Liebe Leserin, lieber Leser Bei Personen, die von harten Dro- gen abhängig sind, ist die Gesund- heit durch die Suchterkrankung stark beeinträchtigt. Zudem haben sie als Folge oder als Ursache der Sucht oftmals mit weiteren gra- vierenden somatischen oder psy- chischen Krankheiten zu kämpfen. Hinzu kommen noch soziale Pro- bleme, so dass die Situation noch komplexer wird. Die verschie- denen gesundheitlichen und so- zialen Probleme sind miteinander verknüpft. Die Betroffenen drehen sich oftmals im Kreis und finden häufig keinen Ausweg. Es ist angesichts der Not wichtig, dass man Suchtbetroffenen Ver- ständnis entgegenbringt und ih- nen Hilfe anbietet. Alleine ist es für sie schwierig oder gar unmög- lich, weitere Schäden abzuwen- den, den Drogenkonsum bis zu einem gewissen Grad unter Kon- trolle zu halten oder ganz davon wegzukommen. Wir danken für Ihr Interesse sowie Ihre Solidarität und wünschen Ihnen eine spannende Lektüre. Ihre GaZ-Redaktion Verkauf in Stadt und Agglomeration LuzernMai/Juni 2012, Nr. 48 Auflage: 8 000 Herausgeber: Verein Kirchliche Gassenarbeit Luzern Mitgearbeitet haben: Anna, Borat, Andy C., Andi H., Beatrice, Daniele, Diego, Dominik A., Giovanni P., Ernesto, Fritz, Habakuk, Maya, Patrick, Ramdalf, Roland, Roger J., Willy Ammann, Claudio Soldati, Marlies Gessler, Marino Malagoli, Mathias Arbogast, Projektgruppe «Jahreskalender» Das Institut für Sozial- und Prä- ventivmedizin der Universität Lausanne führt seit 1993 wieder- holt Studien durch zur Situati- on von Drogenkonsumentinnen und Drogenkonsmumenten in der Schweiz, die in verschiedenen nie- derschwelligen Einrichtungen im Suchtbereich verkehren. Nieder- schwellig bedeutet, dass es für die Inanspruchnahme der Leistungen relativ wenige Anforderungen gibt. Dabei geht es darum, bei möglichst vielen drogensüchtigen Menschen den Schaden, der durch den Dro- genkonsum entsteht, möglichst klein zu halten. HIV und Hepatitis C In den untersuchten Einrichtungen ist der Spritzentausch eine zentrale Dienstleistung. Einige stellen auch Räume für den Konsum von mit- gebrachten Drogen zur Verfügung. Es wurden zwischen 13 und 23 Einrichtungen untersucht. Im Jahr 2011 wurden 773 Personen befragt. Auch Klientinnen und Klienten der K&A (Kontakt- und Anlaufstelle) in Luzern haben an der Befragung teilgenommen. Die Statistiken zei- gen u.a., wie hoch der Anteil der Personen ist, die von einer Infekti- on mit HIV oder Hepatitis C-Viren (HCV) berichten. HIV ist zwar be- handelbar, jedoch nicht heilbar. Bei Personen mit einer HCV-Infektion ist diese in etwa 70-80% der Fälle chronisch. Die Infektion geht mit dem Risiko einher, eine Leberzir- rhose oder einen Leberkrebs zu entwickeln. Die Infektionskrankheit kann jedoch durch eine Interferon- Behandlung zum Teil geheilt wer- den. Im Folgenden werden einige Ergebnisse der Berichte für die ver- schiedenen Jahre aufgezeigt und miteinander verglichen. Weniger HIV Erfreulicherweise ist bei den Dro- genkonsumierenden der Anteil mit HIV geringfügig tiefer als in frü- heren Jahren. 8% der Befragten, die schon einmal einen HIV-Test gemacht hatten, haben 2011 von einem HIV-positiven Befund be- richtet. 90% der Befragten hatten einen solchen Test gemacht. In den Jahren 2006 und 2000 hatten mehr Personen, nämlich 11%, von einem positiven Testergebnis berichtet. Starker Rückgang von Hepatitis C Bei der HCV-Infektion ist ein starker Rückgang festzustellen. 81% der Befragten hatten einen HCV- Test gemacht. Von diesen erhielten 33% ein positives Testergebnis. Im Jahr 2006 wurde eine deutlich hö- here Rate von 56% festgestellt. Im Fussball Die AC GasseChuchi und der FC Listo haben schwierige Spiele bestritten. Seite 3 Kinder im Heim Anna wurden die Kinder wegge- nommen. Sie leidet noch heute sehr darunter. Seite 8 Jahreskalender Eine Gruppe von Sozialpädagogik- Studentinnen hat mit Leuten von der Gasse einen Kalender erstellt. Seite 7 Seite 4 und 5 Alkoholentzug Roland fand nach dem Alkohol- entzug im Gefängnis in doppelter Hinsicht seine Freiheit wieder.Bei der Klientel der niederschwelligen Sucht- hilfe ist der Anteil der- jenigen mit HIV oder Hepatitis C zurückgegan- gen. Ein Grund: Bei der Injektion von Drogen werden weniger häufig die Utensilien geteilt. Fortsetzung auf Seite 3 Drogen unter hygienischen Bedingungen zu konsumieren, verhindert Infektionen mit HIV oder Hepatitis C. Bild: GaZ Drogenkonsumenten: weniger HIV und Hepatitis C