www.wesemlin.ch | www.facebook.com/QuartierWesemlinDreilinden | wesemlindreilinden@gmx.ch | 3 FRÜHLING 2014 Nach dem Hallenbad Dreilinden schliesst auch jenes im Utenberg (Bild). Auch eine P etitio n mit über 3‘600 Unterschriften konnte die Stadtregierung nicht umstimmen. Nach über 40 Jahr en schliesst das Hallenbad Utenberg seine Türen Ende Jahr definiti v . Das W esemlin- Quartier verliert damit innerhalb von knapp zwei Jahr en sein zweites Hallenbad. Das n ötige Geld für eine Sanierung sei nicht vorhanden, heisst es bei der Stadt. Mit der Eröffnung der K inder- und Juge ndsie dlung Utenberg im Jahr 1971, erh ielt das W esemlin-Quartier ein mo- de rnes Halle nbad, welches nicht nur von den Bewohnern genutzt wurde, son- dern vor allem verschiedenen V ere inen und Schwimmschulen ein neues Z uhause bot. Die Nachbargemeinden Adlige nsw il, Meierskappel und Ud ligensw il führten zudem hier den Schw im munt erricht der S chulen dur ch. Doch die ve rgangen en über 40 Jahre hinterliessen an der Infrastruktur ihre Spuren. Das Becken müs ste wohl komplett sanie rt und die Fensterfassaden ersetzt werden, die Lüf tungsa nlagen sind veraltet und bei den Dusche n fe hlen zeitgesteuerte Armaturen, um W armwasser zu spare n. Die Kosten für eine umfassende Sanie rung schätzt man auf 5 bis 6 Millionen Franken. Zu teuer, be- fand die S tad tre gierung. „ Aufgrund der ange- spannten Finan zlage sieht der Stadtrat keine Möglichkeit, die Sanierungskosten alle ine zu tragen“, he isst es aus dem Stadthaus. Auch der Kanton ist der Meinung, dass die F ührung eines H allenbad es nicht zum Grundauf t rag einer Kinder- und Juge ndsie dlung gehört. Und weil sich die umlie ge nden Gemeinden, w elche für den Schw im munt erricht der Schule n im Utenberg Gastrecht genossen, sich finanziell ebe nfalls nicht an einer Sanie rung beteiligen wollen, ist das Schicks al des H allenbad es nun also be sie- gelt. Alt ernat ive F inanzie rungsm öglichk eit en zu finden, sei schwierig, so die Stadt. Privat e Stiftungen für einen solch hohen Betrag zu find en, sei mit sehr grossem Auf wand ver- bunde n. Unter schriftensammlung nützte nicht s Zu 80 Prozent wird das H allenbad Utenberg heute von V ereinen, Schwimmschulen und Schulk lasse n genutzt. Mit einer Petition ve rsuchte man, den Schlie ssungse nts cheid Das Quartier verliert sein Hallenbad rückgängig zu mache n. Doch auch 3‘600 Unterschriften nützten nicht s und konnten die Stadtregierung nicht umstimmen: „Der Betrieb des Halle nbade s sollte, vorausgesetzt dass dies der betriebliche Zustand zulässt, noch bis Ende 2014 aufre chte rhalt en werden.“ Die Benutzer wurden bereits vor einem Jahr darübe r informiert, dass sogar eine sofortige Sch liessung aufgrund auftretender Schäden oder Siche rheit sm ängel jederzeit m öglich ist. Schwimmschulen ohne Alternativen Im Utenberg be suchen unter ande rem 250 Kind er wöchentlich die Kurse der Sch wim mschule De lfin, danebe n unterrich- tet hier die Schwimmschule Zwergmaus und es werden Aq uafit -Kurse angeboten. Ersatzlösungen für die Zeit nach der S chlie ssung konnte beispielsweise die Schw imm schule Delfin nicht find en, wie es auf Anf rage hies s: „Uns ist es wichtig, das Kinderschwimmen zu einem vernünftigen T otalpreis anbieten zu können“, so Esther Hasenfratz, deren Sch wim mschule seit 25 Jahre n im Utenberg unterrichtet. Im neuen H allenbad Allm end sei dies nicht mö glich. Der Preis pro Lektion würde sich mehr als verdoppeln, von heute 18 Franken pro Kind auf neu 37 Franken. Und Eltern, welche ihren N achwuchs be- gleiten, müssten auf der Allm end zusätzlich 12 Frank en Eintritt bezahlen. Hinzu käme auch der lange Anreiseweg auf die Allm end für die Schwimmschüler aus dem W esemlin- Quartier . Entsprechend enttäuscht hätten die Elt ern auf den S chlies sungsent sche id re- agie rt. „Es wird einmal mehr an den Kindern gespart“, so der Grundtenor . Bei der Stadt he isst es auf Anf rage, auf grund der hohen Sanierungskosten sei jedoch auch V erständnis für den S chlie ssungsen tsche id vorhanden. Schon jetzt zu wenig Hallenbäder Nicht ganz nachvo llzie hbar ist die Schlie ssung mit Blick auf den neuen Lehrplan 21. Darin ist vorgesehen, dass alle S chulen künf- tig Schwimmunterricht anbieten müsse n. Ziel wäre es, dass alle Kinder am Ende der P rimarschule mindestens 50 Meter schwim- men können. Wird der Schw imm unt erricht t ats ächlich o bligat orisch, zeichnet sich jetzt schon ab, dass es im ganz en Kanton Luzern zu w enige H allenbäde r für die Umsetzung des Lehrplans 21 geben wird. Künftige Nutzung ungewiss Was genau mit den Räumlichkeiten des H allenbad es Utenbeg passiert, wenn Ende Jahr das W asser im 17-Meter-Becken abgelassen wird, weiss noch niemand. Eine Arbeit sgruppe erarbeite momentan V o rschläge für mö gliche Um nut zungsva riante n. Man sei auch mit Vertretern des Kantons im Gespräch, so die Antwort aus der städ tische n Sozialdirektion. H ängig ist im Stadtparlament zudem noch eine Interpellation der G rünliberale n Fraktion, welche allerd ings erst nach Red akt ionss chluss der Quartierzeitung beh andelt wurde. In der Antwort der Stadtregierung ist zu lese n, dass die Baudirektion einen Projektierungskredit von 150‘000 Franken in die Planun g 2015 auf- nehmen will. Mit diesem Geld soll die künf- tige Umnutzung des H allenbad es ge plant wer- den. Danach soll, je nach Höhe des für eine Umnutzung benötigten Kredits, im Jahr 2016 ein Be richt und Ant rag dem Stadtparlament vorgelegt werden. Urs Sc hlatter Foto: Walti Portmann