Liebe Leserin, lieber Leser Es gibt im Leben manchmal schwierige Zeiten. Ein heftiger Streit mit der Familie belastet ei- nen oder es steht eventuell nicht gut um die eigene Gesundheit. Wie geht es weiter, fragt man sich. Man kann nicht alles beeinflus- sen. Aber gewisse Dinge schon. So kann ein offenes und ehrliches Gespräch mit Familienmitgliedern die Beziehungen vielleicht verbes- sern. Ein gesundheitsbewusstes Verhalten kann ausgebaut oder neu aufgenommen werden. Hil- fe bei einer Beratungsstelle zu suchen, Hobbys zu pflegen oder auch wieder mal in die Ferien zu gehen, um sich zu entspannen, können ebenfalls wichtig sein. Letztendlich verfügt jeder Mensch auch in schwierigen Situationen über gewisse Ressourcen, die dann besonders wichtig sind. Wir danken für Ihr Interesse so- wie Ihre Solidarität und wünschen eine spannende Lektüre. Ihre GaZ-Redaktion Verkauf in Stadt und Agglomeration LuzernSeptember 2014, Nr. 55 Auflage: 9 000 Herausgeber: Verein Kirchliche Gassenarbeit Luzern Mitgearbeitet haben: Bea, B. Seeholzer, Dani K., D. Kellenberger, Fritz, Habakuk, J. Meier, Kiwi, Manuel P., Maya, Ralf B., Roger J., Kinder, Eltern und TeamerInnen vom Para- diesgässli, Luca Bartulovic, Luzerner Psychiatrie, Willy Ammann Ich habe in Zürich den Platzspitz und den Letten durchlebt und bin erst seit 2006 frei von der Sucht. Ebenso brauche ich keine thera- peutisch-medizinische Hilfe mehr. Meine Familie hatte mit mir gelit- ten und es auf ihre Art und Weise durchgezogen. Aufs Land Vor vielen Jahren bin ich bewusst mit meinen Kindern und meinem Mann von der Stadt aufs Land gezogen. Fünfzehn Jahre waren genug Zeit, um endlich vieles an- ders, besser oder gar nicht mehr zu tun. Auf dem Land erlebten wir unglaubliche intensive Jahre. Es war auch an der Zeit, sich mit der ganzen Familie auszusprechen. Nun war die Zeit da, dass sie offen über die vergangenen Jahre spre- chen konnten. Die Beziehungen innerhalb meiner Familie wurden durch diese Gespräche stärker und inniger als zuvor. Das grosse Ver- trauen, welches wir heute haben, musste erst mal aufgebaut werden. Mutter und Tochter Als ich vor zirka acht Monaten aus finanziellen Gründen mitten in die Stadt zog und mein älte- ster Sohn auszog, kam ich öf- ters in Kontakt mit der anderen Welt: der Gassenszene. Ich lernte so die Familiengeschichte einer Mutter und ihrer drogensüch- tigen Tochter kennen. Das The- ma wurde für mich zur Herzens- angelegenheit. Ich versuchte, Vergleiche zu schaf- fen zwischen meiner und dieser anderen Familie. Doch es gelang nicht immer. Jede Familie hat ihre eigenen Erfahrungen. Mir wurde klar, was für eine supertolle Fami- lie ich habe. Die andere Familie In der anderen Familie haben die Mutter und ihre Tochter jede mög- liche Hilfe und Unterstützung er- fahren. Zwanzig Jahre lang war die AC GasseChuchi Zum ersten Mal fand das Surprise-Fussballturnier in Luzern statt. Seite 3 Bogenbau Roger ist fasziniert vom Bauen von Pfeilbögen. Seite 8 Lagerdraht Auch diesen Sommer fuhren Kin- der, Eltern und Betreuende vom Paradiesgässli ins Sommerlager. Seite 7 Seite 4 Nahtoderfahrung Das Leben von D. Kellenberger hat sich nach seiner Nahtoder- fahrung stark verändert. Familienkonflikte und verworrene Nächstenliebe Fortsetzung auf Seite 3 Wenn ein Sohn oder eine Tochter drogen- abhängig wird, ist dies für die ganze Familie eine Belastung. Es gibt verschiedene Arten, mit der problema- tischen Situation um- zugehen. Bea erzählt von ihrer eigenen und von fremden Familien. Eine Mutter leidet, wenn sie ihrer drogensüchtige Tochter bei ihren Problemen nicht wirklich helfen kann. Bild: iStock «Mir wurde klar, was für eine supertolle Familie ich habe.» Bea