245 Heinrich Walther Er wurde am 7.9.1862 zu Oberschmitten bei Darmstadt geboren, 1867 liessen sich seine Eltern in Sursee nieder, wo der Vater eine Apotheke betrieb. 1879 erwarb sich Heinrich Walther als Gymnasiast das Bürgerrecht von Sursee. Hier an der Mittelschule und an der Kan­ tonsschule in Luzern machte er seine humanistischen Studien. An den Universitäten in Basel, Leipzig und Heidelberg oblag er dem Studium der Rechte, um an­ schliessend das luzernische Anwaltspatent zu erwerben. 1887 wurde er Departementssekretär. 1890 erfolgte seine Wahl als Staatsschreiber-Stellvertreter und 1893 wurde er Staatsschreiber. 1894 wählte ihn der Grosse Rat als Vertreter der Konservativen Partei in den Regierungsrat, wo er das Militär- und Polizeidepartement übernahm, das er 43 Jahre lang leitete. Unter seiner Aegide wurde ein neues Kantonsspital erbaut und erweitert, wurde ein Gesundheitsgesetz und das Tuberkulosegesetz erlassen. Sechsmal bekleidete Heinrich Walther das Schultheissen­ amt. 1908 wurde er in den Nationalrat gewählt, den er 1929 präsidierte. 1919-40 war er Präsident der konser­ vativen Fraktion der Bundesversammlung. Walther gehörte früher dem Verwaltungsrat der Centralbahn und später jenem der Schweizerischen Bundesbahnen an, dem er 1931­ 40 als Präsident vorstand. 1922 verlieh ihm die Uni­ versität Tübingen den Ehrendoktor der Medizin und 1932 zeichnete ihn die Eidgenössische Technische Hochschule, deren Schulrat er angehörte, mit dem Ehrendoktor der technischen Wissenschaften aus. Heinrich Walther war ein Vollblutpolitiker, Parlamen­ tarier und Staatsmann von Format. Er starb im Alter von 92 Jahren am 18.5.1954 in Kriens, seinem langjährigen Wohnort. Wohnort.