GasseZiitigLozärn Nun wurde es also ernst: der Zusammenzug der Nati für den Homless World Cup, die Fussball- weltmeisterschaft für Wohnungs- lose – noch eine Woche bis zum Aufbruch nach Mexiko. Wir tra- fen uns am Bahnhof Luzern, um ins Trainingslager nach Hasliberg zu reisen. Ein spezielles Gefühl eine Reise anzutreten, um sich zwei Wochen nur mit Fussball zu beschäftigen. Training und Ruhe Bei der Ankunft in Hasliberg wur- de schon klar: Hier kann es nur zwei Dinge geben: Training und Ruhe, somit auch keine Ablen- kung. Aber auch das Vertiefen der Teamverbundenheit konnte hier gestärkt werden, da wir ein Massenlager hatten und ab vom Schuss waren. Nach einer Woche im Trainings- lager und intensiver Arbeit ging das Abenteuer richtig los. Wir flogen von Basel über Amsterdam nach Mexico City: eben noch in der Schweizer Bergidylle und ein paar Stunden später bereits in ei- ner der grössten Städte der Welt. Wie bei Olympia Am Flughafen wurden wir von unseren Teamguides in Empfang genommen und fuhren direkt in unser Hotel. Zu unserer aller Überraschung war das Hotel sehr komfortabel. Wir waren in Einzel- zimmern untergebracht. Nach einer guten ersten Nacht starteten wir nun Richtung des Hauptplatzes der Stadt, dem Zó- calo, direkt am Regierungsgebäu- de und mitten im Zentrum. Dort erwartete uns ein eindrücklicher Spielort. Eine Playerslounge, drei Spielfelder – eines davon mit Tri- bünen für etwa 5‘000 Personen – und ganz viele begeisterte Mexi- kanerinnen und Mexikaner. Nach einer kurzen Besichtigung ging es auch sofort los mit der Er- öffnungsparade, ähnlich wie bei Olympia, nur etwas kleiner. Nach den Feierlichkeiten begannen Homeless World Cup in Mexiko Seite 4 Dezember 2012 Die Schweizer Mann- schaft erlebte Siege und – gegen Deutsch- land – in einem Spiel wie ein Krimi eine sehr knappe Niederlage. Sie war bei den me- xikanischen Zuschau- erinnen und Zuschauer sehr beliebt. Die Homeless-Nati mit Betreuern und Volunteers. Mit dabei war auch Ralf B. aus Luzern (obere Reihe: vierter von links). Bild: Olivier Joliat Trotz den zwölf angemeldeten Spielern im Team der Luzerner erschienen nur fünf Spieler zur Besammlung. Zudem war einer verletzt, kam jedoch trotzdem mit, um die Mannschaft anzufeu- ern. Wir fuhren also mit einem schmalen Kader und somit schlechten Voraussetzungen nach Zürich. Zwei Spieler von Obstikickers Die Obstikickers aus Rombach (AG) hatten zum Glück das glei- che Problem wie wir. So wurde aus zwei Mannschaften eine. Ro- ger und Chris, die einzigen Obsti- kickers und Mitglieder der Home- less-Nati, streiften die Trikots der AC Gassechuchi über und kämpf- ten gemeinsam mit unseren Foot- ballheroes um den Meistertitel. Vorrunde In der Vorrunde vermochte unsere zusammengewürfelte Truppe nur gegen Surprise Zürich zu gewin- nen mit 3:1. Einen zusätzlichen Punkt gab es beim Spiel gegen die Barracudas aus Frenkendorf, welches 1:1 endete. Highlight der Vorrunde war das Tor von Simon, der es endlich geschafft hatte, nach fünf Tur- niereinsätzen sein erstes Tor für die AC Gassechuchi zu erzielen. Simon wurde gebührend gefeiert. Unser langjährige Stammgoalie Stefan hat sich leider bei einem Gewaltschuss aus fünf Metern das Handgelenk verstaucht. Obstiki- cker Chris nahm seinen Platz im Tor ein. Stefan kämpfte auf dem Feld weiter. Qualifiziert für die Halbfinals Aufgrund der vier Punkte und des dritten Platzes in der Vorrunde haben wir uns für die Halbfinals qualifiziert. Die Jungs konnten das Halbfinalspiel gegen Street- dogs aus Basel lange ausgegli- chen gestalten. Erst in den letzten drei Minuten wurde das Spiel ent- schieden. Die Gegner konnten den Score von 2:2 bis zum Abpfiff auf 4:2 erhöhen. Gerechter vierter Platz Im kleinen Final um den dritten Platz war dann die Luft draussen. Die heissen Temperaturen und das schmale Kader kosteten zu viel Kraft. Leider mussten wir den letzten Podestplatz den Barracu- das überlassen. Wir mussten uns mit dem gerechten vierten Platz zufrieden geben. Zum Saisonabschluss gab es dann noch einen verdienten Abschluss- trunk! Dankeschön an die Mannschaft: Stefan, Michi, Simon, Mario, Ralf (Support) und die beiden Gastspieler Roger und Chris von Obstikickers.Philippe Frey AC Gassechuchi an der Schweizermeisterschaft Am 8. September fand in Zürich auf dem Hel- vetiaplatz die Surprise- Schweizermeisterschaft 2012 statt. Die Luzerner verpassten nur knapp einen Podestplatz. Von links: Michi, Roger, Stefan, Simon, Ralf und Chris an der Schweizermeisterschaft auf dem Helvetiaplatz in Zürich. Bild: GaZ Kleider und Schuhe spenden Das Medizinische Ambulatori- um des Vereins Kirchliche Gas- senarbeit bietet obdachlosen und randständigen Personen Körperpflege und Kleider- tausch an. Gesucht werden Winterkleider für 20- bis 50-Jährige so- wie geschlossene Schuhe. Die Spenden werden von der Geschäftsstelle des Vereins Kirchliche Gassenarbeit (Murbacherstrasse 20, Luzern) gerne entgegengenommen. Öffnungszeiten: Mo-Fr von 8.30-12.00 Uhr und 14.00- 17.00 Uhr (24. Dezember- 6. Januar geschlossen) Tel.: 041 227 20 80 Das Team des Medizinischen Ambulatoriums Schlafsäcke und Teetassen gesucht Die GasseChuchi sucht Schlafsäcke für wohnungslose Personen, die in der GasseChu- chi verkehren. Ebenso sucht sie Teetassen. Schlafsäcke und Teetassen werden gerne von Montag bis Sonntag zwischen 10 und 17 Uhr in der GasseChuchi, Geis- sensteinring 24 in Luzern ent- gegengenommen. Bei Fragen können Sie uns gerne anrufen auf 041 360 00 98. Die Waren können auch bei der Geschäftsstelle des Vereins Kirchliche Gassenarbeit ab- gegeben werden (Adresse und Öffnungszeiten siehe oben) Das Team der GasseChuchi «Wir fuhren mit einem schmalen Kader nach Zürich.» Philippe Frey Fahles Licht und Schatten um Gemäuer Hütten ohne Wärme, ohne Feuer Allein auf dieser Erde Nur schwarze Bäume, eine ferne Ziegenherde Gott hat die Welt verlassen Die Städte leer und auch die Gassen Der graublaue Horizont dämmert für ewig Die Kälte fängt das Herz im Käfig Zuletzt wird auch die Seele stumm Nihilum est nihilum Allein auf dieser Erde von Andi H.