Seite 2 Nr. 51 Mai/Juni 2013GasseZiitigLozärn Armut von Andi H. Armut ist Weinen ohne Tränen Sehnsucht ohne Hoffnung Leben ohne Du Demut ohne Wahl Menschen ohne Blicke Armut heisst jeden Tag ein bisschen Weltuntergang. Am 1. Februar nahmen wir in der Matthäuskirche Abschied von Freundinnen, Freunden und Fami- lienangehörigen, die ein Drogen- problem hatten. Jedes Jahr findet Anfang Februar eine solche Ab- schiedsfeier statt. Mir wurde klar, dass das nächste Mal auch mein Name oder der eines geliebten Men- schen auf der Liste stehen könnte. Schon viele Menschen verloren Wir, die noch leben, haben schon so viele Menschen auf diesem Weg verloren, gefangen in der Dro- gensucht. Bei jedem verlorenem Freund und jeder verlorenen Freundin hat es weh getan. Denn wir wussten, durch welche Hölle sie gegangen waren. Ich bin schon über fünfzig Jahre alt und ich verlor schon viele mei- ner Drogenfreunde und -Freun- dinnen, ohne dass sie die Hälfte meines Alters erreicht hatten. Hilfe in der GasseChuchi Früher starben die Drogenkonsu- mentinnen und Drogenkonsument - en häufig unter dreissig Jahren an einer Überdosis oder an Krank- heiten wie Aids oder Hepatitis. Heute hat sich das aus verschie- denen Gründen geändert. Wir fin- den Hilfe und Unterstützung in der GasseChuchi, in der Kontakt- und Anlaufstelle und bei Ärzten, die Sprechstunden anbieten. Wir er- halten auch eine Aufklärung und Informationen zum Beispiel über die Stoffqualitäten und die Mög- lichkeiten und Nebenwirkungen des Drogenkonsums. Auch hilft es schon, dass wir Suchtbetroffenen uns gegenseitig aussprechen und über unsere Probleme reden. Es ist jedes Mal so traurig, wenn jemand gestorben ist, vor allem wenn er oder sie es geschafft hat auszusteigen und von den Dro- gen wegkam und dann durch eine Krankheit doch sterben musste. Brennende Kerzen Es hat mich sehr berührt, wie viele Menschen kamen, um Abschied zu nehmen von den siebzehn Frauen und Männern, die ein Drogenpro- blem hatten und im letzten Jahr gestorben sind. Die vielen bren- nenden Kerzen haben gezeigt, wie gross die Anteilnahme war. Ich hoffe für uns alle, dass wir weiter die Hilfe und Unterstüt- zung durch den Verein Kirchliche Gassenarbeit bekommen; und dass es jedes Jahr weniger Drogentote gibt, von denen wir uns für immer verabschieden müssen. Bea Gedenkfeier in der Matthäuskirche Zahlreiche Menschen haben Abschied genom- men von den siebzehn Frauen und Männern, die ein Drogenproblem hatten und im letzten Jahr gestorben sind. Hoffentlich sind das nächste Mal weniger Opfer zu betrauern. Die Wärchstatt restauriert Ihre Gartenmöbel Die Wärchstatt bietet rand- ständigen Menschen, die aus gesundheitlichen Gründen keiner Erwerbsarbeit mehr nachgehen können, eine Tagesstruktur durch sinnstif- tende Beschäftigung. Im Verkaufslokal am Hirschen- graben 41b in Luzern werden folgende Artikel angeboten: • Gartenmöbel • Restaurierte Möbel • Geschenkartikel Zudem nehmen wir gerne Aufträge entgegen für: • Gartenarbeiten • Versandarbeiten • Restauration von Möbeln und Gartenmöbeln Ihre alten Gartenmöbel (Me- tall/Holz) holen wir gerne bei Ihnen ab. Öffnungszeiten des Verkauf- lokals: Mo – Fr 13.30 Uhr bis 16.30 Uhr Wärchstatt Tagesstruktur Bruchstrasse 31, 6003 Luzern Tel. 041 240 16 82 waerchstatt@jobdach.ch www.jobdach.ch Die