GasseZiitig Lozärn Nr. 70 Herbst 2019 1 Geschichten vom GasseZiitig-VerkaufDie aufsuchende Sozialarbeit der Gassenarbeit wird 10 Jahre alt Mein Leben hinter GitternVon Musik, Militärdienst und VogelsangEinblicke: Gassenrundgang am 18. OktoberDrogen sind … Habakuks Comeback Nr. 70 Herbst 2019 CHF 2.—Herausgeber Verein Kirchliche Gassenarbeit Liebe Leserin, lieber Leser Anfang August ist der bekannteste Bettler Luzerns, vielen mit Übernamen «Tüechlimaa» oder «Felisch» bekannt, verstorben. Er wurde keine 39 Jahre alt. Mit allgemeinen gesellschaftlichen Massstäben gemessen dürfte es Felisch nicht weit ge- bracht haben im Leben: Absturz in die Drogen. Arbeit, Wohnung und Freunde verloren. Obdach- loser Bettler seit vielen Jahren. Auf der anderen Seite hat der Tod von Philipp, wie er eigentlich hiess, viele Emotionen und Reaktionen ausgelöst. Zahlreiche Medienberichte, öffentliche Trauer- altare und Dutzende Leserkommentare in Zeitungen und sozialen Medien zeugen davon. Es scheint fast so, als ob Philipp mehr Anerkennung erhalten hat, als er sich wohl selber zugetraut hat. Und am Ende wird es gar mehr Anerkennung gewesen sein, als viele mit «ver- nünftigem» Lebenslauf im Tod oder im Leben bekommen. Man könnte lange philosophieren: Hat Philipp der Gesellschaft doch etwas gebracht? Ist Anerkennung nur infolge «Tauglichkeit» zu erlangen? Und was ist, wenn man zu den unauffälligen Randständigen gehört? Sicher ist: es gibt in Luzern viele weitere Menschen – und weitere werden folgen –, welche aus der Rolle fallen und wie Philipp anecken und aufrütteln. Für diese Menschen wird sich die GasseZiitig auch in Zukunft einsetzen, indem sie ihnen Gehör verschafft. Ihre GAZ-Redaktion Spenden via -Appganz einfach «Ich lese die GasseZiitig, weil ich gerne lokale Presse lese. Und dazu gehören Geschich- ten von der Gasse genauso wie Theaterkritiken oder politische Neuigkeiten.» Jana Avanzini freie Journalistin und Texterin 2 34681011