226 Johann Winkler Johann Winkler wurde am 13.12.1845 in Luzern als Sohn des Fürsprechs und nachmaligen Regierungs­ rats und Ständerats Johann Winkler geboren. Sein Onkel war der bischöfliche Kommissär und Kirchen­ rechtler Dr. Joseph Winkler. Die Familie stammt aus Richensee im Seethal. Nach den Gymnasialjahren studierte Johann Winkler die Rechtswissenschaft in Heidelberg, Leipzig und Zürich, wo er doktorierte. 1876 über nahm Winkler die Redaktion des "Luzerner Tagblatt". 1871 eröffnete er mit seinem Schwager alt Oberrichter Xaver Bucher in Luzern ein Advo­ katurbüro. 1873-93 war Winkler Rechtskonsulent der Gotthardbahn. 1873 wurde er in den Grossen Rat gewählt, dem er bis zu seiner Wahl ins Bundes­ gericht angehörte. Während kurzer Zeit war er auch Mitglied des Grossen Stadtrates. 1893 wählte ihn die Bundesversammlung zum Bundesrichter. Als sol­ cher musste er seinen Wohnsitz in Lausanne nehmen. 1901 und 1902 stand er dem Bundesgericht als Prä­ sident vor. 1903 wurde ihm vom Bundesrat die Direktion des Zentralamtes für internationalen Eisenbahntransport übertragen. 1908 demissionierte er infolge einer schweren Erkrankung. Bundesrichter Johann Winkler starb am 5.1,1918 in Bern. Bern.