Matthäuskirche in Luzern. Bild: GaZ Impressum Herausgeber: Verein Kirchliche Gassenarbeit Luzern Adresse: GasseChuchi, Redaktion GasseZiitig, Postfach 4352, 6002 Luzern; gasseziitig@gassenarbeit.ch Redaktion: Manuel Brillant, Walter Ludin Produktion und Layout: Manuel Brillant, Dario Tolone, Marco Schmid Druck: Druckerei Odermatt AG, Dallenwil; Gedruckt auf Recycling- papier Die Inhalte der GasseZiitig müssen nicht die Meinungen des Vereins Kirchliche Gassenarbeit Luzern wiedergeben. Ersehnter Frühling von Dominik A. Vorüber ist die Winterzeit, endlich macht sich der Frühling bereit, denn dieses Jahr war der Winter lang, verursachte bei vielen einen Gefühls-Stau. Können wir es wirklich glauben, hat der Frühling Einzug gehalten? Denn ist dem so, sind wir noch so froh! Doch wollen wir nun den Frühling willkommen heissen, damit wir die Winterkleider endlich vom Körper können reissen. Was ist schöner als die Gewissheit, dass jeden Tag die Sonne scheint. Sie macht uns fröhlich, glücklich und mehr. Auf diese Gefühle freuen wir uns dieses Jahr sehr. Wir wollen das schöne Wetter und die Wärme geniessen, draussen feiern, Party machen und Freundschaften schliessen. Also, was ist schöner als die Ausschüttung von Frühlings-Hormonen, nach Monaten von grau-nassen Tagen, bitter wie Zitronen! In Erinnerung an Pius Wir haben unsere Kindheit und unsere Jugendjahre miteinander verbracht. In den wilden Zeiten nannten wir dich Speedy. Du warst wirklich bei jeder Party dabei und hast uns manchen Lacher geschenkt. Wir waren Hippies, immer viel Musik und Bier. Die Guggenmusik Muggentätscher war unsere schönste Zeit. Du hast dich immer daran erinnert. Ich finde es schade, dass du schon gegangen bist. Wir hätten sicher noch mal gefeiert. Schade, but that’s Life, vielleich sehen wir uns mal wieder. Nur mit den besten Andenken an dich. Du fehlst mir schon. Dein Freund Otti Verkauf: Bei der Matthäuskirche Luzern www.hanfkerzen.ch kerzen-camenzind@gmx.ch und Tel.: 041 320 15 54 Kerzen Camenzind Adieu Dani Leider musste ich am 14. Dezember 2012, als ich mit Dani per SMS etwas abmachen wollte, erfahren, dass er verstorben sei. Ich war natürlich sehr schockiert, da ich zwei Tage zuvor noch mit ihm gesprochen hatte. Ich habe Dani als sehr netten, einfühlsamen und hilfs- bereiten Menschen kennen gelernt. Leider kannte ich seine Familie nicht, als er noch lebte. Erst als die Abdankungsfeier in der GasseChu- chi stattfand, sah ich sie zum ersten Mal. Diese Feier war ein sehr eindrücklicher Moment für mich. Wir unternahmen zusammen relativ viel. Wir gingen ab und zu einen trinken oder spielten Tischtennis. Für mich fühlt es sich immer noch unwahr an. Ich hoffe immer noch jeden Tag, dass Dani zur Tür rein kommt. Ich wünsche Danis ganzer Familie viel Kraft. Ich werde Dani immer in meinem Herzen haben und hoffe, dass es ihm gut geht, dort wo er jetzt ist. Stefan E. Adieu Tobias Du hattest ein gutes Herz, warst immer gut gelaunt und hattest immer ein Lächeln im Gesicht. Du warst liebevoll, hilfsbereit, korrekt und bodenständig. Wir lernten dich auf der Gasse kennen. Du kamst von Deutschland und warst noch nicht so lange in der Schweiz. Wir hoffen, du bist an einem guten Ort. Deine aufgestellte Art wird uns fehlen. Ruhe in Frieden. In tiefer Trauer deine Freunde Erblin und Paul