199 Josef Schneller Er war am 19.12.1801 in Zürich geboren. Sein Grossvater war Baumeister in Strassburg und erhielt das dortige Bürgerrecht. Der Vater emigrierte 1791 in die Schweiz und war hier als Steinmetz tätig. 1799 kam er von Zürich nach Luzern, wo er als Bauinspektor amtete. Sein Sohn Josef absolvierte die Studien in Luzern, Freiburg i.Br. und Strassburg. Im dortigen Priesterseminar erhielt er die niederen Weihen. Rechtliche Zustände hinderten ihn am Empf ang der Priesterweihe, sodass er zeitlebens Sub­ diacon blieb. Nach Luzern zurückgekehrt studierte er vor allem Geschichte und Altertumskunde. 1837 wurde er zum Stadtarchivar ernannt. Infolge seiner langjährigen Leistungen erhielt er 1872 das Stadt- und Kantonsbürger­ recht. 1844 wurde Schneller als Nachfolger von Josef Eutych Kopp Präsident des 1843 gegründeten "Histori­ schen Vereins der fünf Orte". Dieses Amt hatte er mit einer kurzen Unterbrechung volle 30 Jahre bis 1876 inne. 1877 ernannte ihn der Verein zum Ehrenpräsidenten. Schneller veröffentlichte mit Spitalpfarrer Marzohl eine fünfbändige "Liturgia sacra" und redigierte als Präsident des Vereins der fünf Orte den "Geschichts­ freund", in dem er ca 80 kleinere und grössere Artikel und Abhandlungen und über 1000 Urkunden und Regesten publizieren liess. Schneller war ein unermlidlicher Forscher und Materialsammler der schweizerischen und besonders der luzernischen Geschichte. Seine Quellen­ publikationen sind für die Geschichtsforschung noch heute von grossem Wert. Schneller starb nach kurzer Krankheit am 19.12,1879. 19.12,1879.