-4 Mo rell dar. Leibing endlich hat demSpielvon 1583 eine eigene , 22 Sei ten ſtarke Broſchüre gewidmet. Alle dieſe Arbei ten faſſen auch die techniſche Seite in's Auge. Es könnte vielleicht auffällig erſcheinen , daß ich mir vorgenommen , auch noch über die Technik der Luzerner Oſter ſpiele zu ſprechen. Allein es liegt in unſern Manuſcripten ſo viel Stoff vor, daß man immer wieder etwas Neues aus denſelben ſchöpfen kann. Dann ſchil dern uns die genannten Arbeiten dieſe Spi ele in großen Zügen, ohne ſich auf Specialitäten einzulaſſen ; ich dagegen möch te die Details zeichnen. Ferner wen den ſie ihre Aufmerkſamkeit hauptſächlich nach gewiſſen Seiten hin, während andere Seiten derſelben , z. B. Geberdenſpiel, Geſang , Muſik, Maſchinerie , dramatiſche Compoſitionu. f.m.noch gar nicht oder doch ſehr kurz berührt worden ſind. Endlich ſteht immer das Spiel. von 1583, über welches uns allerdings das Meiſte überliefert iſt, im Vor dergrund des Intereſſes ; ich dage gen habe alle erhaltenen Notizen in Berückſich tigung gezogen . Die erſten treffen wir 1545, während bloße Texte bis in's 15. Jahrhundert zurückgehen, die legten 1616.*) Die allgemein e Benennung iſt Spil, ſeltener Actus, indem dieſes Wort, wie wir ſpäter ſehen werden, ſonſt eine andere Bedeutung hat. Die Namen Osterspil oder Passio nsspil ſind nicht etwa erſt n eueren Datums , ſondern ſchon in jener Zeit gäng und gäbe. Sprachlich iſt intereſſant , daß Pa ssion m asculin iſt. Es heißt ſtets Das Spil des Passions. Unter einem fiber med *) Geſpielt wurde 1616, die Rödel ſtammen von 1614. Ebenſo ſtammen die Notizen zum Spiel von 1597 zum Theil ſchon aus den Jah ren 1592–1596.