Liebe Leserin, lieber Leser Das Angebot der GasseChuchi mit der Kontakt- und Anlaufstelle wird rege genutzt. Der Raum ist im Moment je- doch eng. Drogensüchtige Menschen sind manchmal hektisch. Einige suchen in der GasseChuchi aber auch ein biss- chen Ruhe. Manche freuen sich auf das Mittagessen oder auf ein gutes Ge- spräch mit einem Freund. Einige kom- men auch um ein Spiel zu spielen. Für die Realisierung der Konsumräume für süchtige Menschen war das beharr- liche Engagement des Vereins Kirch- liche Gassenarbeit erforderlich. Von zentraler Bedeutung war aber auch die Bereitschaft der Behörden und der Bevölkerung. Nach der Pilotpha- se der Kontakt- und Anlaufstelle mit den Konsumräumen wurde die Wei- terführung beschlossen. Dies machte allerdings die Aufstockung erforder- lich. Durch den Ausbau gibt es in der GasseChuchi nun mehr Platz zum ver- weilen und wohl auch eine ruhige Ecke für Erschöpfte. Der Ausbau erscheint in diesem Sinne wie ein Geschenk für die Gassenleute. Wir danken für Ihr Interesse sowie Ihre Solidarität und wünschen eine span- nende Lektüre und eine besinnliche Weihnachtszeit.Ihre GaZ-Redaktion Verkauf in Stadt und Agglomeration LuzernDezember 2010, Nr. 44 Auflage: 14 000 www.gassenarbeit.ch Mitgearbeitet haben: Andi H., Beat, Bernadette, Ch. Z., David, Dominik A., Josef, Kurt, Müsu, Roger J., Silvia, Willy Ammann, Team Paradiesgässli In das neue Stockwerk bei der Gas- seChuchi mit der Kontakt- und An- laufstelle kommt die K&A. Sie hat u.a. zwei Konsumräume. Mit dem zusätzlichen Stock kommen auf das Personal sowie auf die Konsu- menten Neuerungen zu. Schon in der alten GasseChuchi an der Zü- richstrasse und auch nach der Ver- legung in die Industriestrasse war der Grundgedanke, dass man eine gute, warme Mahlzeit für ein paar Franken (heute 5.-) bekommt. Be- reits damals war das Treppenhaus manchmal so voll, dass man über die Leute steigen musste. Die Zeit ist im Wandel. Viele Besucher, die keine Drogen nehmen, meiden die GasseChuchi immer mehr, weil sie mit dem enormen Stress, der sich abspielt, nicht mehr zurecht kom- men. Also musste eine Lösung her. Es gibt neue Regeln Mitte Oktober hat der Bau des neuen Stockwerks begonnen. Es wird im Mai 2011 fertig sein. Dies ist für alle eine unabdingbare Notwendigkeit. Man erhofft sich eine Beruhigung der Gesamtlage. Dies wird auch zu 100 Prozent der Fall sein. Denn mit dem Neubau kommen auch neue Regeln. Ein Punkt, bei dem man nicht lang diskutieren wird: Für Nicht-Drogensüchtige wird wieder eine stressfreie Zone vorhanden sein, in der man auch wieder sozi- ale Kontakte pflegen kann; wo man in Ruhe jassen, Ping-Pong oder Billard spielen oder Zeitung lesen kann. Für die Drogenkonsumenten sind neue Konsumräume vorgese- hen. Wir wollen nie vergessen, dass auch sie Menschen sind. Ein Ruhepol Sie, liebe Leserinnen und Leser der GasseZiitig, waren ja sicher bei der Abstimmung für die Schaffung der Konsumräume. Wichtig ist, dass sich die Süchtigen und jene, die ei- nen Ruhepol während des Tages su- chen, sich nicht mehr auf die Füsse treten. Denn die Vergangenheit hat uns gezeigt, dass es so nicht weiter- gehen kann und wird. Drogen gab es lange vor unserer Zeit und es wird sie auch noch lange nach uns geben. Wir sollten vielleicht auch lernen, etwas mehr miteinander zu leben und nicht gegeneinander. Doch das ist eine andere Geschich- te und bedarf vieler Gespräche und Zeit. Auch kommen immer mehr synthetische Drogen auf den Markt. Beat 2010: Ein Rückblick Michi erzählt, wie es ihm bei der Arbeit ergangen ist und wie er sich fühlte. Seite 3 Im Mai soll das neue Stockwerk für die Kontakt- und Anlaufstelle fertig sein. In den zwei unteren Stockwerken wird die GasseChuchi da- durch mehr Platz haben. Man erhoft sich in diesem Bereich eine Beruhigung der Atmosphäre, die hin und wieder von Stress geprägt ist. Bild: GaZ Die Aufstockung der GasseChuchi mit K&A hat begonnen. Leben auf der Strasse Beat hat keine Wohnung. Er ist aber auf Wohnungssuchssuche. Seite 8 Jubiläum Die Luzerner Gassenarbeit fei- erte ihr 25-Jähriges Bestehen. Seite 5 Neue Räume für die Kontakt- und Anlaufstelle Seite 4 Beschaffungs- kriminalität Ein Suchtbetroffener schildert, wie er in die Mühlen der Justiz geriet. «Wir sollten vielleicht auch lernen, etwas mehr miteinander zu leben und nicht gegeneinander.» Beat