GasseZiitigLozärn Impressum Herausgeber: Verein Kirchliche Gassenarbeit Luzern Adresse: GasseChuchi, Redaktion GasseZiitig, Postfach 4352, 6002 Luzern; gasseziitig@gassenarbeit.ch Redaktion: Manuel Brillant, Walter Ludin Produktion und Layout: Marco Schmid, Dario Tolone Manuel Brillant Druck: Druckerei Odermatt AG, Dallenwil; gedruckt auf Recyclingpapier Die Inhalte der GasseZiitig müssen nicht die Meinungen des Vereins Kirchliche Gassenarbeit Luzern wiedergeben. Die Wärchstatt restauriert Ihre Gartenmöbel Die Wärchstatt bietet rand- ständigen Menschen, die aus gesundheitlichen Gründen keiner Erwerbsarbeit mehr nachgehen können, eine Tagesstruktur durch sinnstif- tende Beschäftigung. Im Verkaufslokal am Hirschen- graben 41b in Luzern werden folgende Artikel angeboten: • Gartenmöbel • Restaurierte Möbel • Geschenkartikel Zudem nehmen wir gerne Aufträge entgegen für: • Gartenarbeiten • Versandarbeiten • Restauration von Möbeln und Gartenmöbeln Ihre alten Gartenmöbel (Me- tall/Holz) holen wir gerne bei Ihnen ab. Öffnungszeiten des Verkauf- lokals: Mo – Fr 13.30 Uhr bis 16.30 Uhr Wärchstatt Tagesstruktur Bruchstrasse 31, 6003 Luzern Tel. 041 240 16 82 waerchstatt@jobdach.ch www.jobdach.ch Im Gedenken an Daniel Ich Roli, genannt Träschli, bin mit Daniel in die erste bis sieb- te Klasse in die Schule gegangen. Mit sechzehn Jahren hat er eine Bäckerlehre mit Ab- schluss gemacht. Er hatte immer eine Beziehung mit einer Freundin, fünfzehn Jahre mit Eveline und die letzten über dreizehn Jahre mit Doris. Als sie vor zwei Monaten gestorben ist, hatte er keine Energie mehr. Gesundheitlich war er sehr angeschlagen. Er hatte keine grosse Lebenslust mehr, wie er mir als sehr guten Schulkollegen und Menschen sagte. Ich vermisse ihn sehr. Ich habe wie er meine Probleme mit der Sucht und anderem. Jetzt geht es dir sicher besser.Dein bester Freund Roli Tresch Chuchi-Bon – ein sinnvolles Geschenk Gassenleute sind dankbar, wenn sie auf der Strasse Chuchi-Bons ge- schenkt bekommen. Chuchi-Bons können für fünf Franken bei der Ge- schäftsstelle des Vereins Kirchliche Gassenarbeit an der Murbacher- strasse 20 oder direkt in der Gasse- Chuchi gekauft werden. GaZ Seite 2 Nr. 61 September 2016 Ein Beitrag zum Wohl der Gassenleute Mit einer Spende an den Verein Kirchliche Gassenar- beit Luzern tragen Sie bei zum Wohl der Gassenleute. Wir freuen uns über jede Spende auf das PC-Konto: 60-30609-6 Herzlichen Dank. Mamas Brust und Wärme hätte ich verdient von Sandra Mamas Brust und Wärme hätte ich verdient. Nur, Mama war‘s Geschäft wichtig und hat den Gästen gedient. Im Laufgitter draussen vor dem Hotel gespielt. Die Gäste kamen, hoben mich kurz auf, das war‘s. Ich wollte einfach Zuwendung und ein Lob. Logisch fing ich an zu toben. Es hat mir an Geld, Ferien, Materiellem, an nichts gefehlt. Um Aufmerksamkeit habe ich gefleht. Dann wieder hast du Zeit, holst du mich aus der Traurigkeit raus. Funktionierte ich nicht, gabst du gleich auf. Ja, ich war ein schwieriges Kind und leider warst du für das, was ich brauchte, blind. Mamas Brust und Wärme hätte ich verdient. Meiner Mutter war’s Geschäft wichtig und hat dem Betrieb gedient. Ja, ich war ein schwieriges Kind, stur, zappelig wie der Wind. Euch zeigen, dass ich beim Turnen siege, einfach zum Stolz und Friede. Was habe ich euch angetan und fertig gebracht, nur Schande im Dorf und Veracht.Mutter Erde Bild: P. Roos Im Gedenken an Marco Viel zu früh bist du von uns gegangen. Wir haben dich vor Jahren kennengelernt als anständigen, aufrichtigen und lieben Menschen, trotz der Drogensucht. Viele Jahre hatten wir dich aus den Augen verloren bis vor zwei Jahren. Du warst immer noch der gleiche Kumpel und Freund wie früher. Aber wir merkten, dass dich etwas be- drückt, wussten aber nicht was. Wir sind nicht zu dir durch- gedrungen. Du konntest oder wolltest dich uns gegenüber nicht öffnen. Wir hatten gute und lustige Zeiten miteinander auch ohne Drogen. Du bleibst für immer in unseren Herzen. In tiefer Trauer Dane und Roli Buchveröffentlichung Adrian Loretan, Ueli Mäder, Sepp Riede- ner und Fridolin Wyss (Hg.) Kirchliche Gassenarbeit Luzern Eine dreissigjährige Zusammen- arbeit von Kirchen und staatli- chen Institutionen zugunsten von suchtbetroffenen Personen Im August 2015 konnte der heute in Ge- sellschaft und Politik weit herum aner- kannte Verein Kirchliche Gassenarbeit Luzern sein dreissigjähriges Bestehen feiern. Was als Pioniertat des Theologen und früheren Priesters Sepp Riedener mit einer 50%-Stelle begann und in den An- fangsjahren stark angefeindet war, hat sich zu einem Unternehmen mit fünfzig Mitarbeitenden entwickelt, die für über 1200 Personen da sind. Unter dem Stichwort «aufsuchende Sozialarbeit» bietet der Verein Kirch- liche Gassenarbeit heute ein breites Spektrum an Angeboten für sucht- betroffene Personen und Menschen am Rande unserer Gesellschaft an. Von den Anfängen, der Entwicklung über dreissig Jahre und der heutigen Situation des Vereins berichtet diese Jubiläumsschrift. Neben wissenschaftli- chen Beiträgen aus soziologischer, sozi- alethischer und organisationspsycholo- gischer Sicht und den rückblickenden Beiträgen von Sepp Riedener beeindru- cken insbesondere die Interviews von Pirmin Bossard mit suchtbetroffenen Frauen und Männern. Sie zeugen von den Schwierigkeiten, Hoffnungen, Er- folgen, aber auch von den Verzweif- lungen dieser Menschen «in den Schat- tenwelten». «Stellt den randständigen Menschen in die Mitte», fordert darum der jetzige Leiter des Vereins Fridolin Wyss: «Die Begegnungen auf Augenhö- he und die Grundhaltung der Achtung und des Interesses ermöglichen nicht nur, Licht in die Schattenwelten zu brin- gen, sondern Licht in den Schattenwelten zu entdecken.» Beat Baumgartner Das Buch «Kirchliche Gassenarbeit Lu- zern» erschienen im LIT-Verlag umfasst 136 Seiten und kostet circa Fr. 24.90.