GasseZiitigLozärn senlosem Tanzen zu einer gefähr- lichen Erhöhung der Körpertem- peratur kommen. Gesundheitliche Folgeprobleme sind Krämpfe, höheres Risiko für Schlaganfälle, Kreislaufversagen durch Hitzekol- laps bis hin zum Wärmetod infol- ge eines Hitzschlags. Nach Abklingen der Drogenwirkung sind Erschöpfungszustände und Depressionen Hauptprobleme. Auch Leber- und Nierenbeschwerden, Herz-Kreislauf-Beschwerden, Kopf- schmerzen, Gedächtnisstörungen und Schlaflosigkeit kommen vor. Langzeitnebenwirkungen Wird Ecstasy regelmässig genom- men, nimmt die innere berüh- rende Wirkung ab. Übrig bleibt eine antriebssteigernde und ent- hemmende Wirkung. Bei häu- figerem Konsum und höheren Dosen können Hirn- und Nerven- schädigungen auftreten. Die Folge sind zum Beispiel Gedächtnisstö- rungen, Konzentrationsschwäche, Sprachstörungen und Persönlich- keitsveränderungen. Der Ecstasy- Konsum bewirkt keine körperlichen Entzugserscheinungen. Jedoch be- steht die Gefahr einer psychischen Abhängigkeit. Schadensminderung Ecstasy-Konsumierende wenden sich nur selten an eine Drogen- beratungsstelle. Die Ecstasy- Prävention muss deshalb eine aktive, szenenahe Arbeit vor Ort einschliessen. Erfahrungen zei- gen, dass in der Szene ein grosses Bedürfnis nach Information über psychoaktive Substanzen, deren Wirkungen und Risiken besteht. Die erste präventive Botschaft lautet: Drogenkonsum ohne Ri- siko gibt es nicht! Eine direkt an den Konsumorten stattfindende schadensmindernde Massnahme, die in der Schweiz teilweise ein- gesetzt wird, ist das Testen von Ecstacy-Pillen und anderen Dro- gen mit mobilen Labors. Dabei wird die tatsächliche Zusammen- setzung erkannt. An gewissen Partys, vor allem in Zürich und in Bern, gibt es die Möglichkeit, das Produkt analy- sieren zu lassen. Unerlässlich bei solchen Tests sind die Mitwirkung von Fachpersonen, der Dialog mit den Konsumierenden sowie die Vermittlung von klaren Präven- tionsbotschaften. Will man trotz den Risiken nicht auf den Ecstacy- Konsum verzichten, findet man auf saferparty.ch die aktuellsten Warnungen von gefährlichen Ec- stacy-Pillen. Auch Pillen, die nicht auf dieser Seite erscheinen, können andere als die erwarteten Inhalts- stoffe enthalten. Auf den Konsum von zu hoch dosierten Pillen sollte verzichtet werden. Auch das soziale Umfeld und die eigene Stimmung sollten passen.Manuel Brillant Quellen: suchtschweiz.ch, mindzone.info, saferparty.ch Drogeninfo Ecstasy Seite 5 Nr. 55 September 2014 «Drogenkonsum ohne Risiko gibt es nicht!» Manuel Brillant In Diskotheken wird machmal Ecstasy konsumiert, um angenehme Gefühle zu verstärken. Bild: iStock psychisch abhängig. Der Rausch- zustand machte mich extrem gleichgültig. Ich pflegte mei- ne Bekanntschaften nicht mehr und verlor sämtliche Sozialkon- takte. Auch meinen Job kündigte ich. Zunehmend zog ich mich in meine kleine Wohnung zurück und lebte in den Tag hinein. Ich hat- te keine Tagesstruktur mehr und blieb die meiste Zeit im Bett liegen. Schon bald bestimmten die Drogen mein Leben, bis zu dem Ereignis, das mich zum Umdenken brachte. «Energetische Wesen» Meine ungesunde Lebensweise hatte ihren Preis gefordet. Plötz- lich spürte ich extreme Schmerzen im Afterbereich. Die Diagnose der Ärzte: ein grosser Abszess mit ei- ner vorangeschrittenen Gewebe- infektion, die tödlich verlaufen kann. Sofort wurde ich notfallmä- ssig operiert. Während der Ope- ration erlebte ich etwas Wunder- volles, das ich nie mehr vergessen werde: eine kurze, aber intensive