Euses Quartier Nr. 1 | Frühling 2010 | Quartierverein Wesemlin | Dreilinden | 3 KinDErHEiM Das Kinderheim titlisblick stösst an seine Grenzen. Für mehr Platz und die Erneuerung der infrastruktur inve- stiert der Verein 3.3 Millionen Franken. Von aussen wirkt das Haus dur chaus modern. Vor allem auch durch den Anbau, 2001 er- stellt, mit dem Platz für Kindergarderoben, Büros und einen Ge me inschaf tsraum geschaf - fen wurd e. S chaut man genaue r hin, fehlt es an Plat z, und die Infrastruktur ist veraltet. Die Bäder, die Küche und die ganze Haust echn ik aus den 70 -iger Jahre n müssen erneuert wer- den. Aber nicht nur. Im V erlauf der letzten 30 Jahre hat sich die Betreuungssituation verändert. „Räum lich sind wir am Limit“, sagt die Leiterin des T it lisblick Judit h Haas. Darum wird nicht nur saniert, es wird auch ausgebaut. „Die V orschriften und Aufl agen an ein Heim wie das unse re sind heute strenger .“ Für eine optimale Betreuung, für einfachere B e trie bsabläufe und für die Siche rheit der Kinder sei die S anierung nötig. Mehr Platz Das Kinderheim Tit lisblick wird durch den Umbau le icht vergrö sse rt. P atrick Hö ing, Architekt und V orstandsmitglied des V ere ins, kennt die Be dürf nisse und hat nach ein- fachen, aber prak tische n Lösungen gesucht . Von einer Aufstockung des Gebäudes wurde abgesehen, weil das Heim dadur ch mehr Personal benötigte. Einf acher und effektiver ist eine Erwe it erung der W ohngruppen auf den einzelnen Geschossen. An der Südseite des Gebäudes wird der Wohn- und Essbereich vergrö sse rt und ein gedeckter Balkon ange- baut. Zusätzlich gew innt man pro Stockwerk ein Zimmer für Besucher oder Elt ern. „Das ist kein grosser Eingriff von aus sen, der Nutzen aber ist enorm“, sagt Architekt Höing. Sicherheit und Gebor genheit Seit Bestehen des Kinderheims haben sich die Aufgabe n verändert, “ sagt die Leiterin Judit h Haas. Früher habe der Titlisblick vor allem Kinder von alleinerziehenden F rauen betreut. Heute sind es Kinder im Säuglingsalt er bis 7 Jahre aus schwie rigen familiären V e rhältniss en. Kind er die Ge walt und M issbrauch erlebten und im Heim Schut z, Siche rheit und Geborgenheit erf ahren. Die Betreuung von traumatisierten Kind ern ist intensiv , aufwändig und braucht Raum und Platz. Es braucht auch eine verbes- serte W ohnsituation, um den Kindern einen geschützten Alltag zu ermöglichen. Das be- ginnt beispielsweise im E ingangsbere ich, der übersichtlich und gesichert sein muss. Es braucht Bäder, in denen der Intimbereich der Kind er geschützt ist. Wo eine Mutter ihr Kind baden kann, ohne dass ande re Kinder auf die Toilette oder Zähne putzen müsse n. Pro W ohngruppe, in der Kinder unt erschie dliche n Alte rs lebe n, gibt es heute nur ein offenes Bad mit Dusche, Badewanne, WC, Lavabo . Grosses Projekt 3.3 Millionen kostet das Sanierungsprojekt. In Zeiten von knappen Finanzen ist das keine Der t itlisblick wird saniert Das Kinderheim Titl isblick ist das ein- zige Säuglings- und Kleinkinderheim in der Zentralschweiz. Das Haus am Wesemlinring wurde 1977 erbaut und biet et Platz für 27 Ki nder im Alter von 0 bis 7 Jahren. Ziel der Institution ist es, Ki ndern Schutz, Geborgenhe it und Förderung sowie einen geregelten T agesablauf zu bieten in engem Kontakt mit den Eltern. www .kinderheimtitlisblick.ch leichte Auf gabe. Der Kanton hat der S anierung zugestimmt. Er trägt alle rdings nur einen Teil der Kosten. Da das Heim nicht unter die übliche n Kriterien f ällt, mit denen von ver- schiedenen Stellen und Institutionen Geld zu erwarten wäre, muss der Verein Kinderheim T it lisblick rund einen Dritt el se lber aufbrin- gen. „Es wird hart, doch wir schaffen das“, ist Jud ith Haas überzeugt. Mit Hilfe von Sponsoren und verschiedenen Aktionen sol- len die fehlenden Mittel beschafft werden. Es sei ein grosses Projekt, „doch diese K inder stehen am Anf ang ihres Lebens. Da lohnt es sich, zu investieren,“ sagt Judith Haas. Architekt P atrick Höing rechne t damit , dass die S anierung 10 bis 12 Monate dauern wird. Die Aus- und San ierungsarbe ite n be ginnen im Mai 2011. Die Kinder und das Personal wer- den ausziehen müssen. Mittlerweile hat sich eine idea le Übe rgangslö sung ergeben. Der T it lisblick zieht wäh rend des U mbaus ins St. Agnes am Abendweg 1. Für Heimleiterin Haas ist das die ide ale Lö sung. „Die K inder blie ben in der nahen Umgebung und müsse n weder Kindergarten noch Schule wechseln.“ Barbara Stöckli Ansicht Erweiterung Südseite