E dr ® S $ Hd FE EA s Ba 8 » FC | ; N a X a 3 a a ; > S & £ C a ; 5} £ a * Es Di S Ha & b ® A X Ri 8 N b N° 39 Mai 2009, Verkauf in Stadt und Agglomeration 2. Auflage: 4 000 Fr 2 u www.gassenarbeit.ch E a ARedaktionsteam: Andi C, Andy H, Christian, Guido, Lidia, Nostradamus. Sarah, Susi, Manuel Brillant, Philippe Frey, Rosmarie Kayser, Yolanda Mathys, Isabel Schönenberger, Lukas Weber, Fridolin Wyss, Produktion und Layout: Loris Succo Liebe Leserin, lieber Leser Die Menschen auf der Gasse sind oftmals nicht in der Lage, einfache bürokratische Hürden zu überwin- den. Manchmal haben sie deshalb keine Krankenkasse oder sie haben einen Leistungsstopp bei ihrer Krankenkasse wegen Zahlungs schwierigkeiten. Diese Situation is! äusserst bedenklich. Die medizini- sche Behandlung ist nämlich oft- mals nötig, um die in der Verfas- sung garantierte Menschenwürde zu bewahren. Es ist deshalb nötig, über die Aufhebung des Leistungs- stopps in Härtefällen und die Über- nahme der Kosten durch den Staat zu diskutieren, Problematisch ist ferner, dass in Luzern der Wegweisungsartikel an- genommen wurde. Die Hanfinitiati- ve wurde hingegen abgelehnt. Recht und Ordnung werden als wichtiger angesehen als Solidarität und Toleranz. Die Kriminalisierung, die dabei entsteht, trifft randständi- ge Menschen besonders hart und weckt Unverständnis. Interessen- vereinigungen, randständige Men- schen sowie engagierte Bürgerin- nen und Bürger leisten jedoch Wi- derstand und nehmen diese unge- rechte und unfaire Behandlung nicht einfach hin. Wir danken für Ihr Interesse sowie Ihre Solidarität und wünschen eine spannende Lektüre. „Je, a m "> ur zu 7 a Ihre GaZ Redaktion Inhaltsverzeichnis AL Im Paradiesgässli trifft sich seit kurzem eine Gruppe Er- wachsener einmal pro Monat, um die Freizeit gemeinsam zu gestalten. ae 24 Daniel hat keine Woh- nung und ist treuer «Chuchi»-Benutzer. Im Interview sagt er, wie aufsuchende Sozialarbeit aussehen müsste. SW Luzern hat dem Weg- weisungsartikel zugestimmt. Jetzt gilt es, dessen Umsetzung genau und kri- tisch zu beobachten. KIA... Eine bestürzende Ge- schichte von «Anne Frank», wie sie sich heute und in dreissig Jahren abspielen könnte. ET 3 Cannabiskonsumen- (en werden weiterhin kriminalisiert - und Alkohol gilt nicht einmal als Betäubungsmittel. 8 Felix war zwanzig Jah- re lang drogenabhängig. Im dritten Teil der Serie erzählt er vom Heroin programm und vom Ende der Sucht. Aufsuchende Sozialar- beit ist dringend not- wendig und es braucht mehr günstigen Wohn- raum. Dies sind zwei Schlussfolgerungen aus einer Studie über die Lebenslage von Dro- genabhängigen in der Stadt Luzern. Wer in Luzern schwer drogenab- ıängig ist, hat ein kein einfaches „eben. Für einen Forschungsbe- icht haben Yolanda Mathys und Verena Aerne von der Hochschule für Soziale Arbeit Luzern 96 Perso- nen befragt, die sich letztes Jahr häufig im Salesiapark aufgehalten haben — 17 Frauen und 79 Männer, die alle illegale Drogen konsumie- ren. Die Schwierigkeiten dieser Be- völkerungsgruppe zeigen sich schon augenfällig beim Wohnen: 22 ?rozent der Befragten übernachten n der Notschlafstelle, bei Bekann- ‚en oder im Freien. Und 26 Prozent ıaben erst seit weniger als einerr. Jahr eine feste Wohnung oder ein Zimmer; das heisst, die Wohnsitua- :jon ist für knapp die Hälfte ziemlich unsicher. Ihren Lebensunterhalt können nur knapp 20 Prozent mit dem Lohn ‚on einer Arbeitsstelle bestreiten. 