194 Anastasius Hartmann Hartmann wurde am 24.2.1803 in Altwis bei Hitzkirch geboren und auf den Namen Alois getauft. Er stammte aus einer alteingesessenen Bauernfamilie. Nach den Volksschulen besuchte er das Gymnasium in Solothurn. 1821 trat er in den Kapuzinerorden ein, wo er den Ordensnamen Anastasius erhielt. Seine philosophische und theologische Ausbildung erhielt er in Baden im dortigen Kapuzinerkloster. 1825 wurde er in Freiburg/CH zum Priester geweiht. 1826-30 war er in Schüpfheim und Luzern in der Seel­ sorge eingesetzt. 1830-41 wurde er von seinen Obern zum Lektor in den Kapuzinerklöstern Luzern, Freiburg und Solothurn bestimmt. Er lehrte dort vor allem Philosophie und Theologie. Zeitweilig war er als No­ vizenmeister tätig. 1841 wurde er als Professor ans Missionskollegium der Kapuziner in Rom berufen. Auf eigenen Wunsch schickte man ihn als Missionar 1844 nach Agra und Gwalior in Indien. 1845 wurde er zum Apostolischen Vikar von Patna ernannt. 1846 erhielt er in Agra die Bischofsweihe. 1849 wurde er zum Apostolischen Vikar in Bombay eingesetzt. Nach dem Kampf gegen das goanesische Schisma ver­ zichtete er auf die Apostolischen Vikariate von Bom­ bay und Puna. Dafür ernannte man ihn zum Generalpro­ kurator der Kapuzinermission und zugleich zum Rektor des Internationalen Missionskollegiums in Rom. 1860 war er erneut als Apostolischer Vikar in Patna tätig, wo er am 24.4.1866 an der Cholera starb. Anastasius Hartmann war der erste schweizerische Missionsbischof. Er war der Pionier der modernen Missionsmethoden, der Förderer des indischen Schulwesens und der Presse überhaupt. Neben Schriften in allen europäischen Spra­ chen übersetzte er u.a. das Neue Testament in Hindu­ stani. stani.