Seite 4 A Em mm mm / a3 Mit persönlichem mn H y WE n die «Gassezuitic, Von den Ängsten, Enwicklungen und Hochgefühlen eines GAZ-Verkäufers Dar SA" Der event Sr Mel ri. ‚en und mir das Gefühl der Selbstsi- cherheit vermittelten, begab ich mich verspätet, dafür ohne Bedenken zu meinen Kollegen. So überwand ich auch diese Phase und bessere Zeiten ’olgten. Wie ich jetzt feststellte, musste ich mir die Stimmung, die es mir erlaubte, mich unter den Leuten so richtig wohl- zufühlen, hart erarbeiten. Der Prozess dazu war ausschliesslich immer dersel- be, ich war gezwungen, aus meiner ıinsamen träumerischen Welt ausbre- chen, um mich in der Welt der Menschen zu begeben, mit denen ich ‚nich konfrontieren musste, um meine Zeitungen zu verkaufen. Verständli- :herweise bereitete mir dies Anfangs sinige Mühe. Auf mein Wohlbefinden hatten die Leute, denen ich die GaZ ınbot, einen grossen Einfluss. Weil ich mich meistens vor Verkaufsbeginn wie nackt fühlte, vermittelten sie mir das Gefühl des Einkleidens, indem sie nich auf eine Art beschenkten, mit ichönen Begegnungen, mit jeder ge- xauften GaZ vermittelten sie mir ein Gefühl der Anerkennung. So gab mir diese Beschäftigung dann einen Sinn. Yon mir aus ist diese gute Stimmung nicht gekommen. Die Leute gaben sie mir während des Verkaufs. Wir schon arwähnt, konnte ich dieses Gefühl bis zum Zustand der Euphorie steigern. Somit waren die Menschen auf der Strasse meine geistige Nahrung und ter Motor, der mir erlaubte, mich doch ıoch in dieser harten Realität zurecht- 'ufinden. Und für diese Erfahrung nöchte ich der GaZ recht herzlich dan- sen. Ich kann mich sowieso äusserst zlücklich schätzen, dass ich eine »estimmte Zeit mit dem Verkauf von jassenzeitungen verbringen durfte. Joch jetzt stimmt mich der Gedanke ın dieses Ereignis froh. Ich bin ihr lankbar für die gute Zeit, und stolz, das ch jetzt einen Beitrag für sie schreiber kann. P.S. Weil in dieser Ausgabe ja das Hauptthema eigentlich Weihnachten st, habe ich einen Wunsch: Ich wün- ‚che mir, dass die Gesellschaft uns, welche wir Suchtprobleme haben, nehr Respekt, Verständnis und Aner- <ennung entgegenbringt. Solch ein jeschenk würde von uns sicher ange- ıommen werden und einiges bewirken <önnen...! de Frieda Wie so oft an manchen Tagen spa- zierte ich mitte September ziellos durch die Altstadt von Luzern, bis ich auf der Reusstegbrücke dem Kollegen Sämi Jegegnete, welcher auf der Strasse die jaZ verkaufte. Er erzählte mir über die schönen Erlebnisse und tollen Erfah- ‘ungen, dei er gemacht habe mit der jaZ. Schliesslich kam mir der Gedan- Ke, dieser Art von Beschäftigung eben- ‚alls nachzugehen. Vor allem die Verdienstmöglichkeiten reizten mich. Dieser durch Sämi eingegebene Einfall veranlasste mich zum Träumen. Weil ich meinen träumerischen Gedanken 'reien Lauf lassen wollte, begab ich mich sofort nach Hause, Voller Erwartung suchte ich am nächsten Tag das Team aassenarbeit auf und kaufte mit meinen letzten 5 Fr. die ersten 5 Zeitungen. Guten Mutes verliess ich das Büro ind ging gleich auf die Strasse, um sie zu verkaufen. Die Realität holte mich schnell ein, sehr schnell. Denn so ein- ach wie ich mir das vorgestellt hatte, var es überhaupt nicht. Ich hatte Hem- nungen und getraute mich nicht, die -eute anzusprechen. Und wenn ich mich eimal überwinden konnte, die ıeute zu fragen; Haben sie Interesse an der GaZ? hörte ich immer das zu die- sem Zeitpunkt für mein Selbstvertrau- an schädliche Wort: Nein! Und das Selbstvertrauen, das ich vorher noch »esass, schien nach den ersten Absa- gen ganz von mir gewichen zu sein. Als die