57 Prozent der Befragten leben von ler wirtschaftlichen Sozialhilfe, von ner IV-Rente oder von Arbeitslo- sengeld. Der Rest lebt vor allem von legalen Einkünften (13,5 Prozent) der sie werden von Verwandten, ”reundinnen oder Freunden unter- stützt. Fehlende Ausbildung macht :s für viele besonders schwierig, ine Arbeit zu finden. So haben ein ‘iertel der Männer und die Hälfte ler Frauen nach der obligatori- ichen Schule keine weitere Ausbil- lung abgeschlossen (insgesamt 33 'rozent). Fast 40 Prozent der Befragten ha »en keine Bezugsperson im Rah nen einer Sozialberatung — und für 3in Fünftel der Befragten zahlt kei: 1e Krankenkasse allfällige Arzt- ‚echnungen. Fünf Prozent haben jar keine Krankenkasse, bei der ındern besteht ein Leistungsstopp. weil sie die Prämien nicht bezahlen Yit Angeboten mehrheitlich zufrieden Mit den Angeboten im Bereich ier Überlebenshilfe in Luzern ist die yrosse Mehrheit der Befragten zu: rieden. Fast alle besuchen die jasseChuchi und nutzen die Kon- ‚umräume., 27 Prozent nutzen auch 1as medizinische Ambulatorium nd 13 Prozent die Notschlafstelle Inzufrieden sind aber viele mit den Iffnungszeiten: Die GasseChuchi schliesst um 18 Uhr und die Not- ichlafstelle öffnet erst um 21 Uhr. So nüssen sich Obdachlose während ıehrerer Stunden zwangsläufig im ”reien aufhalten. Den Spritzenbus ıutzen 8 Prozent regelmässig, das Angebot des Teams Gassenarbeit 5 ”rozent. Bild: Fotolia gangenen Jahren einiges erreicht», schreiben die Autorinnen des For- schungsberichts. Und: «Eine wichti- ge Angebotslücke konnte im ver- gangenen Jahr mit den Konsum: räumen in der GasseChuchi ge- schlossen werden.» Doch sie emp 'ehlen verschiedene Massnahmen, ım die Lebenssituation der Drogen- abhängigen zu verbessern. Dazu zehört in erster Linie die aufsuchen- le Sozialarbeit. Um eine Beratungs- stelle aufzusuchen, müsste die Leu- te die Hoffnung haben, dass sich 'hre Situation auch verbessern kön- ıe, schreiben die Autorinnen. Doch Dei vielen herrschten Gefühle von Hoffnungs- und Perspektivenlosig- zeit vor. Diese Menschen können ıur erreicht werden, wenn Berate- innen oder Berater auf sie zukom- men. Als dringend bezeichnen die Au- torinnen auch Massnahmen beim Versicherungsschutz, denn 20 Pro- zent der Befragten können heute keine Leistungen von Krankenkas- sen beziehen. Zudem müsse unbe- dingt günstiger Wohnraum erhalten ınd geschaffen werden — auch für sozial benachteiligte Menschen. Rosmarie Kayser Adad.ch reine |) )oornmarı mc Dorfplatz 2. CH-8383 Daflenwil "elefon041 629 7900, Telefax 0416237901 une nd £h info@dod.ch Aufsuchende Sozialarbeit notwendig «Die Überlebenshilfe/Schadens- minderung in Luzern hat in den ver