Nahtoderfahrung, die ich kurz be- schreiben möchte. Ich befand mich an einem dunk- len und kalten Ort: Es fühlte sich an, als ob ich von vielen Genera- tionen, die mir irgendwie vertraut waren, umgeben war. Angeregt unterhielt ich mich mit diesen «energetischen Wesen». Ich nenne sie so, weil sie eine unbeschreib- liche Energie ausstrahlten! Von den Wesen erfuhr ich, dass sie ge- storbene Seelen waren. Eines der «energetischen Wesen» sagte mir, ich solle ihm folgen. Ohne Widerspruch folgte ich ihm bis zu einem Tunnel. Am Ende des Tunnels sah ich ein weisses Licht. Jetzt spürte ich ein Gefühl der Wärme und die Einladung, in das Licht hineinzugehen. Da sprach das Wesen, wenn ich mit ihm in das Licht ginge, wäre mein Leiden vorbei! Ich überlegte, ob ich ihm folgen würde. Denn die Vorstellung, nicht mehr leiden zu müssen, gefiel mir sehr. Den- noch überkam mich ein starkes Angstgefühl, als ich dem Licht näher kam. Weitere operative Eingriffe Ruckartig spürte ich wieder mei- nen physischen Körper und er- langte mein Bewusstsein. Als ich aus meinem Delirium erwachte, sagte der behandelnde Arzt, der neben meinem Spitalbett stand, dass ich fast gestorben sei. Ich stand unter Schock. Sechs Wochen später, nach meh- reren operativen Eingriffen, wur- de ich aus dem Spital entlassen. Leider war ich nicht ganz gesund. Denn ich bekam einen künstlichen Darmausgang, ein so genanntes Stoma (früher: «anus praeter»). Ich brauchte erst einmal ein paar Tage, um mich an das «Ding» auf meinem Bauch zu gewöhnen. Die Hoffnung stirbt zuletzt Meine Nahtoderfahrung gab mir in dieser schlimmen Zeit Kraft. Nie zuvor spürte ich ein so unbe- schreibliches Gefühl der Einzig- artigkeit! Die «göttliche Macht» gab mir eine zweite Chance, die ich unbedingt nutzen möchte. Also sagte ich mir: Die Hoffnung stirbt zuletzt. Dieses Sprichwort wurde mein Leitsatz. Ich kämpfte und betete. Ein halbes Jahr später musste ich zu einer Nachuntersuchung. Danach erhielt ich die frohe Botschaft, dass man mit einem schweren operativen Eingriff das Stoma zurückverlegen könnte. Ich war überglücklich. Nach einem halben Jahr mit schwerster kör- perlicher Behinderung wurde ich wieder ganz gesund! Doch da kam die Hiobsbotschaft! Der Arzt teilte mir mit, dass man den künstlichen Darmausgang wahrscheinlich doch nicht rück- verlegen könne. Danach haderte ich mit mir und der Welt. Ich wollte lieber sterben, als so leben zu müssen. Doch meine Nahto- derfahrung hat mich davon über- zeugt, dass es auf dieser Welt eine «höhere Macht» gibt. Dank dieser Erfahrung und meiner körper- lichen Genesung, konnte ich mich von meiner langjährigen Canna- bissucht befreien. Jeden Tag geniessen Mit neuem Selbstwert lebe ich heute viel bewusster und geniesse jeden Tag ohne Cannabisrausch. Meine Krankheitsgeschichte ist jetzt schon bald drei Jahre her. Unter dem Leitsatz: Es reicht nicht eine gute Botschaft zu haben, man muss sie den Menschen auch brin- gen, habe ich mich entschlossen, diesen Bericht zu veröffentlichen. Vielleicht ermutige ich den einen oder anderen auch, auf den regel- mässigen Konsum von Drogen zu verzichten. Denn die Gesundheit ist das Wertvollste, was wir Men- schen haben!D. Kellenberger Nahtoderfahrung «Da sprach das Wesen, wenn ich mit ihm in das Licht ginge, wäre mein Leiden vorbei!» D. Kellenberger Buch: «Ich habe die Wolke geküsst …» D. Kellenberger hat ein Buch verfasst über seine Nahto- derfahrung und wie es ihm danach erging. Dieses ist im Verlag Lebensrei- se erschienen und im Buch- handel erhältlich.