Selbstzweifel und die Verunsiche- ‚ung zu stark wurden, musste ich das Yorhaben Zeitungsverkauf vorläufig abbrechen. In dieser Verfassung weiter- zumachen hätte eh keinen Sinn argeben. Wieder in meiner Wohnung angekommen, versuchte ich gleich neine gedämpfte Stimmung bewusst durch Musik zu ersetzen. Während die ıarmonischen Klänge des Sounds fest n mich eindrangen, kochte ich mir eine ippige Mahlzeit, die mir sehr gut »ekam. Folgedessen war ich wieder fit ınd bereit für einen zweiten Anlauf. Ich ging in Richtung Stadtzentrum. Gelegentlich sprach ich auf dem Weg „eute wegen der GaZ an. Aber wie bis- ner noch ohne Erfolg. Beim Durchque- '‚en der Baselstrasse fragte ich mich, ob ch mir wohl ein Bier reinziehen wolle, »eharrte dann aber darauf, die Sache ıüchtern durchzuziehen.....! Kurze Zeit später fragte ich ganz scheu eine Dame mittleren Alters. Sie arwiderte nur, was das denn für eine Zeitung sei. Ich beantwortete geduldig hre Fragen. Als es um die Bezahlung Jing, meinte sie, sie müsse auf einen 3ekannten warten, da sie die nötigen 2 Fr. nicht zur Hand hätte und das Nöt- i bei ihm wechseln könne. Ich konnte hr diese Geschichte einfach nicht abkaufen und schaute sie ungläubig an. Irgendwie nahm sie die Reaktion neines Gesichtsausdruckes wohl wahr ind entschied sich; wahrscheinlich neinetwegen, die Strasse zu überque- en um ihr Geld zu wechseln. Dies armöglichte mir den Verkauf meiner arsten GaZ. Zugleich versuchte ich, der Xioskverkäuferin auch noch eine GaZ anzudrehen (-preisen). Sie schien aber ıcht gerade scharf darauf zu sein. Zwar wollte sie mir die 2 Fr. geben, die Zeitung aber wolle sie nicht. Ich fand es n diesem Moment aber wichtig, die 3aZ zu verkaufen und konnte sie dann loch noch überzeugen. Oh, war ich den beiden Frauen dank - bar. Wie gelähmt blieb ich eine Weile stehen, bis ich realisierte, dass ich neine Arbeit begonnen hatte, Ich 1edankte mich nochmals herzlichst} ir # tT £ 1 Jie letzten .ei Ausa: WAT ST ea Mensun. ntomontage: Loris Succcr INMEMORANDUM nd zog weiter. Die dritte Zeitung ver- aufte ich am Pilatusplatz, an der ushaltestelle. Die Käuferin war anfangs mir und der Zeitung gegenüber sehr skeptisch. Sie begann auch sofort von der Reli- „on zu reden: Wenn ihr euch für die eligion so interessieren würdet wie für as Dope, hättet ihr diese Probleme icht. Für meine Begriffe war ‘ihre enkweise etwas sehr katholisch. Sie ielt uns Drögeler unter anderem vor, ir seien faul und täten gar nichts. Sie ai alleinerziehend und müsse ihre inder durchbringen, auch sich zusam- enreissen und hart arbeiten. Und so rallten zwei total verschiedene Welten ufeinander. Mit der Zeitung allerdings annte ich ihr gleich einen Gegenbe- eis erbringen. Ich versuchte ihr klar- machen, dass das, was ich im oment gerade tat, auch Arbeit sei. Sie ıhm’s zur Kenntnis, stimmte mir zu ıd kaufte zu meiner Verwunderung ne GaZ. Dies war für mein ange- 'hlagenes Selbstvertrauen natürlich n riesiger Aufsteller. Wir führten das epräch weiter und waren danach »gar in der Lage, uns auf einer ameinsamen Ebene zu finden. Die egenseitige Anerkennung der Mei- ungen, Respekt dem Anderen egenüber und die nötige Zeit für's espräch machten‘s möglich. Nach jeser aussergewöhnlichen Begegnung aarschierte ich in Richtung Gassenar- eit. Beeinflusst durch die vorherige ‚useinandersetzung begann ich für ine Weile meine Verkaufstaktik zu ndern. So setzte ich dann auch die itzten beiden Zeitungen auf dem Weg um Büro bei Damen gesetzteren ılters ab, Ob es an der Änderung der aktik lag? Wer weiss? Hauptsache, ich atte alle meine 5 Zeitungen verkauft Es fiel mir ein Stein vom Herzen. 