Sepp Riedener in der GasseChuchi. Bild: Jutta Vogel Verkauf in Stadt und Agglomeration LuzernAugust 2015, Nr. 58 Auflage: 10 000 Herausgeber: Verein Kirchliche Gassenarbeit Luzern Mitgearbeitet haben: Bea, Heinz Kropf, Jackie Meier, Nadine, René, Stefan, Willy Ammann, Fridolin Wyss, Heidi Bendel, Isabel Schoenenberger, Jutta Vogel, Marlies Gessler, Pirmin Bosart, René Baschung, Roger Lütolf, Ruedi Meier, Sepp Riedener Liebe Leserin, lieber Leser Das Motto des Dreissig-Jahre- Jubiläums heisst «Ausser Rand und Stand». Dieses Sprichwort kennen Sie wahrscheinlich gut. Es bedeutet: «besonders fröh- lich sein, übermütig werden»; aber auch: «sich nicht beruhi- gen können, wild unkontrol- liert oder unbändig sein». Nicht unkontrolliert, aber besonders fröhlich wird es am Jubilä- umsfest des Vereins Kirchli- che Gassenarbeit bestimmt zu und her gehen. Randständige oder gar «aus- ser dem Rand stehende» Men- schen sollen mit Unterstützung der Gassenarbeit imstande sein, an unserer Gesellschaft teilzu- haben. Dafür stand und steht die Gassenarbeit in Luzern nun schon seit dreissig Jahren ein. Dafür steht auch das Motto un- seres Festes, zu welchem alle herzlich eingeladen sind – egal wo sie stehen. Wir danken für Ihr Interesse so- wie Ihre Solidarität und wün- schen eine spannende Lektüre. Verein Kirchliche Gassenarbeit Rückblick In den letzten dreissig Jahren sind viele Angebote in der Gassenar- beit geschaffen worden. Seite 4 & 5 Herausforderungen Die Gassenarbeiterinnen und Gassenarbeiter sind mit neuen Herausforderungen konfrontiert. Seite 8 Sepp Riedener war 1976 Mitbegründer des Drogen Forums Inner- schweiz (DFI). Seit der Gründung der Luzerner Gassenarbeit ist er trei- bender Motor für sämt- liche Aktivitäten zu- gunsten der Menschen in der Drogenszene. Er arbeitete nach der Pen- sionierung noch sieben Jahre als Seelsorger für die Gassenszene. Dieses Mandat gibt er Ende August 2015 ab.Fortsetzung auf Seite 3 30 Jahre Gassen- arbeit Luzern Seite 10 Wohnungssuche Für Drogensüchtige ist es sehr schwierig eine Wohnung zu finden. Sepp Riedener, Sie sind das Urge- stein der Luzerner Gassenarbeit. Noch lange nach der Pensionie- rung haben Sie sich für die Nöte der Randständigen engagiert: Sind Sie selber vielleicht auch – ein wenig «süchtig»? Sepp Riedener: Die Botschaft Jesu: «Ich bin gekommen für die Armen» hat mich betroffen gemacht. Ich kam selber aus der Armut, muss- te als Jugendlicher betteln. Daraus hat sich ein Lebensmodell ergeben, das für mich stimmt. Es ist eine in- nere Landkarte, der ich überzeugt gefolgt bin. Sie hat mich motiviert, diese Botschaft in ganz konkrete Arbeit umzusetzen. Es ist nicht einfach ein Job, den ich gemacht