«Ich lese die GAZ, weil diese einzigartigen «Luzerner News» nur in dieser Zeitung zu erfahren sind!» Ludek Martschini Selbstständiger Illustrator und Grafiker Nr. 81 Herbst 2023 CHF 2.— Herausgeber Verein Kirchliche Gassenarbeit Liebe GAZ-Lesende Ein paar der grossen Medienthemen in den letzten Wochen und Monaten waren mit Sicherheit die Hitzewelle (Klimawandel), die Teuerung (gestiegene Lebenskosten) und die Gesundheitsversor- gung (Personalmangel, Qualitätseinbussen). Alles Themen, die für einen Grossteil von uns auch tatsächlich im Alltag spürbar sind. Es liegt in der Natur der Sache, dass Beeinträchtigungen die schwächsten Mitglieder einer Gesellschaft am stärksten treffen. Wer bereits ein schmales Portemonnaie besitzt, spürt die Miet- zinserhöhung eher. Wer bereits krank ist, spürt die Qualitätseinbussen des Gesundheitssystems stärker. Gemäss Caritas Luzern ist der Umsatz im Caritas-Markt im letzten Jahr um 50 Prozent gestiegen, und auch der Anteil an Kultur-Legi-Besitzenden (Rabattangebotskarte für Armutsbe- troffene) liegt in der Zentralschweiz auf einem Rekordhoch. Es scheint also, dass in letzter Zeit eine Minderheit grösser zu werden scheint: die Armutsbetroffenen. Da ist es in Anbetracht dieser eher düsteren Aussichten vielleicht erbaulich, dass ausgerechnet die GAZ für einmal vor allem mit erheiterndem und kunstreichem Inhalt aufwarten kann. Sei es der (trockene) Humor der GasseChuchi-Nutzenden im Bericht «Allerlei aus der GasseChuchi – K+A», die zahlreichen Zeichnungen und Gedichte in dieser Ausgabe, der «ChuchiChopf» oder Willy Am- manns gereimte Absurditäten. Wir wünschen Ihnen, liebe GAZ-Lesende, einen heiteren und rhythmischen Herbstbeginn. Ihre GAZ-Redaktion Comic: Mineralwasser Gedankenfetzen Gassenrundgang im Oktober Valentins Tag: von wegen Sommerloch Comic: die rote Tür Das Zeug sammelte sich an. … dann in meinem Kopf. Die rote Tür Schalter 20 Jacek Piotrowski | piotrowski.ch Zuerst dort, wo ich jeweils wohnte … Die frische Luft draussen gab mir Raum zum Atmen. Dort haben sie mich dann eines Abends angesprochen. Ob ich Hilfe bräuchte und so … Aber das Zeug im Kopf wurde zum Durcheinander. Ich sperrte dann einfach alles und alle weg. Draussen zu sein, fühlte sich frei an und wurde zur Gewohnheit. Dort trafen sie mich wieder. Gaben mir wieder die Karte. Wir können dir helfen … Nein. Der Druck … Das pack ich schon. Dachte ich … Sie boten mir weiterhin ihre Hilfe an. Fast ein Jahr verging. Hilfe annehmen … Das fiel so schwer. Reiss dich zusammen, streng dich mehr an! Doch wie, wenn das Zeug im Kopf dich erstarren lässt? Zwischen alldem ent­ deckte ich die Karten. Packe mein Leben in meinen roten Koffer. Und sie halfen mir, es wieder zu ordnen. Danke. Aber brauch‘ ich nicht, komme schon klar. Klar war nur, dass ich nicht vom Fleck kam. Das Weggesperrte lähmte mich überall. … und gaben mir die Karte vom Schalter 20. Sagten, ich könnte jederzeit vorbei­ kommen. Gasseziitig_Comic-JacekPiotrowski.indd 1 Gasseziitig_Comic-JacekPiotrowski.indd 1 01.08.23 20:5901.08.23 20:59 Spenden für die Gassenarbeit via -App Merci viel mol! 3 4 6 6 8 GasseZiitig Lozärn Nr. 81 Herbst 2023 1