212 Joseph Vonmatt Er wurde am 23.5.1815 in Luzern geboren. Sein Vater war Uhrenmacher und stammte aus einem alten Nid­ waldnergeschlecht, von dem sich 1803 ein Zweig in Luzern einbürgerte. Nach dem Besuch der Stadtschulen ging Vonmatt in die damals bekannte Lateinschule des Klosters St. Urban, um seine Gymnasialstudien an der Kantonsschule in Luzern zu beenden. 1836-39 studier­ te er an der Universität Jena Rechtswissenschaft. Nach seiner Rüc kkehr erwarb er sich das Patent als Fürsprech und eröffnete in Hochdorf ein Advokatur­ büro. 1844/45 beteiligte er sich an den Freischaren­ züge n, konnte aber einer Gefangenschaft entgehen. 1848 wurde er Kriminalrichter (Präsident 1852-71). 1856 erfolgte seine Wahl in den Nationalrat, dem er bis zu seinem Tode angehörte. 1857 wurde er in den Grossrat gewählt, dessen Mitglied er ebenfalls bis zu seinem Lebensende war und dessen Gremium er mehrmals präsidierte. 1858 war er für ein Jahr im engern Stadtrat. Dem Grössern Stadtrat und dem Orts­ bürgerrat gehörte er bis zu seinem Ableben an. 46 Jahre wirkte er als Mitglied und langjähriger Präsident der Schützengesellschaft der Stadt Luzern. Durch diese Tätigkeit und durch sein vielseitiges Wirken in charitativen und fürsorglichen Organi­ sationen erwarb er sich in weiten Kreisen der Be­ völkerung grosses Ansehen. Er starb am 1l.10.1894 im Alter von 79 Jahren. Nach ihm ist die Vonmatt­ strasse in Luzern genannt. genannt.