Seite 4 a Dezember 200€ PD „Meine Flucht in die Sucht Gewalt vom Stiefvater, Gewalt von andern Män- nern, Drogensucht... Adrianna (Pseudonym) erzählt offen von den Schwierigkeiten in ihrem Leben. Mein Leben war nie einfach. Ich habe viele Sachen lernen müssen, weil ich drogenabhängig bin. Es ist zum Teil ein verfluchtes Leben. Ich habe mir so viele andere Sacher gewünscht und erträumt. Zu Be ginn meiner Drogensucht habe ict mir grosse Illusionen gemacht dass ich jederzeit mit den Droger aufhören könnte, wenn ich wollte Doch erst, als ich aufhören wollte ist mir eigentlich bewusst worden dass ich abhängig war. Dass ich «Ich habe mich selbst dazu entschlossen, Drogen zu nehmen.» wirklich guter Freund auf, der mir die Möglichkeit gab, ein ganz neues Leben zu beginnen, ohne meine Fa- milie und deren Hilfe. Ich habe da auch einen Arzt gefunden, der mir die Möglichkeit gab, das Methadon zu beziehen. Da gelang es mir auch ängere Zeit, keinen Nebenkonsum zu haben, da ich auch kein Geld be- sass. Finanziell half mir mein guter Kollege. Doch dann passierte es mir zum zweiten Mal, dass ich von sinem Mann vergewaltigt wurde, Man lernt mit allem umzugehen, doch es war für mich eine furchtba- 'e Zeit. Ich hatte zu dieser Zeit viele Male die Gedanken, dass ich nicht mehr leben und meinem Leben ein Znde setzen wollte. Ich fragte mich viele Male, was an mir nicht stimmt, warum mir das wieder passiert ist. Ich hatte lange Zeit das Gefühl, dass ich ein sehr schlechter Mensch bin und fiel in eine schwere Depression. Doch dann ging es wieder berg- auf, Ich fand meine erste Wohnung und bekam Sozialgeld. Ich gab mir selbst eine Chance, noch etwas aus meinem Leben zu machen und «Ich fragte mich viele Male, was an mir nicht stimmt, warum mir das wieder passiert ist.» das Strassenheroin brauche, um nicht auf Entzug zu kommen. In dem Moment wird einem erst so richtig bewusst, dass man ein Prob: lem hat, das nicht so schnell lösbar ist. Es ist eine Tragödie für jede Fa- milie, wenn sie erfahren muss, dass ihr Kind, ihr Grosskind, ihre Nichte der Cousine in der Abhängigkeit der Drogensucht gelandet ist. Für meine Familie war es sehr schwer zu verstehen, dass ich drogensüch: tig bin. Meine Mutter machte sich Jrosse Vorwürfe, weil sie sich schuldig fühlte für meine Sucht Doch dies ist nicht so, jeder Süch tige entscheidet sich selbst zum Griff zu Drogen. Ich habe mich selbst dazu entschlossen, Droger zu nehmen. Doch in diesem Mo ment bist du dir nicht sehr bewusst, was dies für Auswirkungen auf das eben hat. Man lebt in diesem Mo- ment und denkt keine Sekunde daran, was das für die eigene Zu- <unft bedeutet. jewalterfahrungen können ein Leben aus der Bahn werfen ıcht Jahren selbst entscheiden zu lürfen, dass ich lieber bei meinen jrosseltern wohnen wollte. Meine Autter war so blind vor Liebe, dass ie bei ihm geblieben ist. Ich hatte ine Zeit lang Normalität und Sta- lität. Meine Grosseltern, meine anten und Onkel waren zu jeder eit für mich da. Ich hatte zu dieser ’eit einfach alles, was sich ein Kind rträumen kann. Ich wurde älter nd alles wurde schwieriger. Ich atte in der Schule zu kämpfen mit ‚usgrenzung, da ich Übergewicht atte. Ich wurde gehänselt. Da be ann der Kampf mit dem Selbstbe: ‚usstsein. Nicht nur wegen dem Ibergewicht sondern auch, weil ıir zu Hause eingetrichtert wurde, ie dumm ich sei. Auch mit der insamkeit hatte ich zu kämpfen, ’h hatte nicht viele Freunde, da ıir immer gesagt wurde, es mein- an es alle nur schlecht mit mir. Joch die Freunde die ich hatte varen wirklich Freunde, sie sind es ‚ogar bis heute noch. An die falschen „‚eute geraten Als ich zirka 17 Jahre alt war, jess es immer noch, du musst zu lause bleiben. Ich durfte lange ıicht in den Ausgang. Erst als ich nit meiner Mutter zusammenzog, :;onnte ich endlich mehr in den \usgang und hatte somit die Chan- 'e, neue Kollegen kennen zu ler- en. Doch dies war auch nicht im- ner gut. Ich lernte auch oft die alschen Leute kennen. Ich hatte ‚as Pech, dass