www.wesemlin.ch | www.facebook.com/QuartierWesemlinDreilinden | quartierzeitung@wesemlin.ch | 19 FRÜHLING 2019 Seit Februar 2013 bin ich Präses in der Pfarrei St. L eodegar . Als ich begann, fuh ren die Lind en und Leos noch getrennt ins Sommerlag er , heute reisen sie gemeinsam als Pfadi Lin degar und WoBi Wesemlin ins Land hinaus, stellen ihre Zelte auf oder beziehen ihr Lagerhaus. In diesen sechs Jahren durfte ich viele Leiterinnen und Leiter beim Projekt Sommerlager begleiten. Jedes Mal ver- lief der Prozess verschieden, es stellten sich neue Herausforderungen oder andere Gruppendynamiken kamen zum Vorschein. Doch die vielen Stunden, die wir investier- ten, zahlten sich aus und jedes Sommerlager wurde zu einem unvergesslichen Erlebnis. An dieser Stelle möchte ich Ihnen einen Einblick in die Lagerplanung der Pfadi- und Wobi-Leitung geben und das grosse Engagement sichtbar machen, welches neben Schule, Matura, Berufslehre, Arbeit oder Studium geleistet wird. Behalten wir zudem im Hinterkopf, dass es sich um die gleichen Personen handelt, die auch unter dem Jahr viele Anlässe und Events organisieren und Woche für Woche einen Anlass für die Kinder in unserem Quartier durchführen. Während wir beim Vorbereiten des Elternabends im Oktober noch dem letzten Kantonslager in Escholzmatt nachsinniert hatten, begann bereits die Suche nach einem geeigneten Lagerplatz und einem gross- artigen Lagerhaus fürs kommende Sommerlager. Die Arbeiten beginnen also bereits im Herbst. Kurz nach Neujahr zogen wir uns dann ins Pfadiheim Baar zurück, um an einem Wochenende das Sommerlager- motto zu finden, den roten Faden zu ent- wickeln und die Grobplanung des Lagers zu erarbeiten. Wussten Sie, dass sich ein Lagermotto finden lässt, in dem jeder sein Smartphone hervornimmt, die Fotogalerie öffnet und das 25. Bild anschaut? Es geht… Nachdem die Detailplanung gemacht ist, beginnt das Schreiben der einzelnen Programmpunkte. Dabei müssen der Ablauf, die Umsetzung und die geschichtliche Einbindung festgehalten sowie Hinweise zur Sicherheit und eine Materialliste gemacht werden. Zum Glück gibt es heute Programme, die einen beim Schreiben des Lagerpro- gramms unterstützen. Die Älteren werden sich wohl noch an die Schreibmaschinentechnik erinnern, bei den heutigen Auflagen ist sie wohl kaum mehr vorstellbar. Damit wir mit den Kindern ins Lager kön- nen, braucht es genügend Leitende mit den erforderlichen Ausbildungen. Die mei- sten besuchen in den Frühlingsferien einen Jugend+Sport Aus- oder W eiterbildungskurs (J&S). Hinzu kommen Nothelferkurse, Motorsägekurse und - falls es an ein Gewässer geht - die nötige Anzahl SRLG-Brevets. So, nun haben wir einen Lagerort, einen Bundesordner voller Planung sowie eine Vielzahl ausgebildeter Leiterinnen und Leiter. Jetzt müssen die Ämtli verteilt wer- den: Vom Transport des Materials und der Personen über den Materialeinkauf bis hin zur Holzbeschaffung, der Notfallausrüstung und der J&S-Materialbestellung finden sich allerlei organisatorische Aufgaben. Ein ganz wichtiger Teil ist die Suche nach helfenden Händen für den Auf- und Abbau, aber auch für das Küchenteam. Das ist nicht immer ganz so einfach. Jeder kann wohl nachvollziehen, dass man seine eigenen Eltern nicht un- bedingt zwei Wochen im Sommerlager haben möchte. Somit scheidet die erste – und al- lenfalls naheliegendste - Gruppe möglicher Helfer schon mal aus. Natürlich kämen auch Altleiterinnen und -leiter und Freundinnen und Freunde in Frage, doch viele müssen arbeiten oder haben andere Pläne. Ich habe jedoch gelernt, dass es am Schluss immer genügend helfende Hände gibt, man muss die Unsicherheiten im Findungsprozess einfach aushalten. Das ganze Lagerprogramm und die Vorschriften werden anschliessend von der Abteilungsleiterin und dem J&S -Coach ge- prüft und bewilligt. Jetzt fehlen uns noch die Teilnehmenden. Dazu bedarf es Eltern, die den Leitungsteams ihre Kinder anver- trauen. Diejenigen, für die wir die ganze Arbeit machen, die uns mit ihrer Teilnahme und Freude belohnen und mit denen wir wiederum ein unvergessliches Sommerlager verbringen möchten. Wir freuen uns auf viele Teilnehmende. Eines können wir n atürlich nicht be- einflussen: das Wetter. Nach mehreren Sommerlagern kann ich bestätigen, dass es bekanntlich nicht schlechtes Wetter gibt, sonde rn nur fa lsche Kleidung. Ich freue mich auf alle kommenden Sommerlager. REZEPT FÜR EIN GELINGENDES LAGER 1 schöner Lagerplatz oder ein tolles Lagerhaus 1 cooles Lagermotto 1 Bun deso rdner voller Planung 16 engagierte und ausgebildete Leiterinnen und Leiter 1 Abteilungsleitung und ein J&S C oach, welche das Lager bewilligen und prüfen 1 flexibles Küchenteam viele helfende Hände 60 Lagerteilnehmende, mit Eltern, die der Leitung ihre Kinder anvertrauen und genügend wetterangepasste Kleidung Julian Walker, Prä ses Pfadi Lindegar Die Zelte sind aufgebaut: Bis es so weit ist, braucht es intensive V orbereit ungsarbei t. Foto: Sara F urrer Mottosuche in der F otogalerie des Smartph on es Pfadi Lindegar: Die Planung fürs Som merlager beginnt im Herbst