GasseZiitig Lozärn Nr. 67 Herbst 2018 11 Der Abend war gemütlich und «chillig». Auch die Band war toll! Angenehme, offene und herzliche Menschen. Eine Wie- derholung ist sehr erwünscht. B.K. Es ist wichtig, dass solche Anlässe möglich gemacht werden. Wir sind sicherlich schon sehr nahe bei den Leuten, an die- sem Abend waren ganz speziell noch mehr Begegnungen auf Augenhöhe möglich. Wir erlebten eine friedvolle Stimmung. Dies war bereits am vergangenen Weihnachtsessen der Fall: da sassen Leute miteinander beim Essen am Tisch, die sonst nichts zusammen erleben. Der Gitarrist ÜBER LEBEN Sommerfest am Geissensteinring Am 6. Juli fand ein Musik- und Grillabend in der GasseChuchi statt. Der interne Anlass wurde speziell für die Klientel der GasseChuchi organisiert. Die Band Mondayrollers spielte tollen Jam-Sound und kreierte eine At- mosphäre, die zum Verweilen einlud. Es kamen etwa 30 Klientinnen und Klienten. Gemeinsam assen wir Grilliertes und Salate, verbrachten die Zeit im Garten um ein Feuer und lauschten der Musik. Der Abend war wirklich gelungen, ja eine schöne Zeit.Ich hab es super gefunden, konnten wir nach den Öffnungs- zeiten weiter in der GasseChuchi sein. Es gab etwas Feines zu Essen, tolle Musik. Überhaupt ein Ort, wo man ein- und aus- gehen konnte. Was ich etwas schade fand, ist, dass viele Klien- tinnen und Klienten gar nicht kamen. Ich denke, es gab einige, die gar nichts davon mitbekommen haben, und andere, die vor dem Ende der üblichen Öffnungszeiten gegangen sind, und es dann komplett vergessen haben. Wir konnten auch noch Fotos von uns machen lassen. Ein schönes Andenken an diesen Mo- ment. Danke euch allen! Y.M. Bim Summerfest hät mich d Musig vo Afanga zum Tanze brocht. Öpe im glyche Takt hend mini Gfühl mittanzt. Die harmoni- schi Stimmig under de Lüt hät glaub alli gfreut. Es isch wie a de Wyenacht sehr friedlich gsy. D Droge händ au das Mol nöd de ganz Abe veriinahmt … Mer muess würkli ned die ganz Zyt über Automatisme vo de Abhängigkeit plaudere. Danke viilmol em gan- ze Team. S isch schön gsy het vil anders Platz gha, hend mir en friedlichi Zyt mitenand gha. Das esch total faszinierend gsy. P.K. Um Liebe betrogen S. C. Mama und Papa arbeiten im Hotel – so hart. Ich war ihr Baby – sehr zart. Ins Bettchen gelegt ins Hotelzimmer Alle vier Stunden kam jemand - immer. Doch da war die Angst, sie kämen gar nimmer. Mamas Brust und Wärme hätte ich verdient. Doch hat sie nur den Gästen gedient. Im Laufgitter draussen, wurde ich von Gästen hoch gehoben. Natürlich fing ich an zu toben. An Materiellem hat‘s mir an nichts gefehlt. Hab um Aufmerksamkeit und Liebe gefleht. Dann kamst du, Mama, halfst mir aus der Traurigkeit raus. Hatte ich nicht funktioniert, gabst Du leider bald auf. Ich war wohl ein schwieriges Kind. Oder warst du für die Bedürfnisse blind? Nach der Scheidung war ich verlassen, allein. Wieso musste das sein? Guck mal, so tief bin ich gesunken. Drogen, Medikamente und betrunken. Irgendwann bin ich auf den Strich gegangen. Geld anschaffen, für den nächsten Schuss, so gefangen. Mir fehlen die Kinder und Eltern. Und zudem werde ich immer älter. Ich wünschte ich könnte aussteigen, mir fehlt Verständnis, und spür ich ein grosses Leiden. Täglich 200 Franken vom Strich, die Dealer lächeln nur für sich. Nicht ohne Grund bin ich süchtig. Familie, ein Treffpunkt wären so wichtig. Fühl mich alleine und verlassen im harten Leben auf den Strassen. Wie soll ich ein neues Leben anfangen? Nach zehn Jahren aus dem Teufelskreis gelangen? Möchte glücklich sein und nicht abhängig. Frei von Drogen, wie wär so ein „Morgen“? Doch jammern bringt‘s nicht. Ich sammle meine Kräfte und kämpf weiter. ALLERHAND Am Sommerfest wurde ausgelassen musiziert, grilliert und gegessen. Fotos GAZ