ich an einen Manr jeraten bin, der für mich als gute: College galt, doch stellte sich etwas janz anderes heraus. Das war das ırste Mal, dass ich vergewaltigt vurde. Damit zu leben ist ein Pro- ‚jess. Aber man kann lernen, damit ‚u leben. Als mir das zum ersten Mal passierte, begann ich zu trin- <en. Man versucht es auf eine ’alsche Art zu verdrängen, doch ich :at es so. Ich fand dann etwas Gut- as für mich und machte ein Prakti- <um in einem Kinderheim. Dort ge- jel es mir sehr gut und es ging füı mich wieder einigermassen bergauf. Für mich begann auch eine Zeit wo ich einen Freund haben wollte Doch das war für mich zu Beginr 1icht so einfach. da ich nicht wirk Geschlagen und gehänselt Ich habe auch das Gefühl, meine Vergangenheit hat Einfluss ge- nommen, dass ich überhaupt mit Drogen begonnen habe. Bis ich fünf Jahre alt war, hatte ich eine gute Zeit in meinem Leben. Erst als meine Mutter - meiner Meinung nach - den falschen Mann geheira- tet hat, hat für mich der negative Einfluss für mein weiteres Leben begonnen. Derjenige, der heute der Ex-Mann meiner Mutter ist, hat meine Mutter wie auch mich ge- schlagen. Ich habe oft gesehen, wie er meine Mutter schlug; dies tat mir mehr weh, als wenn er mich schlug. Ich hatte das Glück. mit Spende an den Verein Kirchliche Gassenarbeit Mit einer Spende an den Verein Kirchliche Gassenarbeit Luzern können Sie einen Beitrag leisten zur Betreuung und somit zum Wohl der Gassenleute Spendenkonto: PC-Konto 60-30609-R Herzlichen Dank! Bild" Dreams Time ich einem Mann vertrauen konnte ch wurde auch immer verarscht 7ür mich wurden die Enttäuschun: jen zur Normalität. Die Wende kam mit dem deroinprogramm Und mit zwanzig Jahren begann zh dann mit den Drogen. Mit Stras- jenheroin habe ich begonnen. De ıat sich mein Leben ganz extreır jeändert. Mit 21 Jahren wurde ich ‚on meiner Mutter endgültig aus deı Nohnung geworfen. Da kam ich 1ach Luzern und da nahm mich ein Die Einsamkeit ist am Verblassen. und hat mein Herz verlassen Die Liebe im Leben hat das Glück gebracht, 3ibt mir alle Kraft Der Weg ist noch lange und weit und für die erfolgreiche Zukunft bereit. Lass die Liebe siegen im Leben, und der Sieg soll es geben. Adriann xämpfte für mein Leben. Als es mir wieder gut ging, lernte ich einen Mann kennen, der an mir Interesse gefunden hatte. Mit ihm war ich schliesslich drei Jahre zusammen, loch die Drogen brachten uns schlussendlich auseinander, da wir jeide Drogen konsumierten. Dann <am wieder ein neuer Abschnitt in neinem Leben. Zu Beginn stürzte ich otal ab. Doch als ich die Chance be- sam, in das Heroinprogramm zu <ommen, nahm mein Leben eine po- ;itive Wende. Von da an ging es mir sehr gut und ich baute mir ein gutes ı1eues Leben auf. Ich begann auch nieder ganz regelmässig zu arbeiten, auch wenn es in einem Arbeitspro- jramm war. Eine lange Zeit konnte ch mich nur noch auf mein Leben <onzentrieren. Und ich liess keinen Mann mehr in meine Nähe. Mein Le ıen war einfach aut. so wie es war Endlich die Liebe gefunden Die Jahre vergingen. Scheisse <am und Scheisse ging. Doch heu- e habe ich das, was ich will. Ich ıabe endlich das Leben und die Lie- »e für mein Leben gefunden. Es wurde auch langsam Zeit, denn ich »>in heute dreissig Jahre alt. So glücklich wie jetzt war ich in mei ıem bisherigen Leben noch nie Das ist der Mensch, den ich an mei- 1er Seite möchte, mit dem ich eine “amilie gründen möchte. Für das -eben mit ihm werde ich kämpfen ınd ich werde ihn nicht aufgeben. ch weiss, gemeinsam können wir einiges schaffen. Zum Beispiel eine grössere Wohnung finden, an einem Ort, wo wir uns wohl fühlen. Auch dass ich mein Leben mit den Dro- gen in den Griff bekomme, wünsche ch mir. Wenn wir Kinder wollen, werde ich vorher clean. Das ist für mich wichtig. Ich bin sehr dankbar, dass ich einen Mann habe, der mich ‚jebt wie ich bin und hinter mir steht. hundertprozentig. Ich freue mich endlich auf meine Zukunft. Ich gebe nicht auf. Es lebe das Leben. Adrianna (Pseudanym!