Verkauf in Stadt und Agglomeration LuzernMai/Juni 2013, Nr. 51 Auflage: 10 000 Herausgeber: Verein Kirchliche Gassenarbeit Luzern Mitgearbeitet haben: Andi H., Bea, Chris, Dominik A., Erblin, Kurt B., Larry, Lena, Max, Otti, Paul, Stefan E., Willy Ammann, Cristina Amrein, Fridolin Wyss, Gabriela Rohrer, Marlies Gessler, Projektgruppe Alltagskultur Liebe Leserin, lieber Leser Mit Schicksalsschlägen und psy- chischen Belastungen kann auf unterschiedliche Weise umgegan- gen werden. Die Flucht in den Drogenkonsum ist eine Möglich- keit. Dieses Verhalten ist aller- dings sehr ungesund. Auch wenn man süchtig ist, gibt es noch andere Möglichkeiten, wie man mit psychischen Belastungen umgehen kann. Solche Verhal- tensweisen sind wichtig, wenn man weniger Drogen konsumieren möchte oder ganz darauf verzich- ten will. Zum Beispiel können eine Arbeit oder ein Hobby dazu beitragen, dass man weniger konsumiert. Während eines Urlaubs kann man wiederum abschalten und zu sich selbst finden. Auch die Teilnahme an einer Selbsthilfegruppe oder sich in eine Therapie zu begeben, sind wertvoll. Zudem hilft die Zu- flucht in die Religion Sorgen und Ängste abzubauen. Wir danken für Ihr Interesse so- wie Ihre Solidarität und wünschen eine spannende Lektüre. Ihre GaZ-Redaktion Die Einsamkeit schmerzt. Sie kann psychisch und auch körperlich krank machen. Wie gehen Sucht- betroffene mit ihrer Einsamkeit um? Viele Suchtbetroffene von der Gas se sagen mir, dass die Ein- samkeit sie zum Drogenkonsum animiert. Der Konsum hilft ihnen, das beklemmende Gefühl besser auszuhalten. Gründe für Einsamkeit Ich frage eine Frau und vier Män- ner, die harte Drogen konsumie- ren, wieso sie sich einsam fühlen. Franziska* und Beat* erzählen mir, dass die Trennung vom Part- ner beziehungsweise der Partnerin schwer zu verkraften war. Einige haben das Gefühl der Einsamkeit, weil sie keine Arbeit haben. Den meisten Befragten fehlen zu- dem Freundinnen und Freunde, denen sie sich anvertrauen kön- nen. Einige sagen, dass der Kon- takt zur Familie schwierig ist. Man trifft sich eher selten oder gar nicht. Anton* ist obdachlos und hat Probleme mit den Ämtern. Er fühlt sich deshalb alleingelassen. Daniel* meint: «Wenn ich alleine in meinem Zimmer bin, zum Bei- spiel am Abend, fühle ich mich sehr einsam.» Strategien zur Bewältigung Diese Menschen haben, abgesehen vom Drogenkonsum, weitere Stra- tegien entwickelt, die ihnen hel- fen, das unangenehme Gefühl des Alleinseins abzuschwächen. Die meisten Befragten sagen, dass es hilft, wenn sie mit Angehörigen sprechen können. Schön ist auch, wenn man mit Familienmitglie- dern etwas unternimmt. Für Mar- cel* ist seine Ehefrau eine wich- Gassenleben In einem neuen Film wird über das Leben der Gassenleute in Luzern und die Gassenarbeit berichtet. Seite 3 Jakobsweg Kurt hat sich gut auf seine Pil- gerreise vorbereitet. Seite 8 Süchtige Mutter Die Erziehung eines Kindes ist problematisch, wenn die Mutter drogensüchtig ist. Seite 7 Seite 4 und 5 Absturz Nach zwanzig Jahren ohne Dro- gen ist Lena wieder abgestürzt. Jeder Mensch fühlt sich bisweilen einsam. Man- che fühlen sich dann alleingelassen oder gar ungeliebt – die emotio- nale Wärme fehlt. Fortsetzung auf Seite 3 Das Gefühl alleine zu sein und nicht geliebt zu werden, kann sehr belastend wirken. Bild: Fotolia Wie Drogenkonsumenten die Einsamkeit bewältigen «Wenn ich alleine in meinem Zimmer bin, zum Beispiel am Abend, fühle ich mich sehr einsam.» Daniel