Euses Quartier Nr. 1 | Frühling 2010 | Quartierverein Wesemlin | Dreilinden | 5 MEnScHEn iM QuartiEr Seit 1. Januar 2010 ist der Grosse Stadtrat von Luzern neu zu s ammenges etzt. Anlass für die Quartierzeitung, die V ertreterinnen und V ertreter aus un- serem Quartier näher kennen zu ler nen. Den Auftak t macht Trudi Bissig-Kennel, FDP. Es folge n Josef Burri , FDP Laura Grüt er , FDP Martin Merki FDP und Katharina Hubacher , Grüne. Trudi Bis sig’ s Einstieg in die Politik war ful- minant. Als neue Grossstadträtin weckte sie die Kult urpo litik er mit einem Vorstoss zur Zukunft des Luzerner Theaters. Das war 1996 und der einzige Abstecher in die Kulturpolitik. Sie konzentrierte sich auf so- ziale und Familienthemen, wä hrend sich die Männer um die Bau- und Finanzgeschäfte kümmerten. So war das dam als. „Heute weh- ren sich die Fraue n und sage n, was sie wol- len“, sagt Trudi Bissig-Kenel. Und das sei gut so. „In der Po litik muss man Ziele haben.“ Die Quartierpolitikerin Als Geschäftsfrau und Mutter dreie r Kinder lag Trudi B issig die F amilie npo litik nahe, aber auch die Quartierpolitik. Sie setzte sich ein für die V erlä ngerung der Buslin ie 7. Oder forderte mit einem V orstoss, dass es mit der Renovation des Felsbergschulhauses vorw ärts geht. Das war im Jahr 2000! In der Po litik braucht man einen langen Atem. Als Geschäftsfrau war sich Trudi Bissig-Kenel gewohnt, dass man entscheidet und den Entscheid so- gle ich umsetzt. Darum griff sie gelegentlich zum Telefonhörer, statt ein Anlie gen den Mühlen der Politik zu überlas sen. So, als ein Kunde in der Droge rie klagte, der Brunne n am Z wyss igplatz sei in einem e rbärmliche n Zustand. Oder als Auswärtige das Wesemlin nicht fand en, weil kein Wegweiser hin führte. Die Dro gerie B issig, die sie und ihr Mann 35 Jahre lang führten, war die Dre hscheibe für Quartieranliegen. Für das Quartier setzt sie sich ein, hier fühlt sich Trudi B issig geborgen, „bei den Menschen, in unserem Garten, im Dorf in der Stadt.“ Ihre gro sse Sorge gilt den Quartiergeschäften. Nur die Geschäfte kön- nen die Anon ymisie rung ve rhinde rn, ist sie überzeugt Die Pr oblemlös erin Trudi Bissig-Kenel sei eine Politikerin, die gut zuhören könne, die nicht an Parteiengeplänkel, sondern an Lösungen interessiert ist. Offen, grad linig, transparent. So sch ildern sie Beobachter aus dem Stadtparlament. „Ich muss nicht im Mittelpunkt stehen“, sagt Trudi Biss ig von sich selber. Ihre Offenheit, ihr Talent, mit allen reden zu können und Problemen nicht ausz uwe ichen kamen ihr Die Erfahrene zugut e, als sie 2004 das Part e ipräsidium der städ tische n FDP übe rnahm.Da war ich plötz- lich nicht mehr nur Quartierpolitikerin“, sagt Trudi B issig, „da galt es den Horizont zu öff- nen und die ganze Stadt im Blick zu habe n“. Die Partei zu einen und auf liberale m Kurs zu halte n, habe viel Kraft gekostet. „Ich musste für vie les ge rade stehen.“ Sie war gefordert als Erkläre rin und Problemlöserin. Trudi B issig ging die Probleme an wie gewohnt: offen, gradlinig, t ranspare nt. „Ich bin überzeugt, wenn man den Leuten die Dinge erklärt, wird man auch verstanden!“ Zeit für sich In die ser Legislatur tritt Trudi Biss ig nach 14 J ahren im Stadtparlament zurück . Das Part eipräs idium hat sie bereits im letzten November abgegeben. Es war eine interes- sante Zeit. Das F ussballsta dion Allmend, die T ribsche nst adt, der Südpol, das sind alles Projekte, die w ährend ihrer Zeit im Parlament entstanden sind. Leider sei das Projekt Halle nbad T ribsche n gescheitert. Es wurde 2004 von der Stimmbevölkerung abgelehnt. Trudi B issig Kenel schaut nicht zurück , son- dern nach vorne und sie we iss, „ohne Politik fe hlte mir etwas in meinem Leben.“ Doch jetzt kommt ihre Zeit. „Ich wollte schon immer mal nach Italien, um mein I talie nisch zu per- fektionieren.“ Denn eine weitere Leidenschaft der B issigs gehört dem Tessin. Die Chance n stehen gut. 2011 will sie dieses Projekt in Angriff nehmen. Klar, gradlinig, t ranspare nt. Barbara Stöckli Trudi Bissig-K enel, Geschäftsfrau, ver- heiratet mit Hanspeter Bissig, drei erwachsene Ki nder und 5 Grosskinder . Seit 1996 im St adtparl ament , war am Anfang Mitglied der Geschäftsprüfungskommission, dann 10 Jahre lang in der Einbürgerungskommission. Von 2004- 2009 Präside ntin der FDP Stadt Luzern. Luzern.