be “ 00 4 FE a } : | N 4 : © 7} a 9 4 E JR j a DI Nr N° 38 Dezember 2008 Auflage: 14 000 Er 2 _- Verkauf in Stadt und Agglomeration N ] ‘ Redaktionsteam: Andi C, Barbara, Dominik, Guido, Kiwi, Sarah, Peter, Team Paradiesgässli, Sepp Riedener, Manuel Brillant, Rosmarie Kayser, Yolanda Mathys, Produktion und Layout: Loris Succo Liebe Leserin, lieber Leser Die Weihnachtszeit ist für Men: schen auf der Gasse schwierig. Käl- ‚e, Hunger, Geldnot, Probleme mit der Familie und die Sucht sind dann besonders schwer zu ertragen. Mar sehnt sich nach Wärme und Gebor:- genheit und kann diese doch nur in 3ruchstücken irgendwo erhaschen. Die Einsamkeit ist während den 7esttagen besonders bedrückend. Nebst der Verzweiflung gibt es abeı auch Hoffnungsschimmer. Im Par: liesgässli kann man sich ein unter ıaltsames Theaterstück anschauen ınd in der GasseChuchi gibt es an Weihnachten ein festliches Mahl. Währenddem Gassenleute in der Weihnachtszeit mit der Kälte zu <ämpfen haben, ist der Rest der Ge zellschaft mit dem Weihnachtsbum nel, den aktuellen politischen Er aignissen oder dem Wintersport be schäftigt. Vor allem in der Weih ıachtszeit ist die Nächstenliebe al erdings ein Gebot, dem wir uns an gesichts der Leiden von randständi- gen Menschen nicht entziehen soll ‚en. Ein verständnisvoller Gedanke ain Gespräch mit einer randständi- Jen Person oder eine Spende sind von Bedeutung und bringen die Be- Toffenen und den Rest der Gesell- schaft einander näher. Wir danken für Ihr Interesse sowie hre Solidarität und wünschen eine ;pannende Lektüre und eine be sinnliche Weihnachtszeit. Ihre GaZ Redaktion Ar } 7 Fr N Inhaltsverzeichnis Can 3 Ein Text und zwei Gedichte erzählen davon, wie das Weihnachtsfest für die Menschen auf der Gasse aussieht. 778 Der Konsumations- :aum bringt zwar zeitweise Hektik in die Gassenküche. Doch die positiven Aspekte überwiegen bei weitem. A Das Paradiesgässli stellt zich vor - und lädt zum Weihnachts- heater und zum grossen Fest, an dem 2s den neunten Geburtstag feiert. ae Eines Nachts gab es ain lautes Geräusch. Dann musste Sarah für sich und ihre Katzen eine neue Unterkunft suchen, ; Seite 7: 3 Ein Bündnis und ein Komitee engagieren sich in Luzern ‘Ur eine bessere Sozial- und Sicher neitspolitik und gegen Ausgrenzung. ET Felix war zwanzig Jah- ve lang drogensüchtig. Im zweiten Teil der Serie erzählt von seinen schlimm- sten Zeiten während der Sucht. Die neuen Konsumations- äume in der GasseChu- 2hi (neu K&A Gasse- Zhuchi) werden rege Jenutzt und von den Betroffenen geschätzt. nen. Es hat zwei voneinander ge- rennte Räume, in denen Drogen xonsumiert werden. Im einen werden lie Drogen gespritzt, im anderen ge- schnupft oder geraucht. Die Regeln, lie bezüglich der Consumationsräu- ne aufgestellt wur- len, sind diesel- jen wie vorher im jeissmättli, und es jat Betreuer, die ür Ordnung und icherheit sorgen. “jese Lösung finde ich echt gut. Ich ‚age mich nur, warum sie nicht von \nfang an in Betracht gezogen wurde. zutes Echo von Nutzerinnen ınd Nutzern Ich sprach mit verschiedenen ‚euten, die Drogen konsumieren, ‚ber die neue Einrichtung. Dabei jagten mir alle, dass es echt die bes- e Lösung sei, diesen in der Gasse- Chuchi zu betreiben, weil sie so ılcht noch weit laufen müssten, um hr Dope konsumieren zu können. Auch sei die Gefahr, dass die Polizei ainem auf dem Weg zum geschütz- ‚en Konsum das Heroin wegnimmt, nicht mehr vorhanden. Vor allem m — dieser Umstand «Diese Lösung finde ich echt sei einer der be- w sten, den die Jut. Ich frage mich nur, war- „ue Lösung mit ‚m sie nicht von Anfang an sich bringe. Alle Leute, die ich n Betracht gezogen wurde.» _ fragte, sagten Kiwi auch, dass die =" Art und Weise, wie es in den Konsumationsräumen zu und her gehe, ihnen echt gut ge- ‘alle, Wie ja fast jeder Bewohner der Stadt weiss, gab es grosse Opposi- ion, als der Fixerraum im Geiss nättli eingerichtet wurde. Der Quar- jerverein sammelte Unterschriften ınd bekämpfte das Projekt, wo er ur konnte. Deshalb hatten einige Irogenkonsumenten Angst, dass es such grosse Opposition gegen die sonsumationsräume in der Gasse id! IS Chuchi geben könnte. Daher waren ılle echt positiv erstaunt, als dieser ıufging, ohne dass es zu ähnlichen Aktionen kam wie vormals beim Zeissmättli. Jank an die Anwohner Daher möchten diejenigen, mit lenen ich sprach, allen, die rund um lie GasseChuchi wohnen und arbei- en, von Herzen danke sagen. Danke ür das Verständnis, das Sie den Drogensüchtigen entgegen bringen! denn es ist nicht selbstverständlich, len Drogensüchtigen Platz ein- ‚uräumen. Auch ich möchte diesen M4enschen Danke sagen für ihr Ver- ;tändnis und ihre Toleranz. Nun ha- ’)jen die Drogensüchtigen die Mög- ichkeit, sauber und unter Kontrolle hre Drogen zu konsumieren. So nüssen sie dafür nicht mehr öffent- iche WCs benutzen und haben auch mmer Zugang zu sauberen Sprit- ‚en. Die Gefahr, sich mit Aids oder ijem Hepatitis-C-Virus anzustecken, st so gebannt. Kiwi Wie ja fast jeder weiss, hat es in der Stadt Luzern für einige Zeit einen “ixerraum im ehemaligen Restau- ’ant Geissmättli gegeben. Doch es zeigte sich sehr schnell, dass dieser am falschen Ort war. Die Drogen- <onsumenten mussten zu weit lau- ’en, um zum Beispiel von der Gass- sChuchi ins Geissmättli zu gelan- gen, und so wurde dieser Fixerraum nur sehr selten benutzt. Dies waı sehr schnell zu sehen, und so such: ten die Verantwortlichen eine neue Lösung —- und sie fanden auch eine! In der GasseChuchi wurden neue Konsumationsräume eingerichtet und auch schon in Betrieb genom: fr dad.ch ee Ye ar watz 2, CH-6383 Dallenwil fon 041 6297900, Telefax 0416297201 und rh into@dod ch