt nich nicht gerade jetzt allein, wo ich Ss doch so brauchen würde. Oder etwa lach nicht? Pütsch L., + a Noch ist es nicht lange her, seit dem ıetzten Artikel über das Projekt Lebens raum. Zu der Zeit, als ich diesen ver fasste, war alles etwas anders als heu te. Angst ging um, Unsicherheit waı weit verbreitet, Nun, da alles geregell ist, ist ein richtiger Aufschwung zu be- merken. Verschiedene Aktivitäten wurden aufgenommen, es läuft wieder, Man spürt förmlich die Erleichterung, die Tatkraft, welche allzulange nicht entfaltet werden konnte. Ein Hühnerstall wurde gebaut. Er dient zugleich als Unterschlupf für die Kanninchen, welche ebenfalls ange- schafft wurden. Die beiden Hühner, die da sind, legen regelmässig ihre Eier, welche enweder selbst gegessen, oder aber auch verkauft werden. Da Eier von frei lebenden Hühnern sehr be- gehrt sind, wurde jetzt beschlossen, noch einige Hühner dazuzukaufen Auch Hasen sollen noch einige dazu kommen. So entsteht immer mehr Le- ben im und ums Ibach Für die Klein. hach I > U me Gasseziitig 3eispiel benenne ich hier an dieser Stelle lie Jahreskosten, welche, ausgelöst durch den Alkoholmissbrauch entstehen, auf ca. 3 Milliarden Franken geschätzt verden. Die Kosten der Vier-Säulen-Poli- ik des Bundes belaufen sich auf ca 880 1000 Millionen Franken pro Jahr. Werden die Hintergründe, weshalb es ‚ur Sucht führen kann, öffentlich be- ıennt? NEIN! Meines Wissens sind diese "atsachen all denen vorenthalten, die jich nicht bewusst mit dem Thama Sucht »efassen. Ich persönlich bin stolz auf die %itarbeiter der Gassenzeitung, denn sie ;etzen sich mit ihrer Sucht und der Ge- jellschaft auseinander, was leider viele ;ogenannte suchtfreie Menschen nicht un. Auf dem Weg der Gasenzeitung wün- ‚che ich allen Mitarbeitern viel Mut, ihre Meinung zu äussern und sich von der so- genannten "normalen" Gesellschaft nicht anterkriegen zu lassen! 'ere kann man übrigens eine Paten- chaft übernehmen. Eine Idee, die vor ıllem bei den Kindern sehr gut nkommt. Für einen Minimalbetrag von Fr. 20.- ann eine solche übernommen wer- len. Der Ertrag aus diesen Patenschaf- en wird jeweils in die Erweiterung des ;talles, investiert. Für die Kinder ist lies insofern wertvoll, dass sie direkten (ontakt mit den Tieren pflegen können ind so auch als Stadtkinder die Mig- ichkeit haben, ein kleines bischen Na- ur zu erleben. Ebenso pflegen sie so nbewusst den Kontakt mit Leuten, die war nicht unbedingt direkt in die Ge- ellschaft integriert sind, aber dennoch bsolut menschliche Züge aufweisen. fielleicht können ihnen diese Begeg ungen später, wenn sie sich ein eige- 1es Urteil über Menschen bilden müs ‚en, die nicht unbedingt ihren Vorstel- \ınaen entsprechen. eine Hilfe sein. Immer wieder höre ich Stimmen, die behaupten, Drogenabhängige seien fau- je Säcke. Doch die Gassenzeitung be weist mir das Gegenteil! Da sind enga: gierte Menschen am Werk, denen e: nicht egal ist, was mit ihnen passiert. In der letzten Ausgabe der Gaz (No. 4) haben sich Betroffene ausgiebig mit der Initiative "Jugend ohne Drogen" befasst. Als Direktbetroffene steht ihnen, meiner Meinung nach, als Erste das Recht zu, zu urteilen, was für sie adäquat ist und was nicht. Doch die Gesellschaft sieht dies anders. Vielleicht wurde die Initiative deshalb anciert, damit die eigentlichen Probleme der Gesellschaft nicht sichtbar werden. =s ist ein altes Lied, bei sozial schlecht gestellten Menschen Probleme zu orter ind die wesentlichen Missstände auszu »lenden. Oder werden die Probleme der Allkohol-, Medikamentensucht effektiv erkannt, bewusst wahrgenommen? Als EB. Luzern, Hinterindien Diitsch Bitte schreibt an die Adresse: Redaktion Gasseziitiqg / Postfach 3003 / 6003 Luzern Die nächste Nummer. Hier könnte Ihre Werbung stehen «kommt bestimmt