'h war sehr erleichtert, so dass sich ı1eine Stimmung wieder total zum Bes- aren wandte, stolz und wieder von 1einen Werten überzeugt, spazierte 'h rein ins Büro und investierte meine Fr. Startkapital und die dazuverdien- ‘n 5 Fr. in weitere 10 Zeitungen. Erst- ıls suchte ich mir einen Platz aus, auf em es genügend Leute hatte, um ıeine Zeitungen etwas schneller loszu- erden. Bei den Telefonzellen vis-a-vis am Mövenpick, wo unter anderem der ersonaleingang der Kantonalbank ist, ‚ellte ich mich hin. Dann ging es gleich chlag auf Schlag. Es lief unglaublich ut und der rasante Verkauf versetzte ıich in eine unbeschreibliche Eupho- e. Dieser berauschende Zustand ahm mir alle Hemmungen und Unsi- nerheiten, gegen welche ich am nfang noch zu kämpfen hatte. Durch ieses Hochgefühl entwickelte ich lich sogar zum ausserordentlich guten erkäufer. D.h. war ich plözlich fähig ie Leute zum Kauf einer GaZ zu ani- xeren. Und diese Realität, die mir onst so Mühe bereitete, fing ich an zu ıögen und mich darin wohlzufühlen. ıt diesem Feeling machte es mir rich- g Spass. Nachdem die Zeitungen ımerhalb einer halben Stunde vergrif- ın waren, besorgte ich mir nochmals ‚achschub und ging danach überaus ıtiviert dem Verkauf weiterhin nach, is es eindunkelte, Die darauf folgenden Tage erlebte h in ähnlichem Stil wie den Frsten adoch entmutigten mich die Anlauf- :hwierigkeiten nicht mehr so stark. ‚urch die Erfahrung des ersten Tages atte ich die Gewissheit, dass im Falle iner Überwindung bessere Zeiten ılgen würden, aber manchmal traten efühlszustände auf, die mich, vor ilem vor Verkaufsbeginn, am liebster um Aufgeben bewegt hätten. Wie beı em Samstag vor der Abstimmung Jugend ohne Drogen”. Um die restli- ıen Zeitungen zu verkaufen, hatten üitsch, Damian und ich am Vorabend bgemacht, uns bei der Brücke unter er Egg zu treffen. In der Altstadt, kam ı mir auf dem Weg zum Treffpunkt ein nerkwürdiges Gefühl hoch. Und als ıir diese Absicht bewusst wurde, dass :h beim geschäftigen Treiben dieser eute am Märit Zeitungen verkaufen ıöchte, löste dies bei mir so etwas wie inen Schock aus. Weil der Stress zuviel wurde, blieb mir nichts anderes übrig, als mich von der Menschenmenge zu entfernen. Wenn ich nicht meinen Kollegen das Vort gegeben hätte, unter der Egg zu scheinen, wäre ich wohl nach Hause urückgekehrt. So aber flüchtete ich ıch an einen ruhigeren Ort. Einiger- ıassen vom Menschengewühl erholt, ersuchte ich, die GaZ etwas abseits les grossen Gedränges abzusetzen. )hne von der Masse abgelenkt zu wer- en, konnte ich problemlos auf die eute zugehen. Mit dem Kontakt, Ge- prächen und dem gelegentlichen Ver- ‚auf der GaZ lebte ich mich langsam in liesen Tag hinein. Als sich die FErfalaqserlehnisse hänuf-. DANIEL du hast.den Namen eines Engels ind Freude am Marihuanastengel u warst auserkoren zum Schönen ch kannte Dich mit einem Joint verwöhnen Deine Gesellschaft var uns allen heilig Denn durch Dich war’ n wir alle einig Dein Charme“. 1at viele Fesseln gesprengt Hast Dir-auch manchmal das: Fell versengt " Deinem mun’tren jungen Jahren Wenn sie dich jetzt.aufbahren Konnte ich es mir nicht denken Diese Freude zu verschenken Du: warst voraus’ als Schüler Und später selber Führer wolltest die Freuden der Welt erkunden 'JnA-drehtest einige weite Runder Wir denken alle noch an‘ Dich Dies-betrifft vor allem - mich Denn Du: warst wie mein Schn Und wir teilten uns deh Lohn Ju Liebhaber der schönen Frauen NMirst sie jetzt im Himmel Schauen Es schmerzt uns nun Abschied zu nehmen Sonst müssten wir uns auch Zu: Dir beduemen DEINE FREUNDL Frannt